Fußball-EM-Qualifikation Ukraine-Trainer: Zeigen, dass wir alle lebendig sind
Durch den Erfolg gegen Bosnien-Herzegowina wahrt die Ukraine die Chance auf die EM-Teilnahme. Nach einem Raketenangriff in der Heimat war es weit mehr als nur ein Sieg.
Nationaltrainer Serhij Rebrow hat den späten Sieg der Ukraine in den letzten Minuten des EM-Playoff-Qualifikationsspiels gegen Bosnien-Herzegowina als wichtigen Erfolg für die kriegsgeplagte Heimat gewertet.
Er erinnerte nach dem 2:1 am Donnerstag in Zenica auch an den russischen Raketenangriff in der Nacht zum Spieltag. "Unsere Mission ist es zu zeigen, dass wir alle lebendig sind und gegen die Russen kämpfen und dass wir die Unterstützung Europas brauchen", sagte Rebrow: "Dieses Spiel zeigte den Charakter unserer Spieler und unserer Nation."
Die Mannschaft des 49 Jahre alten Trainers hatte in den Schlussminuten einen 0:1-Rückstand in ein 2:1 verwandelt und war so in das Entscheidungsspiel am kommenden Dienstag eingezogen. Gegner wird dann in Wrocław die Fußball-Nationalmannschaft von Island sein. "Ja, wir haben die Isländer bereits angeschaut", bestätigte Rebrow.
Viele ukrainische Fans erwartet
Er erwarte in Polen ein anderes Spiel, da es eine stärkere Unterstützung ukrainischer Fans geben werde. "Ich bin sicher, dass es dort ein volles Stadion geben wird, alle warten auf das Spiel", sagte der ukrainische Trainer. Polen hat UN-Angaben zufolge nach Deutschland die meisten Flüchtlinge aus der von Russland angegriffenen Ukraine aufgenommen.
Nun müssten seine Spieler aber erstmal regenerieren. Das Spiel gegen Bosnien-Herzegowina sei schwer gewesen, da Bosnien auf drei zentrale Verteidiger umgestellt und gut verteidigt habe. "Wir haben unsere Struktur verändert und einen zweiten Stürmer eingesetzt", erklärte Rebrow die Einwechslung von Matchwinner Roman Jaremtschuk in einem Kommentar für den Pressedienst des ukrainischen Fußballverbandes. Der Angreifer vom FC Valencia war in der 81. Minute eingewechselt worden. Vier Minuten später war ihm das Ausgleichstor gelungen, weitere drei Minuten danach das Siegtor für die Ukraine gefallen.
- Nachrichtenagentur dpa