3. Liga Münsters Aufstiegsträume leben
Für den Durchmarsch in die 2. Liga hat Münster zwei Spieltage vor Schluss alles in der eigenen Hand. Die Leistungen der Spieler stimmen seit Wochen, aber das Stadion ist noch nicht Zweitligatauglich.
Die Erfolgsgeschichte von Preußen Münster geht weiter. Für den Drittliga-Aufsteiger ist die Tür zum Durchmarsch in die 2. Fußball-Bundesliga ganz weit offen. "Das große Ziel haben wir direkt vor Augen, jetzt wollen wir es durchziehen", sagte Kapitän Marc Lorenz nach dem 4:1 (3:0)-Sieg gegen Pokal-Halbfinalist 1. FC Saarbrücken. Mit zwei Punkten Vorsprung zu Jahn Regensburg auf Relegationsplatz drei hat das Gründungsmitglied der Bundesliga nach 33 Jahren die Rückkehr in die 2. Liga in der Hand.
"Ja, es liegt jetzt auf dem Teller. Aber von allein kommt da nichts. Wir müssen weiter ackern", sagte Münsters Trainer Sascha Hildmann und dämpfte die Erwartungen. Doch das Momentum spricht vor den letzten beiden Partien beim SC Verl und gegen die SpVgg Unterhaching eindeutig für Münster. Von den vergangenen 17 Spielen wurden zwölf gewonnen. "Die Jungs lassen sich gerade von nichts beeindrucken, die ziehen ihr Ding durch. Das macht Spaß", sagte Hildmann: "Platz zwei würden wir natürlich gerne behalten."
Aber der Erfolg der Preußen hat auch seine Kehrseite: Am Montag, mitten in der wichtigsten Saisonphase, wurde bekannt, dass Sport-Geschäftsführer Peter Niemeyer im Sommer als neuer Profifußball-Leiter zu Werder Bremen wechselt. Und für den Fall des Aufstieges haben die Münsteraner zwar die Lizenz erhalten, aber nur unter Auflagen.
Am 98 Jahre alten Preußenstadion müssen umfangreiche Arbeiten durchgeführt werden. Aktuell ist Platz für 12.800 Zuschauer, vorgeschrieben sind aber mindestens 15.000 Plätze. Auch das Flutlicht ist bis jetzt nicht hell genug, die Plätze für die TV-Übertragungen nicht ausreichend und der Club muss ein Ausweichstadion benennen. Zwar hat der Stadionausbau ohnehin schon begonnen, bis 2027 soll die Kapazität auf 20.000 Zuschauer steigen, aber dennoch betonte der Verein: "Die zahlreichen Auflagen innerhalb der vorgegebenen Fristen zu erfüllen, wird uns finanziell, personell und organisatorisch alles abverlangen."
- Nachrichtenagentur dpa