Robust und wasserdicht Fünf Outdoorhandys, die fast alles aushalten
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bereits ein Sturz aus wenigen Metern genügt, um ein Smartphone unbrauchbar zu machen. Besonders auf Baustellen oder im Gebirge können stabile Outdoorhandys nützlich sein. t-online.de verrät, was Sie beachten müssen und welche Modelle überzeugten.
Sie machen die Outodoorwanderung samt Flussdurchquerung problemlos mit und können auch mal auf den Boden fallen, ohne direkt einen Riss im Bildschirm zu haben – Outdoorhandys sind die robusten Begleiter für unterwegs.
Nicht nur robust, sondern wasser- und staubdicht
Ein Outdoorhandy oder -smartphone kann noch so stabil aussehen, entscheidend ist, ob es staubdicht und wasserdicht ist. Diese Eigenschaften werden in der Schutzart angegeben, der sogenannten IP-Zertifizierung. Der IP-Code gibt Auskunft darüber, wie gut ein Gerät gegen fremde Objekte, Wasser und Kontakt geschützt ist. Die erste Ziffer gibt den Schutz vor Fremdkörpern wie Dreck und Staub an. Ob und wie lang das Smartphone wassergeschützt ist, verrät die zweite Ziffer.
Für optimalen Schutz sollte das Smartphone den branchenüblichen Standard IP68 unterstützten. So ist das Gehäuse ausreichend abgedichtet, dass kein Staub eindringen kann und selbst dauerndes Untertauchen ist kein Problem. Generell gilt, je höher desto besser. Geräte unter IP57 (staubgeschützt, geschützt gegen 30-minütiges Untertauchen bei max. einem Meter Tiefe) sind nicht zu empfehlen.
Unsere Vergleichstabelle Outdoorhandys zeigt alle Eigenschaften im Überblick
Alle Outdoorhandys stellen wir Ihnen im Einzelnen genauer vor. So sehen Sie, was die einzelnen Modelle besonders auszeichnet
Der t-online.de-Tipp: Caterpillar Cat S61
Das Caterpillar Cat S61 macht dem Namen Outdoorhandy aller Ehren wert. Das 250 Gramm schwer Smartphone des Bagger-Herstellers ist ein zeitgemäßes Smartphone mit harter Schale. Neben IP68 verspricht die US-Militärnorm MIL-STD-810G Schutz vor extremen Temperaturen und Stößen. Zwar berichten die Tester von „chip.de“, dass nach unsanftem Kontakt mit Fliesen und Beton zumindest der Alurahmen etwas gelitten hat. Das Gerät völlig zu zerstören dürfte jedoch keine leichte Aufgabe sein.
Im Inneren des Cat S61 arbeitet aktuellste Technik, auch wenn es mit den Flagschiff-Smartphones iPhone XS oder Samsung Galaxy S10 nicht mithalten kann. Nur preislich schafft es das Outdoor-Handy, bei den ganz Großen mitzuspielen. Es ist das teuerste in unserem Vergleich. Zusätzliche Funktionen wie ein Laser-Entfernungsmesser, eine Wärmebildkamera und ein Raumluftsensor, der unter anderem vor giftigen Stoffen in der Luft warnt, runden den Eindruck eines echten Outdoor-Modells ab. Auch der Akku arbeitet laut Chip "ohne Feierabend.“ Einzig eine ordentliche Kamera ersetzt das Cat S61 auf Natur-Trips nicht. Besonders bei schwachem Licht rauscht das Bild deutlich. Ein Update auf Android 9 ist zwar angekündigt, jedoch ohne genaues Datum.
Der Klassiker: Samsung Galaxy Xcover 4
Auch der bekannte Smartphone-Hersteller Samsung führt mit dem Galaxy Xcover 4 eine Outdoor-Variante. Dabei fällt die robustere Bauweise im Vergleich zu den herkömmlichen Samsung-Geräten auf. Das Gehäuse ist aus Kunststoff gefertigt und das Smartphone hat ebenfalls die branchenübliche IP68-Zertifizierung erhalten. Es glänzt mit einer abnehmbaren Akku-Abdeckung, somit kann jeder eigenständig den Akku austauschen. Derzeit läuft das Samsung Galaxy Xcover 4 mit Android 8.1, es soll aber im September auch Android 9 als Update erhalten. Damit liegt es zwar einem Jahr hinter dem neuesten Android (Android 10 Q). Viele No-Name-Hersteller bringen jedoch gar keine Updates auf ihre Smartphones.
