Huawei Watch Fit 2 im Test Günstiger Tracker im Smartwatch-Format
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fitnesstracker sind großen Smartwatches unterlegen? Huawei zeigt mit der Watch Fit 2 eine starke Konkurrenz zu einem fairen Preis. Unser Test.
Ist das noch ein Fitnesstracker oder schon eine Smartwatch? Huaweis neues Fitnessband Watch Fit 2 ist ein Mix aus beidem: Die Funktionen einer Smartwatch sind im Design eines schmalen Armbands eingebettet. Auf den ersten Blick erinnern das große Display und die schmalen Ränder trotzdem an Smartwatches wie die Apple Watch.
Bis auf wenige Ausnahmen sind viele Features einer Smartwatch integriert: GPS, Pulsmessung, Anzeige von Blutsauerstoff und Kalorienverbrauch, ein Aktivitätstracker, Schrittzähler, Schlafanalyse und animierte Trainings gehören zur starken Ausstattung der Watch Fit 2.
Die Fitnessuhr gibt es in drei Varianten: Classic, Elegant und Active. Wir testen die Classic-Edition mit Aluminiumrahmen und Lederarmband. 179 Euro verlangt Huawei für das Modell. Los geht es bei Amazon bereits ab 149 Euro. Eine Preisansage an deutlich teurere Smartwatches.
Watch Fit 2 mit vielen Sportfunktionen und animierten Trainings
Vor zwei Jahren stellte Huawei die erste Generation der Watch Fit vor. Schon damals war die Mischung aus Smartwatch und Fitnessband interessant. Bei der neuen Version sind zusätzliche Funktionen dazugekommen. So kann man mit dem neuen Modell auch telefonieren und Musiktitel speichern.
Größte Neuerung ist das deutlich gewachsene Display mit sehr schmalem Rahmen. Der OLED-Bildschirm misst 1,74 Zoll und ist mit 336 ppi (Pixel per Inch) überdurchschnittlich scharf. Bei starkem Sonnenlicht fällt allerdings die etwas geringe Helligkeit auf. Das Ablesen klappt jedoch auch bei viel Sonne gut.
Auch im Innern gibt es Neuerungen: So kommt jetzt der Pulssensor aus den großen Huawei-Smartwatches zum Einsatz. Im Test bringt er sehr genaue Messwerte und zeigt auch den aktuellen Pulsbereich an. Das ist praktisch, wenn man sich beim Training nicht zu stark verausgaben möchte.
Mit animierten Aufwärmübungen und 97 Workout-Modi gibt es für Sportler vom klassischen Joggen bis zum Seilspringen viel Auswahl. Auf dem Display führt ein virtueller Coach durch die Übungen. Es lassen sich zudem Trainingspläne erstellen und die Belastung während eines Lauftrainings auswerten. Direkt auf der Uhr können die Trainings auch angepasst werden – vom leichten Laufen bis zum harten Intervallkurs.
Integriertes GPS, aber keine Bezahlfunktion
Günstige Fitnesstracker verzichten oft auf einen GPS-Empfänger und nutzen die Daten vom Handy. Das spart Akku, erfordert jedoch immer das Smartphone in der Nähe. Beim Laufen ist das Handy in der Tasche unpraktisch. Besser ist eingebautes GPS in der Uhr.
Die Watch Fit 2 nutzt dafür Dualband GPS und verwendet mehrere Satellitensysteme, um die Genauigkeit zu erhöhen. Das klappt im Test ausgezeichnet. Der Standort ist schnell ermittelt und die Laufstrecke wird akkurat aufgezeichnet.
Wer sich allerdings nach dem Training mit der Uhr im Supermarkt ein kühles Getränk kaufen möchte, muss Bargeld mitnehmen: Eine Bezahlfunktion über NFC gibt es nicht. Sehr gut ist dagegen die Akkulaufzeit. Huawei spricht von bis zu zehn Tagen. Im Test waren knapp acht Tage möglich – mit mehreren Trainings und aktivierten Sensoren.
Einige Features nur mit Huawei-Handys möglich
Neben den Sportfunktionen gibt es in der 2. Generation jetzt auch einen Lautsprecher und Mikrofone. So nimmt die Uhr Anrufe vom verbundenen Handy an. Mit der Uhr zu telefonieren, klappt erstaunlich gut. Und spätestens, wenn das Handy mal wieder irgendwo in der Ecke liegt, ist die Funktion gar nicht mehr so zweifelhaft, wie sie zuerst klingt.
Ärgerlich ist dagegen, dass einige Funktionen nur über ein Android-Handy oder sogar nur mit Smartphones von Huawei funktionieren. Es gibt einen Sensor in der Uhr, der die Hauttemperatur misst und den Menstruationszyklus analysiert. Das funktioniert jedoch nur, wenn Sie ein Smartphone mit Android nutzen. Ein iPhone? Keine Chance! Und es geht noch weiter: Auf Nachrichten lässt sich per Sprache antworten – allerdings nur für Besitzer eines Huawei-Smartphones.
Fazit: Lange Akkulaufzeit und viel Ausstattung mit kleinem Nerv-Faktor
Huawei zeigt einen starken Mix aus einem Fitnessband und einer Smartwatch. Die Watch Fit 2 kann es mit vielen Smartwatches aus der Mittelklasse aufnehmen. Vor allem die Sportfunktionen und die Genauigkeit der Sensoren überzeugen. Wer viele Features sucht und auf die Bezahlfunktion verzichten kann, muss somit nicht zu einer teuren Smartwatch greifen.
Für einen UVP von unter 150 Euro ist das Preis-Leistungs-Verhältnis erstaunlich gut. Es gibt zwar deutlich günstigere Tracker, aber nicht mit einer vergleichbaren Ausstattung und großem Display. Abzüge gibt es jedoch dafür, dass einige Funktionen nur mit einem Huawei-Handy funktionieren. Grundsätzlich verbindet sich der Tracker auch mit anderen Handys oder einem iPhone – aber nicht den vollen Umfang nutzen zu können, ist lästig.
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