Hohe Todeszahlen Sieben Tipps: So fahren Sie sicher auf dem E-Bike
Immer mehr Radfahrer sterben auf dem E-Bike. Das hat viele Gründe. Vor allem: So mancher Radler war von seinem Pedelec überfordert. Was dagegen hilft.
E-Bikes bringen so manchen in Fahrt, der sich nicht mehr auf ein normales Fahrrad schwingen will. Die starken und schnellen Stromer sind allerdings nicht ungefährlich. Das zeigt bereits ein schneller Blick auf die Statistik.
Demnach sterben pro Jahr etwa als 200 Radler auf einem E-Bike – sehr viele Opfer sind 75 oder älter. Die hohen Unfallzahlen haben natürlich mehrere Gründe. Zum Beispiel ist eben auch die Zahl der E-Bikes in Deutschland (mehr als sieben Millionen) so hoch wie nie. Und manche Radler sind von ihrem E-Bike überfordert. Dadurch kommt es schnell zu brenzligen Situationen. Die meisten enden zum Glück nicht tödlich. Aber auch Verletzungen sind auf den schnellen E-Bikes meist schwerer als auf anderen Fahrrädern. Sieben Tipps, damit Sie sicher ankommen.
Lassen Sie sich gut beraten
Sicherheit beginnt schon vor dem Aufsteigen: nämlich bereits beim Kauf. Lassen Sie sich vom Fachhändler gut beraten und die Technik gründlich erklären. Lesen Sie vor dem Start außerdem gründlich die Betriebsanleitung des Herstellers. Denn nur wenn Sie mit Ihrem Fahrrad gut vertraut sind, können Sie es auch in jeder Situation sicher steuern.
Wichtig: Geben Sie das nötige Geld aus. Gerade das E-Bike braucht hochwertige Komponenten und eine gute Verarbeitung, um den auftretenden Kräften standzuhalten. Und das gibt's eben nicht geschenkt. Sondern erst ab etwa 2.000 Euro. Eine CE-Kennzeichnung ist das Mindeste, ein GS-Siegel ("Geprüfte Sicherheit") noch besser.
Machen Sie sich mit dem E-Bike vertraut
Jedes neue Fahrrad verlangt erst mal eine Phase der Eingewöhnung: Wie reagiert es in Kurven? Und bei Nässe? Wie aggressiv greifen die Bremsen?
Bei einem E-Bike ist diese Eingewöhnung noch viel wichtiger. Denn es ist deutlich schwerer als ein normales Fahrrad und verhält sich deshalb ganz anders. Sein starker Motor beschleunigt Sie im Nu auf hohes Tempo. Viele Radler sind dadurch bereits beim Anfahren von ihrem E-Bike gestürzt. Und notfalls müssen Sie genauso schnell wieder zum Stehen kommen. Das sollten Sie auf sicherem Gelände üben, bevor Sie sich in den Verkehr hineinwagen.
Helm auf
Selbst wenn er nicht in jedem Fall vorgeschrieben ist, sondern nur für die besonders starken S-Pedelecs (bis 45 km/h schnell): Tragen Sie auf dem E-Bike immer einen Helm. Denn selbst die schwächeren Modelle sind manchen Fahrern zu schnell. Entsprechend schmerzhaft sind etwaige Stürze. Deshalb ist auch feste Fahrradkleidung auf keinen Fall ein Fehlkauf.
Fahren Sie anders
Die irre Beschleunigung, das hohe Tempo fast ohne Mühen: Ein E-Bike bringt natürlich gewaltigen Spaß. Schnell kann man dabei aber die Kontrolle verlieren oder in eine Situation geraten, aus der es keinen sicheren Ausweg mehr gibt. Und Fußgänger, Autofahrer oder andere Radler erkennen häufig erst zu spät, wie schnell Sie unterwegs sind. Fahren Sie deshalb besonders vorausschauend und drehen Sie nur dann richtig auf, wenn es die Situation erlaubt.
Behalten Sie immer die Übersicht. Sonst verfallen Sie in Hektik und Unruhe – und dann wird's gefährlich. In unübersichtlichen Bereichen, etwa an einer großen Kreuzung, ist es sicherer, sich zunächst zu orientieren, bevor Sie ohne Überblick in den Bereich hineinsteuern. Und manchmal ist es das Beste, vom Rad zu steigen und zu schieben, bis es geordnet weitergehen kann.
Versetzen Sie sich in die anderen hinein: Wie nehmen sie die Situation wahr? Was haben sie gerade vor? Können sie Ihr Herankommen überhaupt wahrnehmen? In vielen Fällen können Sie heikle Situationen verhindern, indem Sie für andere mitdenken. Und auch mal auf Ihr Vorrecht verzichten.
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