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Blutgruppen: Forschern gelingt die Umwandlung in Universalblut


Medizin-Sensation
Forscher können die menschlichen Blutgruppen wechseln


Aktualisiert am 30.04.2024Lesedauer: 2 Min.
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Blutgruppen bestimmen (Symbolbild): Um Ihre Blutgruppe herauszufinden, müssen Sie nicht zwingend zum Arzt.Vergrößern des Bildes
Blutgruppe: Jeder Mensch sollte seine kennen. (Quelle: NatchaS/getty-images-bilder)

Bluttransfusionen retten Leben. Doch bei den Konserven herrscht chronischer Mangel. Nun haben skandinavische Forscher einen neuen Ansatz gefunden.

29 verschiedene Blutgruppen sind heute bekannt. Die meisten davon sind sehr selten. Die vier wichtigsten sind A, B, AB und 0. Am häufigsten sind die Blutgruppen A Rhesus positiv und 0 Rhesus positiv (37 und 35 Prozent).

  • Alles Wissenswerte über Blutgruppen und den Rhesusfaktor lesen Sie hier.

Benötigt ein Mensch eine Bluttransfusion, muss diese entweder aus seiner Blutgruppe oder aus der Blutgruppe 0 sein. Letztere gilt als Universalblut. Denn: Vermischen sich etwa die Blutgruppen A und B, reagiert der Körper darauf mit der Bildung von Antikörpern. Als Folge verklumpt das Blut, was bei einer Transfusion tödlich enden kann. Eine Ausnahme bildet die Blutgruppe 0. Sie wird aufgrund eines fehlenden Zuckermoleküls nicht als fremd identifiziert und ist damit universell einsetzbar.

Skandinavischen Forschern ist es nun gelungen, die Blutgruppen A und B in die Universalgruppe 0 umzuwandeln. Sie konzentrierten sich dabei auf das Darmbakterium Akkermansia muciniphila, das die Darmschleimhaut stabilisiert. In ihm fanden sie Enzyme, die bestimmte Antigene auf den roten Blutkörperchen so umwandeln, dass daraus die Blutgruppe 0 entsteht.

Enzyme verändern die Blutgruppe

"Wir berichten von der Entdeckung bemerkenswert effizienter Enzyme, die nicht nur gegen A- und B-Antigene, sondern auch gegen ihre Anhänge wirken", schreiben die Studienautoren laut dem Wissensportal scinexx.de. Der ganze Vorgang dauere nicht mehr als 30 Minuten und sei sehr sicher.

Durch diese Methode sei es möglich, die Verfügbarkeit von Spenderblut zu erhöhen und die Blutlogistik für seltene Blutgruppen zu vereinfachen, argumentieren die Forschenden, die ihre Ergebnisse nun im Fachjournal "Nature Microbiology" veröffentlichten.

Experten sehen durchaus Potenzial in dem neuen Verfahren. So betont der Hämatologe Markus M. Müller von der Goethe-Universität Frankfurt am Main im "Science Media Center": "Die Ergebnisse der Studie sind wissenschaftlich und versorgungstechnisch interessant."

Nun müssen jedoch die Ergebnisse von Tierversuchen abgewartet werden. Müller: "Es stellen sich Fragen wie: Rufen die so behandelten Erythrozyten (rote Blutkörperchen, Anm. d. Red.) eine Immunreaktion beim Empfänger hervor? Eventuell erst bei mehrmaliger Anwendung? Wie lange überleben solche vorbehandelten Erythrozyten im Empfänger? Wie gut fließen diese Erythrozyten durch die kleinsten Kapillaren?"

Weitere Forschungen sollen nun folgen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Science Media Center
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