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Ukraine-Krieg: Russland greift vermehrt Bahnstrecken an


Angriff auf ukrainische Lebensader
So will Russland Waffentransporte verhindern

Von t-online, wan

Aktualisiert am 28.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein deutscher Leopard-2-Panzer wird per Bahn Richtung Ukraine transportiert (Archivbild); Russland hat die Angriffe auf Bahneinrichtungen verstärkt.Vergrößern des BildesEin deutscher Leopard-2-Panzer wird per Bahn Richtung Ukraine transportiert (Archivbild); Russland hat die Angriffe auf Bahneinrichtungen verstärkt. (Quelle: Konrad Zelazowski)
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Die Angriffe auf ukrainische Eisenbahnstrecken und Knotenpunkte mehren sich. Russland verfolgt damit ein bestimmtes Ziel.

Russische Angriffe zielen zunehmend auf Transportwege. Und dabei sind die Eisenbahnstrecken besonders im Fokus. Ein hochrangiger Beamter des ukrainischen Sicherheitsapparates hat jetzt von einer Zunahme der Attacken gesprochen. Das dürfte auch mit den neuen amerikanischen Waffenlieferungen zusammenhängen.

Die vermehrten Angriffe auf ukrainische Gleisanlagen und Bahnhöfe diene dazu, den Nachschub an Militärgütern zu behindern, sagte der Beamte der Nachrichtenagentur AFP. Dies sei in Kontext der Vorbereitung der für den Sommer geplanten russischen Offensive zu sehen. Auch die ukrainischen Behörden berichten von russischen Schlägen gegen Bahnlinien. Drei Angestellte der ukrainischen Bahngesellschaft Ukrsalisnyzja kamen unlängst in der Donezk-Region ums Leben, vier wurden verwundet. Am Donnerstag traf es zehn Zivilisten in der Region Charkiw – auch hier waren Eisenbahneinrichtungen das Ziel.

Russland: Haben westliche Waffen getroffen

"Wir sehen Angriffe im Zusammenhang mit der Eisenbahnlogistik, und sie treffen meist zivile Einrichtungen", sagte Oleksandr Pertsovsky, Leiter des Personenverkehrs bei Ukrzaliznytsia, gegenüber AFP.

Das russische Verteidigungsministerium teilte am Freitag hingegen mit, seine Streitkräfte hätten am Vortag in der Region Donezk "westliche Waffen und militärische Ausrüstung" getroffen, die per Eisenbahn transportiert wurden, und auch Eisenbahnanlagen in der Region Charkiw angegriffen.

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Die Eisenbahnstrecken, von denen viele trotz Krieg noch intakt sind, stellen einen der wichtigsten Versorgungswege dar. Ein großer Teil der westlichen Militärgüter wird auf der Schiene transportiert. Die Ukraine besitzt ein 12.000 Kilometer umfassendes Streckennetz, die staatliche Bahngesellschaft beschäftigt 230.000 Personen.

Die Bahnen sind Hauptreisemittel, seit es keinen Flugverkehr mehr gibt. Sie werden bei Evakuierungen eingesetzt, und wenn ausländische Staats- und Regierungschefs Kiew besuchen, kommen sie ebenfalls mit der Bahn. Die Deutsche Bahn widmete ihren Kollegen in der Ukraine sogar Anfang des Jahres eine Ausstellung unter dem Titel "Lebensader Bahn - Ukrainische Eisenbahnerinnen und Eisenbahner im Krieg".

Schoigu kündigt Angriffe auf Logistik an

Kurz nachdem der US-Kongress sich durchgerungen hatte, der Ukraine wieder Waffen und Munition zur Verfügung zu stellen, erklärte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu, dass diese neue Ziele seien. "Wir werden die Intensität der Angriffe auf Logistikzentren und Lagerstätten westlicher Waffen erhöhen", sagte er am Dienstag in einer Rede im Ministerium. Gleichzeitig baut Russland selbst neue Strecken in den völkerrechtswidrig besetzten Teilen der Ukraine auf. So sind mittlerweile Gleise auf einer Strecke südlich von Awdijiwka verlegt worden.

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Ukrainische Beamte geben nur selten detaillierte Erklärungen zu Angriffen auf sensible militärische Ziele ab, aber eine ukrainische Geheimdienstquelle bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass es Angriffe auf die Eisenbahninfrastruktur gegeben habe, die darauf abzielten, die Versorgung mit Waffen zu unterbrechen. Das würde die Logistik komplizieren, sagte die Quelle weiter.

Während der 26-monatigen Invasion hat Russland immer wieder die Eisenbahninfrastruktur angegriffen. Im April stellte die Eisenbahngesellschaft Ukrzaliznytsia vorübergehend alle Lieferungen an den südlichen Schwarzmeerhafen Chornomorsk ein. Sie gab keinen Grund für diese Entscheidung an, aber ukrainische Medien berichteten, dass russische Angriffe die Gleise zu den Frachtterminals des Hafens beschädigt haben könnten.

Verwendete Quellen
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