Kirschbäume schützen Nur eine einzige Methode hält Schädlinge von Kirschen fern
Ein Insekt macht Kirschen im Garten besonders zu schaffen: Die Kirschessigfliege. Sie kann die komplette Ernte eines Baums vernichten – und es gibt nur eine einzige Möglichkeit, Kirschen vor dem Befall zu bewahren.
Sobald Kirschen zu reifen beginnen, sollten Sie den Baum mit einem feinmaschigen Netz bedecken. Das ist die einzige Möglichkeit, wie Sie die Ernte sicher vor einem Befall durch die Kirschessigfliege bewahren können, erläutert das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL). Früher sollten Sie das Netz aber nicht auslegen, da die Bienen noch die Blüten bestäuben müssen.
Der BVL rät, das Netz dann über die Bäume zu geben, wenn die heranreifenden grünen Früchte ihre Farbe verändern. Das Netz sollte eine Maschenweite von 0,8 bis 1,0 Millimetern haben. Die Kirschessigfliege wird rund drei Millimeter groß.
Komplette Ernte eines Baums in Gefahr
Die Kirschessigfliege stammt aus Asien, ist aber seit 2011 auch in Deutschland verbreitet. Sie ist zu einem großen Problem geworden, da sich das Insekt rasend schnell vermehrt. Ein Weibchen kann den BZL-Informationen zufolge bis zu achtmal pro Saison jeweils 400 Eier legen. Es ist daher möglich, dass die komplette Ernte eines Baums vernichtet wird.
Die Schädlinge befallen fast oder vollständig reife Früchte am Baum. Sie sägen sich durch die Fruchthaut und legen Eier im Fruchtfleisch ab – äußerlich ist das kaum zu erkennen. Die heranwachsenden Larven fressen sich dann durch das Fruchtfleisch und verpuppen sich darin. Die Früchte verderben in der Folge.
Auch Pfirsich- und Pflaumen-Gehölze, Himbeer-, Brombeer- sowie Heidelbeersträucher und viele fruchttragende Wildobstarten befällt das Insekt und frisst die Ernte auf.
Kirschessigfliegenbefall vorbeugen
Die BZL nennt Netze als beste Möglichkeit, die Kirschessigfliege einzudämmen. Denn für Hausgärten sind keine Pflanzenschutzmittel gegen die Kirschessigfliege verfügbar.
Sie können die Pflanzen aber mit etwas Pflege unterstützen, sodass sie keine traumhaften Lebensbedingungen für die Schädlinge bieten. So sollten die Gehölze so geformt beziehungsweise geschnitten werden, dass Regen und Tau schnell zwischen den Blättern und Ästen abtrocknen können. Denn die Kirschessigfliege bevorzugt feuchte und kühle Umgebungen. Auch das hilft: zu dicht sitzende Blätter an den Früchten entfernen.
Außerdem sollten Sie kleinere Gehölze nicht so gießen, dass die Krone auch nass wird. Und Sie sollten den Rasen unter dem Baum nicht zu kurz halten, sodass sich dort kein schattiger und kühler Rückzugsort für die Schädlinge ergibt. Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg in Karlsruhe rät zum Mulchen der Flächen unter Bäumen und Sträuchern.
Ein weiterer Tipp ist die Förderung von natürlichen Feinden der Kirschessigfliege: Schlupfwespen, Vögel, Spinnen und Ameisen.
Was, wenn das alles nichts geholfen hat?
Sie müssen alle Früchte früh und komplett ernten. Auch frisch abgefallene Früchte vom Boden müssen aufgesammelt und vernichtet werden, da in ihnen noch Eier oder Larven sein können.
Und dann müssen alle Früchte vernichtet werden, damit sich die Larven und Fliegen nicht weiter verbreiten. Das geht, indem man die Früchte etwa in einen Plastikbeutel oder anderweitig luftdicht abgedichtetem Behälter mehrere Tage lang intensiver Sonneneinstrahlung aussetzt. Alternativ die Früchte mehrere Stunden lang in reichlich Wasser mit etwas Spülmittel legen. Oder mit kochendem Wasser überbrühen. Erst danach können die Früchte im Abfall entsorgt werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche