Studie zu Schmerzmitteln Paracetamol hilft nicht gegen Arthrose
Bei Gelenkschmerzen nehmen viele Betroffene Paracetamol, doch das hilft kaum: Das Leid von Arthrose-Patienten lässt sich einer Studie zufolge mit dem Schmerzmittel nicht lindern.
Das häufig verschriebene Medikament helfe bei der Gelenkkrankheit weder den Schmerz zu bekämpfen, noch die körperlichen Fähigkeiten der Patienten zu verbessern, heißt es in einer Studie. Es gebe keine "bedeutende klinische Wirksamkeit", auch wenn die Ergebnisse etwas besser seien als bei Placebos.
Für die im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlichte Studie wurden 22 Behandlungsmöglichkeiten gegen eine Arthrose miteinander verglichen: Verschiedene Dosierungen von Paracetamol und sieben entzündungshemmende Medikamente. Ausgewertet wurden Daten, die zwischen 1980 und 2015 in Studien veröffentlicht wurden, zu knapp 60.000 Patienten.
Effektive Mittel haben starke Nebenwirkungen
Am wirksamsten seien sogenannte nicht-steroidale Entzündungshemmer, die aber wegen ihrer Nebenwirkungen nicht über längere Zeit verschrieben werden könnten. "Deswegen wird Paracetamol häufig nicht-steroidalen Entzündungshemmern vorgezogen, um mit den langfristigen Schmerzen umzugehen", erklärte Studienautor Sven Trelle von der Universität Bern. "Dabei zeigen unsere Ergebnisse, dass Paracetamol unabhängig von der Dosierung nicht wirksam ist, um durch eine Arthrose ausgelöste Schmerzen zu lindern."
Frauen fast doppelt so oft betroffen
Bei der Arthrose kommt es zu einer Entzündung der Gelenke, die anschwellen, schmerzen und ihre Beweglichkeit verlieren können. Von der Krankheit betroffen sind fast zehn Prozent der Männer und 18 Prozent der Frauen über 60 Jahren. Nach Angaben der Deutschen Arthrose-Hilfe leiden in Deutschland etwa fünf Millionen Menschen unter durch eine Arthrose verursachte Beschwerden.
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