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Neuer Anlauf: Gesundheitsminister Karl Lauterbach will für mehr Organspenden sorgen


Entwurf vorgelegt
So will Lauterbach mehr Organspenden in Deutschland ermöglichen

Von dpa
22.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Karl Lauterbach: Der Politiker muss einen persönlichen Verlust verkraften.Vergrößern des Bildes
Karl Lauterbach (SPD): Der Gesundheitsminister setzt sich für mehr Organspenden in Deutschland ein. (Quelle: Sean Gallup/Getty Images)

Deutschland ist bei Organspenden europaweit ein Hinterbänkler. Jetzt will der Gesundheitsminister das mit einem neuen Vorschlag ändern.

Im Kampf gegen den Organmangel in Deutschland will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Nierenspenden deutlich erleichtern. Das geht aus einem Entwurf für eine Änderung des Transplantationsgesetzes hervor, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt und über den zuerst der "Stern" berichtet hatte. Unter anderem sollen – anders als heute – künftig auch Nierenspenden zwischen Paaren möglich werden, die kein persönlich nahes Verhältnis zueinander haben. Durch die Änderung soll es mehr Nierenspenden geben.

Es geht dabei um Fälle, bei denen die Kranken keine Niere vom Partner erhalten können, weil diese aufgrund mangelnder Übereinstimmung wieder abgestoßen werden würde. In solchen Fällen können Paare zusammengebracht werden, von denen jeweils ein Teil bereit ist zur Spende und der andere eine Spende braucht. Lebendorganspenden sind in Deutschland aber derzeit engen Verwandten, Ehegatten und anderen Personen, die dem Spender nahestehen, vorbehalten – anders als in anderen Ländern.

Anonyme freiwillige Spenden geplant

Der Deutsche Ärztetag hatte bereits vor drei Jahren die Ermöglichung sogenannter Cross-over-Lebendspenden gefordert. Laut Referentenentwurf soll die Spende anonym erfolgen und von Transplantationszentren organisiert werden. Mit der Anonymität soll den Angaben zufolge verhindert werden, dass Geld für ein Organ gezahlt wird. Auch sollen grundsätzlich anonyme Nierenspenden möglich werden. So könnten Menschen in Deutschland künftig aus selbstlosen Motiven eine Niere spenden, ohne dass sie wissen, an wen sie geht.

Ausgebaut werden soll der Schutz der Spenderinnen und Spender. So soll es erweiterte Regeln zu Aufklärung und medizinischer und psychosozialer Beratung und Unterstützung geben. Die Transplantationszentren sollen jeweils mindestens eine Vertrauensperson für die Lebendorganspende bestellen, die den Spenderinnen und Spendern während des gesamten Spendeprozesses zur Seite steht und sie unabhängig begleitet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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