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Rammstein in Dresden: Bündnis will Konzerte verbieten – Protest vor Rinne


Rammstein-Gegner stellen Forderungen
"Das ist das Mindeste, was die Stadt tun kann"

Von t-online, mgr

Aktualisiert am 16.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Demonstranten stehen anlässlich einer Kundgebung auf dem Jorge-Gomondai-Platz und halten ein Banner mit Aufschrift "Konsequenzen für Rammstein - vor Gericht statt auf die Bühne". Anlass sind die Konzerte der deutschen Band Rammstein in Dresden.Vergrößern des Bildes
Demo gegen die Band Rammstein startete am Mittwoch von der Neustadt in Richtung Konzertgelände: Das Dresdner Bündnis kritisiert besonders die Wahl des Veranstaltungsorts. (Quelle: Sebastian Kahnert/dpa)

Eine feministische Gruppe fordert das Verbot der Rammstein-Konzerte in Dresden und Entschädigung für mutmaßliche Opfer. Mit einer Demo ziehen sie direkt vors Konzertgelände und geraten mit Rammstein-Fans aneinander.

Eine feministische Gruppe aus Dresden fordert die Absage der vier geplanten Rammstein-Konzerte in der Stadt. In einem offenen Brief an Oberbürgermeister, Stadtrat und Messe verlangt das Bündnis "Konsequenzen für Rammstein" ein Verbot der Shows auf dem städtischen Gelände des Ostra-Geheges. Zudem sollen mutmaßlich Betroffene von sexualisierter Gewalt im Zusammenhang mit der Band entschädigt werden – aus einem Teil des Konzertgewinns. "Das ist das Mindeste, was die Stadt Dresden tun kann", heißt es.

Besonders kritisiert das Bündnis die Wahl des Veranstaltungsorts. Bei den Open-Air-Konzerten seien die sexistischen Texte in der ganzen Stadt zu hören. Für Betroffene sei das ein unerträglicher Zustand. "Gerade Betroffene von sexualisierter Gewalt haben jetzt an vier Tagen keine Möglichkeit, davor zu fliehen", so eine Sprecherin des Dresdner Bündnisses. Sie müssten die Fenster geschlossen halten oder sich Rückzugsorte suchen.

Neben einem Verbot fordert die Gruppe eine gründliche rechtliche und kulturpolitische Aufarbeitung der Fälle.

Dresden: Stadtrat will sich mit Anti-Rammstein-Petition beschäftigen

"Von der Stadtverwaltung haben wir noch keine Antwort erhalten", teilte das Bündnis t-online mit. Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch habe die Zuständigkeit von sich gewiesen, da es sich um privatwirtschaftliche Einmietung des Veranstalters in die Messe Dresden handele. Das Petitionsgremium des Stadtrats habe allerdings angeboten, die Anfrage nicht öffentlich in einer der nächsten Sitzungen zu behandeln.

Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat das Bündnis eine Petition gestartet. Nach einer Woche wurden bereits knapp 1.500 Unterschriften gesammelt und zum ersten Rammstein-Konzert eine Anti-Rammstein-Demo organisiert.

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Am Mittwochnachmittag versammelten sich etwa 250 Menschen zur Versammlung am Jorge Gomondai Platz. "Alle, die in der Musikbranche tätig sind, wissen: Rammstein ist nicht die einzige Band, über die wir in diesem Zusammenhang sprechen müssen. MeToo gibt es nicht nur im Rock'n'Roll. Und MeToo beschränkt sich nicht nur auf Backstage", sagte eine Rednerin auf der Demo.

Von der Dresdner Neustadt bewegte sich der Demozug in Richtung des Konzertes im Ostragehege. Tausende Rammstein-Fans waren in die gleiche Richtung unterwegs.

Auf der Augustusbrücke kam es zum ersten kleineren Zwischenfall: Auf den Sprechchor der Demonstranten ("Alle wollen dasselbe, Rammstein in die Elbe") antwortete ein Mann mit der Parole "Rammstein für Deutschland", AfD-Sympathie-Bekundungen und der Drohung "Unsere Zeit wird kommen". Brenzliger wurde es, als der Demozug an der Marienbrücke ankam. Alle Entwicklungen können Sie in unserem Rammstein-Newsblog nachlesen.

Verwendete Quellen
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