Vorbohren statt Abrutschen Perfekte Löcher in jedes Material bohren
Beim Einrichten einer Wohnung ist die Bohrmaschine wohl eines der am häufigsten benutzten Werkzeuge. Damit Regale, Bilder und Möbel auf Dauer an der Wand halten, muss man zunächst ein oder auch mehrere perfekt ausgerichtete Löcher bohren. Je nach Untergrund ist das selbst für Profis eine echte Herausforderung. Dabei kann man sich mit ein paar einfachen Tricks das Bohren erheblich erleichtern.
Wer schon mal einen Dübel in einer Altbauwand anbringen wollte, kennt das Problem: Wenn man die falsche Stelle erwischt, wird aus einem winzigen Bohrloch im Handumdrehen ein Riesenkrater. Deshalb empfiehlt es sich, zunächst einen kleineren Bohrer zu verwenden. Wird das Loch dennoch zu groß, hilft nur noch Gips. Um beim nächsten Versuch einen besseren Halt zu haben, gipst man bei größeren Löchern einfach ein Stück Holz mit ein. Welche Dübel man für welche Wand verwenden sollte, verraten diese Dübel-Tipps.
Zu tiefe Löcher verhindern
Um mit dem Bohrer nicht aus Versehen zu tief in die Wand oder das Werkstück einzudringen, kann man sich mit etwas farbigem Klebeband behelfen. Man misst die gewünschte Tiefe etwa anhand der Schrauben- oder Dübellänge aus und markiert dann am Bohrer mit dem Klebestreifen, wie weit er eindringen soll. So erspart man sich außerdem erneutes Messen, wenn man mehrere gleich tiefe Löcher benötigt.
Wichtig ist auch, dass Sie den Bohrer beim noch laufenden Motor aus dem Loch ziehen. So verhindern Sie das Verkanten.
Bohrstaub einfach auffangen
Wer einen Helfer hat, saugt den anfallenden Bohrstaub am besten mit einem Staubsauger direkt am Bohrloch auf. Arbeitet man alleine, tut es auch eine Filtertüte oder Briefumschlag, die man mit Klebeband oder einer Reiszwecke einfach etwas unterhalb des Bohrlochs befestigt. So lässt sich immerhin ein Großteil des Staubs auffangen. Beim Bohren über Kopf verhindert der Joghurtbecher-Trick, dass der Staub in Gesicht und Augen rieselt. Wenn man von unten durch den leeren Becher bohrt, bevor man die Bohrmaschine an der Decke ansetzt, fällt der Staub in das Gefäß.
In Fliesen bohren ohne Splitter
Besonders schwierig wird das Bohren in Bad oder Küche, wenn der Untergrund gefliest ist. Ein kleiner Fehler beim Ansetzen der Bohrerspitze genügt, um die Kacheln endgültig zu ruinieren. Da Fliesen leicht springen, ist beim Bohren sehr viel Feingefühl gefragt. Deshalb ist es wichtig, mit langsamer Drehzahl und wenig Druck zu arbeiten. Auf keinen Fall darf Schlagbohren eingestellt sein.
Zunächst gilt es allerdings, den passenden Platz für das Bohrloch zu finden. Soll das Loch irgendwann wieder entfernt werden, bohrt man am besten in der Fuge, weil sich die Öffnung dort diskreter wieder schließen lässt. Die Gefahr dabei ist, dass beim Bohren im Zwischenraum gleich zwei Kacheln beschädigt werden.
Um dem Splittern der Fliese vorzubeugen, klebt man ein Klebeband kreuzweise über die angezeichnete Bohrstelle. So wird zusätzlich verhindert, dass der Bohrer abrutscht und dabei hässliche Macken in den Kacheln hinterlässt. Wer keinen speziellen Keramikbohrer zur Hand hat, verwendet zum Durchstoßen der harten Glasur vorzugweise einen Eisenbohrer oder einen sehr dünnen Steinbohrer – wenige Umdrehungen bei sanftem Druck genügen, um die harte Oberfläche zu durchdringen.
Vorbohren statt Abrutschen
Das Vorbohren ist wichtig, um den später verwendeten Steinbohrer zu zentrieren. Dadurch fällt es außerdem leichter, die Bohrmaschine im rechten Winkel zur Wand zu halten. Gerade bei Kacheln ist es gefährlich, die Maschine schräg anzusetzen, da die Fliesen sonst splittern würden. Für das Bohren in Holz, Metall oder Mauerwerk gelten ganz unterschiedliche Regeln: Zehn einfache Tricks, wie sie Fehler vermeiden und perfekte, saubere Löcher in jeden Untergrund bohren.