Das Xcover 4 verzichtet auf besondere Extras und ist trotz seiner Stabilität schmaler sowie leichter gebaut als die Konkurrenz. Die Stiftung Warentest vergibt im Test Bestnoten in dieser Kategorie (test Ausgabe 11/2017). Jedoch bemängeln die Tester die etwas geringe Akkulaufzeit. Für lange Outdoor-Trips bleibt eine externe Powerbank unverzichtbar.
Smartphone-Preis-Leistungssieger: Cubot Kingkong
Das Cubot Kingkong ist unser Preis-Leistungssieger der Outdoorsmartphones. Das fünf Zoll große Display wird von einer harten und wasserdichten Schale umhüllt. Neben der branchenüblichen IP-Schutzart überzeugt das Smartphone insbesondere durch den 4400 mAh-starken Akku. Laut einigen Käufern schafft das Smartphone damit locker zwei Tage. Für längere Auslandsreisen unterstützt das Gerät sogar den parallelen Betrieb von zwei SIM-Karten. Eine zusätzliche SD-Karte zu den eher geringen 16 GB internen Speicher lässt sich nicht einlegen.
Größtes Manko ist das mitgelieferte Betriebssystem. Zum einen läuft das längst veraltete Android 7. Potenzielle Updates sind nicht absehbar. Wie bei Android-Geräten typisch, tragen Hersteller-Personalisierungen innerhalb des Systems außerdem auch nicht zur Performance bei. Einige Käufer berichten von Systemtotalausfällen nach wenigen Monaten. Dabei dürfte es sich wie üblich um Einzelfälle handeln. Käufern sollte nur bewusst sein, dass solche Systeme recht anfällig sind. Als Zweithandy für die Arbeit oder zum Reisen ist das Cubot Kingkong trotzdem mehr als geeignet und zu einem fairen Preis erhältlich.
Handy-Preis-Leistungssieger: IceFox H2
Für besonders lange Trips ohne Zugang zu Strom empfiehlt sich ein echtes Outdoorhandy, welches auf Touchscreen und Co. verzichtet. Das Modell von IceFox ist beispielsweise so eins. Zwar klingt die Akku-Kapazität mit 1800 mAh nicht viel. Aufgrund des geringen Stromverbrauches hält das Handy laut Herstellerangaben aber zwischen 300 und 330 Stunden im Standby-Modus durch. Das IceFox-Gerät ist enorm robust gebaut und deutlich unempfindlicher als Outdoor-Smartphones. Es können bis zu zwei SIM-Karten simultan betrieben werden. Auch der interne Speicher von mageren 32 MB (Achtung: Megabyte nicht Gigabyte) lässt sich immerhin um bis zu 32 GB vergrößern.
Sowohl die Kamera als auch die Auflösung des Handys sind weit entfernt von herkömmlichen Smartphones. Das ist auch nicht der Anspruch des IceFox-Gerätes. Standard-Funktionen wie Telefonieren und Simsen sollten insbesondere in Notfallsituationen immer nutzbar sein. Ein robustes und langlebiges Handy ist da Grundvoraussetzung. Zusätzlich ist ein extra lauter Lautsprecher sowie eine Taschenlampe verbaut. Das IceFox H2 ist der Preis-Leistungssieger der Outdoorhandys.
Der Laufzeit-König: Caterpillar Cat B35
Auch Caterpillar hat neben Outdoorsmartphones auch Handy-Varianten im Angebot. Das Cat B35 entspricht im groben dem Funktionsumfang des IceFox-Gerätes. Allerdings legt es in allen Kategorien noch eine Schippe drauf – auch im Preis. Neben einer etwas besseren Kamera, die jedoch auch nicht sonderlich gut ist, kann sich das Cat B35 auch in das 4G-Netz einwählen. Einige ausgewählte Google-Dienste wie Maps, YouTube, aber auch der Google Assistant sind vorinstalliert.
Das gemeinsam von Bullitt Mobile und Caterpillar hergestellte Gerät hat im Verhältnis zur Geräte-Größe eine sehr hohe Akku-Kapazität von 2300 mAh. Damit soll es laut Herstellerangaben bis zu 30 Tage lang im Standby-Modus verharren können. Natürlich sind dies reine Laborwerte, trotzdem sollte das Geräte mehrere Wochen ohne zusätzlichen Strom auskommen.
Worauf Sie beim Kauf eines Outdoorhandys achten sollten
Wie unsere Übersicht zeigt, läuft auf vielen Geräten ein veraltetes Betriebssystem. Ihnen sollte bewusst sein, dass deshalb Sicherheitslücken vorhanden sein können. Nutzen Sie das Gerät eher als Zweithandy zum Telefonieren, Nachrichten schreiben sowie für Wander- bzw. Karten-Apps. Auf Online-Banking oder sensiblen Mailverkehr sollte verzichtet werden.
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