Suche geht weiter Verhaltenstipps: So sollen Anwohner Arian gegenüber treten
Vom 6-jährigen Arian aus Elm fehlt weiter jede Spur. Anwohner erhalten derweil Verhaltenshinweise, was sie tun können, sollte ihnen der Junge über den Weg laufen.
Weil der Junge, der seit fünf Tagen verschwunden ist, Autist ist, müssen potenzielle Finder mit Arian anders umgehen als mit anderen Sechsjährigen. Auf einem Hinweiszettel, der in der Region verteilt wird, ist festgehalten, dass besser nur einer Person auf ihn zugehen, sich vor ihn hocken solle – aber ohne ihn zu berühren – und dann mit klarer Stimme und einfachen Worten zu ihm sprechen: "Ich bringe Dich nach Hause" oder "Ich bringe Dich zu Mama". Wichtig sei vor allem, nicht laut zu werden – auch nicht für Jubel. Und wenn der Junge gerade am Boden läge, möge man ihn liegen lassen und die Einsatzkräfte benachrichtigen. Es könne ein medizinischer Notfall vorliegen.
Viele Strategien, noch führte keine zum Erfolg
Damit werden immer neue Strategien probiert. Schon in der Nacht hatten die Suchenden statt auf Musik und Bonbons auf Nachtsichtgeräte und geräuschlose Gruppen gesetzt. Doch die Suche ist bislang erfolglos geblieben. Trotz einer neuen Suchstrategie und intensiven Bemühungen haben die Einsatzkräfte auch in der fünften Nacht keine neuen Spuren entdeckt. Arian ist Autist und reagiert nicht auf Ansprachen. Die Polizei äußerte sich am Samstagmorgen dazu: "Leider hat uns die Nacht nicht weitergebracht".
Die Rettungskräfte setzten eine sogenannte leise Strategie ein, bei der 200 Soldaten der Bundeswehr in kleinen Gruppen mit Nachtsichtgeräten nach dem Jungen suchten. Diese Taktik wurde gemeinsam mit einer Expertin für Autismus entwickelt. Frühere Maßnahmen beinhalteten das Abspielen von Musik und Abfeuern von Feuerwerk, da Arian diese Dinge mag.
"Es ist möglich, dass sich der Junge hin und her bewegt"
Die Polizei bemüht sich mit Hochdruck um die Suche nach dem vermissten Jungen aus Nord-Niedersachsen, der seit Montagabend verschwunden ist. Am Samstag wird die Suche entlang des Flusses Oste und erneut in Elm fortgesetzt. Der Sprecher wies darauf hin, dass einige Orte mehrfach überprüft werden müssten: "Es ist durchaus möglich, dass sich der Junge auch hin und her bewegt. Was gestern negativ war, kann heute positiv sein". Die Suche erstreckt sich bereits weit in den benachbarten Landkreis Stade.
Arian hat sein Elternhaus am Montagabend alleine verlassen und wurde zuletzt von einer Überwachungskamera gefilmt, wie er in Richtung eines angrenzenden Waldes läuft. Hunderte von Einsatzkräften durchsuchen seit Tagen die Gegend um den Heimatort des Sechsjährigen. Die Unterstützung der Bundeswehr wurde am Freitag auf insgesamt rund 450 Soldaten erhöht.
- Nachrichtenagentur dpa