Irre Gesetze Am Gardasee werden Ballspielen und Nassspritzen hart bestraft
Italien ist für seine verrückten Gesetze bekannt, doch am Gardasee wird es jetzt besonders kurios. Wer beispielsweise Fußball spielt, riskiert bis zu 600 Euro Strafe.
Der Gardasee in Italien zählt zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Doch in diesem Sommer könnten skurrile Gesetze zum Ärgernis für Touristen werden. Warum Ballspielen teuer werden könnte und was hinter den neuen Regeln steckt:
Strände als Ort für Momente der Ruhe
Nicht erst jetzt in der Hochsaison wird es an den Stränden des Gardasees und auch auf dem Wasser voll. Damit der Alpensee und seine Ufer trotzdem idyllisch bleiben, greift die örtliche Polizei jetzt durch.
So sagte Filippo Paoli von der Polizei der Trentiner Zeitung "L'Adige": "Die Strände des Gardasees müssen ein Ort sein, an dem jeder, Einwohner und Touristen, die Schönheit der Natur und Momente der Ruhe und Entspannung genießen kann."
Zuvor hatte es zahlreiche Beschwerden von Anwohnern und Touristen gegeben, weil Badegäste sich beispielsweise durch Lärm gestört fühlten.
Diese Verbote gelten am Gardasee
Damit das nicht mehr vorkommt, wurden für den Sommer neue Regeln aufgestellt, die von der Polizei auch kontrolliert und im Falle von Verstößen mit Strafen von bis zu 600 Euro belegt werden. Bereits im Juni griffen die Polizeibeamten mit hohen Strafen gegen Störenfriede durch.
Diese Verbote gelten unter anderem an den Stränden von Sabbioni bis Punta Lido und von Porfina bis Porto San Niccolò:
- Außerhalb besonders gekennzeichneter Flächen sind Spiele verboten, bei denen gerannt wird, Gegenstände wie Bälle geworfen oder geschossen werden oder Dinge oder Personen geschoben oder gezogen werden – damit sind sämtliche Ballsportarten wie beispielsweise Fußball verboten.
- Andere Personen dürfen nicht mehr nassgespritzt werden – weder versehentlich noch im Spiel. Wasserpistolen und ähnliche Spielzeuge sind verboten. Wer dagegen verstößt, riskiert eine Strafe von mindestens 100 Euro.
- Auch das Lustigmachen über Passanten oder gemeinsames Herumalbern ist verboten.
- Lärm wie Geschrei, lautes Lachen oder auch Gesang sind ebenfalls verboten, Musikinstrumente dürfen nicht mehr gespielt werden und auch laute Musik vom Smartphone, Tablet oder ähnlichen Geräten ist verboten.
- Motorräder, Fahrräder, Roller und Sportgeräte dürfen nur noch an dafür vorgesehenen Plätzen abgestellt oder gefahren werden.
- Wildtiere wie Enten dürfen nicht mehr gefüttert werden.
- Am See darf kein Lagerfeuer mehr gemacht werden, und auch das Angeln ist verboten.
- Picknicken, Grillen und Campen ist ebenfalls streng verboten.
- Abschlussfeiern, Junggesellenabschiede und ähnliche Partys sind nicht mehr erlaubt.
Unabhängig von den neuen Gesetzen gelten ohnehin schon strenge Regeln für den Gardasee. Beispielsweise dürfen im nördlichen Teil des Sees keine Motorboote gefahren werden. Und auch auf dem Wasser ist zu viel Lärm verboten.
In der Bucht von Salo und in San Felice del Benaco ist es zwischen Mai und Oktober verboten, Wasserski oder Jetski zu fahren sowie motorisierte Surfbretter oder ähnliche Wassersportgeräte zu nutzen.
- ladige.it: "Sul lungolago di Riva del Garda scattano le multe: no al pallone e alla musica ad alto volume" (auf italienisch)
- adac.de: "Welche Fahregeln gelten für Sportboote auf dem Gardasee?"
- kleinezeitung.at: "Singen, Ballspielen und Nassspritzen verboten, Wirbel um neue Gardasee-Regeln"
- focus.de: "600 Euro StrafeGardasee führt Benimmregeln ein - wer diesen nicht folgt, zahlt"