"Extrem herausfordernd, aber erfreulich" So viele Fahrgäste wie noch nie im Nürnberger Nahverkehr
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Für die VAG ist 2023 ein Rekordjahr gewesen. Dennoch sprechen die Vorstände von großen, teils "komplett unnötigen" Herausforderungen.
2023 sind so viele Fahrgäste wie noch nie mit den Nürnberger U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen unterwegs gewesen. Insgesamt nutzten im vergangenen Jahr 154 Millionen Menschen die Verkehrsmittel der Verkehrs-Aktiengesellschaft (VAG). Tim Dahlmann-Resing, der Vorstandssprecher der Verkehrsbetriebe, sprach bei der Jahrespressekonferenz am Donnerstag von einem "extrem herausfordernden, aber erfreulichen Jahr".
So seien die Fahrgastzahlen im Vergleich zum Jahr 2022 um 13 Prozent gestiegen und liegen sogar leicht über denen des Vor-Corona-Jahres 2019. Besonders erfreulich habe sich die Anzahl der Abonnenten entwickelt – vor allem dank des Deutschlandtickets. So zählte die VAG 2023 260.000 Abonnements, vor der Pandemie (und damit auch vor Einführung des Deutschlandtickets) seien es lediglich etwa 100.000 gewesen.
Ein Erfolg sei auch die Einführung der beiden neuen Straßenbahnlinien 10 und 11. Dank der beiden Verstärkerlinien und dem damit dichteren Takt verzeichne man bereits jetzt auf den Achsen (etwa zwischen Plärrer und Am Wegfeld) ein Passagierplus von rund 25 Prozent. Erst kürzlich wurde der Fahrplan der beiden Verstärkerlinien ausgeweitet, mehr dazu lesen Sie hier.
Sorgenkinder: Deutschlandticket und Personalmangel
Obwohl sich die Fahrgastzahlen positiv entwickeln, sprach Dahlmann-Resing von "schwierigen Rahmenbedingungen". Dass sich Bund und Länder bislang nicht auf eine dauerhafte Finanzierung des Deutschlandtickets geeinigt haben, bezeichnete er als "komplett unnötig". Die Stimmung in der gesamten Branche sei deshalb schlecht. "Wir werden die Verkehrswende ohne dauerhaften Mitteleinsatz nicht schaffen", appellierte der Vorstandssprecher.
Ein weiteres Problem, mit dem sich die VAG konfrontiert sieht, ist der Personalmangel. Dahlmann-Resings Vorstandskollegin Magdalena Weigel sagte dazu: "Der beschäftigt uns weiter intensiv." Man versuche deshalb mit verschiedenen Maßnahmen Personal zu gewinnen. Ein Beispiel sei, dass nun auch Studenten als Straßenbahnfahrer arbeiten können. Auch bei Recruiting-Events verzeichne man mittlerweile ein großes Interesse.
Weigel geht insgesamt davon aus, dass sich die Personallage stabilisiere. Unterdessen setzt sich der Aufwärtstrend bei den Passagierzahlen fort. So seien die Zahlen auch in den ersten Monaten des Jahres 2024 weiter gestiegen.
- Reporter vor Ort