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ESC: Sänger sendeten geheime pro-palästinensische Botschaften


Pro-palästinensische Symbole
ESC-Teilnehmer sendeten in Liveshow geheime Botschaften

Von t-online, meh

13.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Bambie Thug: Wie viele andere ESC-Künstler wollte sich die irische Sängerin ihre Meinung nicht verbieten lassen.Vergrößern des Bildes
Bambie Thug: Wie viele andere ESC-Künstler wollte sich die irische Sängerin ihre Meinung nicht verbieten lassen. (Quelle: IMAGO / TT)

Rund um den Eurovision Song Contest ging es in diesem Jahr politisch zu. Einige Künstler drückten auch in der Finalshow ihre Meinung aus – jedoch versteckt.

Der Konflikt zwischen Israel und Palästina überschattete den Eurovision Song Contest 2024. Viele forderten, den israelischen Beitrag infolge des Nahostkriegs von dem Wettbewerb auszuschließen – so wie Russland 2022 nach dem Überfall auf die Ukraine. Bereits Tage vor dem Finale füllten Demonstranten die Straßen der schwedischen Stadt Malmö. Die israelische Kandidatin Eden Golan wurde während der Finalshow nicht nur ausgebuht, sie erhielt vorab auch Morddrohungen.

Trotz des lautstarken Protests während der Live-Übertragung wurde die Kontroverse vor laufenden Kameras nicht thematisiert. Auch in diesem Jahr legte der ESC Wert darauf, Politik aus dem TV-Event auszuklammern – doch nicht alle Kandidaten wollten sich daran halten.

"Frieden wird siegen"

Obwohl es den Künstlerinnen und Künstlern untersagt war, während der Finalshow ihre politische Zugehörigkeit zu demonstrieren, konnte sich die portugiesische Sängerin Iolanda eine Anspielung nicht verkneifen. Am Ende der Darbietung ihres Songs "Grito" sagte sie, "Frieden wird siegen", und bekräftigte diese Botschaft mit der Wahl ihrer Nagelschmuckkunst. Ihre verzierten Fingernägel erinnerten an die Kufiya, ein in der arabischen Welt von Männern und Frauen getragenes Kopf- oder Halstuch. Das Stoffstück ist infolge des Nahostkrieges zu einem Symbol der Unterstützung für Palästina geworden. Wann immer die 29-Jährige im Bild war, streckte sie ihre Nägel in die Kamera.

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Auch der irische Act Bambie Thug nutzte die große Bühne nicht nur, um den Song "Doomsday Blue" zu präsentieren: Die Sängerin richtete auch kritische Worte an das Publikum. So rief sie im Anschluss an ihre Performance: "Liebe wird über Hass triumphieren!" Während der Probe hatte die 31-Jährige zudem die Worte "Freiheit für Palästina" auf ihre Beine geschrieben, musste diese Botschaft vor der Livesendung jedoch entfernen. Bambie Thug zählte zu den größten Kritikern der israelischen Teilnahme, nachdem sie im israelischen Fernsehen als "satanisch" bezeichnet wurde. "Die EBU hat bis zur letzten Minute gewartet, und wir haben immer noch keine Stellungnahme erhalten. Sie hat zugelassen, dass wir zu Sündenböcken gemacht werden", übte sie auch Kritik an der Europäische Rundfunkunion (EBU).

Das australische Popduo Electric Fields schaffte es mit seinem Song "One Milkali" zwar nicht in die Endrunde des diesjährigen Eurovision Song Contests, positionierte sich aber schon im Halbfinale politisch. Auf der Brust von Fred Leone – einem Didgeridoo-Spieler, der während des Auftritts mit den Musikern Zaachariaha Fielding und Michael Ross auf der Bühne stand – prangte das Symbol einer Wassermelone. Die Frucht wird mit Palästina assoziiert, weil ihre Farben mit der Flagge des Staates übereinstimmen.

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Zu einem Bild, das ihn bei seinem Auftritt im Halbfinale zeigt, schrieb Fred Leone auf Instagram: "Das ist eine Wassermelone auf meiner Brust. Vom Fluss zum Meer! 200 Millionen Menschen haben zugesehen und gefeiert, während unschuldige Kinder, Mütter und Väter zu Tausenden in einem Genozid starben", erläuterte er seinen Standpunkt.

Auch der schwedische Sänger Eric Saade konnte sich im Halbfinale ein politisches Statement nicht verkneifen. Als einer von drei ehemaligen Teilnehmern des Eurovision Song Contests trat er im Rahmen der Eröffnungszeremonie auf und trug eine Kufiya um sein Handgelenk. Der 33-Jährige, der palästinensischer Herkunft ist, hatte sich im Vorfeld wiederholt gegen die Teilnahme Israels ausgesprochen.

Von der Europäischen Rundfunkunion wurde Eric Saade für sein Verhalten gerügt. "Der Eurovision Song Contest ist eine Live-TV-Show. Alle Interpreten werden auf die Regeln des Wettbewerbs hingewiesen, und wir bedauern, dass Eric Saade sich entschieden hat, den unpolitischen Charakter der Veranstaltung zu gefährden", erklärte ein Sprecher der EBU.

Musikalisch entschied Nemo das Finale für sich: 2025 wird der Eurovision Song Contest demnach in der Schweiz stattfinden. Während der Finalperformance verzichtete Nemo zwar auf eine politische Botschaft, konnte sich im Hinblick auf die Zukunft des ESC eine Anspielung jedoch nicht verkneifen: "Ich hoffe wirklich, dass der Eurovision auch in Zukunft für Frieden und Liebe stehen wird und kann. Ich denke, daran muss noch viel gearbeitet werden", so das Gesangstalent in einer Pressekonferenz.

Verwendete Quellen
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