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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mähfreier Mai Warum Sie im Mai Ihren Rasen nicht mähen sollten
Im Mai blühen viele Pflanzen. Auch Unkraut und hohes Gras sprießen. Allerdings sollten Sie nicht direkt zum Rasenmäher greifen. Denn das schadet der Natur.
Den Frühling möchten viele Menschen im Garten genießen – und das am besten auf einem schön geschnittenen Rasen. Sprießen im Frühling Gräser und Wildpflanzen, sind in vielen Gärten Rasenmäher zu hören.
Jedoch handelt es sich bei den Wildpflanzen nicht ausschließlich um Unkraut, sondern auch um Wildkräuter, die vielen Garteninsekten Lebensraum und Nahrung bieten. Besonders das Rasenmähen im Mai, der Hochsaison des Frühlings, schadet daher den Insekten und fördert das Insektensterben.
Was ist der "mähfreie Mai"?
Die Idee des "mähfreien Mai" stammt ursprünglich aus Großbritannien. Hierbei geht es um die Frage, wie die Artenvielfalt – auch Biodiversität genannt – in heimischen Gärten geschützt und erhalten werden kann. Bleiben Rasenmäher im Mai stehen, haben nicht nur Pflanzen Zeit, sich zu entwickeln.
Auch die Garteninsekten wie Schmetterlinge oder Wildbienen profitieren davon. Denn der Nektar der Wildblüten dient vielen Insekten als Hauptnahrungsquelle. Sind diese rar, finden viele Insekten keine Nahrung und die Population nimmt ab. Das hat nicht nur Auswirkungen auf das Insektensterben, sondern bedroht auch heimische Vögel, die dadurch weniger Nahrung finden.
Mehr Biodiversität: Diese Vorteile haben Wildblumenwiesen
Lassen Sie den Rasen im Mai wild wachsen, fördert dies die Entstehung von Lebensräumen und Nahrungsquellen für Insekten und Gartenvögel. Gleichzeitig speichern naturnahe Grünflächen das Wasser besser und kühlen in Hitzeperioden ihre Umgebung ab.
Für Gartenbesitzer bedeuten Wildblumenwiesen zudem weniger Gartenarbeit und einen geringeren Wasserverbrauch im Sommer. Außerdem lernen Sie beim Beobachten des Wachstums heimischer Pflanzen die Artenvielfalt Ihrer Umwelt kennen.
Blumenvielfalt: So legen Sie eine Wildblumenwiese im Garten an
Indem Sie in einem Teil Ihres Gartens eine sogenannte Blühwiese stehen lassen, also einen artenreichen und hohen Anteil an blühenden Pflanzen, fördern Sie die Artenvielfalt. Das geht am besten auf zwei Wegen:
- Lassen Sie eine Ecke der Rasenfläche im Garten ungemäht oder
- lassen Sie mehrere kleine Wildwuchs-Inseln stehen.
So können Sie Ihren Rasen zu einem Großteil wie gehabt nutzen und schaffen zugleich Lebensräume für Insekten. Bepflanzen Sie die Stellen anschließend mit gebietsheimischem Saatgut, um für die Insekten die passende Nahrung zu schaffen. Die folgenden Gewächse finden sich häufig in Wildblumenwiesen:
- Gänseblümchen
- Gundermann
- Ehrenpreis
- Klee
- Löwenzahn
- Margeriten
- Schlüsselblumen
Die Entstehung einer Blühwiese kann nach der Bepflanzung einige Zeit dauern. Oftmals dauert es einige Jahre, bis eine Wildblumenwiese vollständig gewachsen ist.
Fazit
Es helfen bereits kleine Veränderungen im Mähverhalten, um die Insektenvielfalt zu fördern und das Insektensterben einzudämmen. Insbesondere im Monat Mai ist das von großer Bedeutung. Und auch Sie als Gartenbesitzer können von einer Wildblumenwiese profitieren. So sparen Sie Arbeit und Wasser – und können überdies wilden Löwenzahn und Gänseblümchen in einem Wildkräutersalat genießen.
- okoetest.de: "Warum Sie Ihren Rasen im Mai mal nicht mähen sollten" (Stand: 26.04.2022)
- bund-rlp.de: "Mähfreier Mai" (Stand: 10.05.2022)
- baden-wuerttemberg.nabu.de "Insektenfreundliche Wiesenpflege" (Stand: 20.05.2021)
- nabu-umweltpyramide.de "Mähfreier Mai" (Stand: 10.05.2022)