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Hecke schneiden im Sommer: Das gilt es zu beachten


Kein Radikalschnitt bis Oktober
Hecken und Laubhölzer im Frühsommer schneiden

Von dpa-tmn, t-online, jb

Aktualisiert am 26.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Hecke wird geschnittenVergrößern des BildesHeckenschnitt: Durch das feucht-warme Wetter sind viele Hecken stark gewachsen und brauchen nun einen Rückschnitt. (Quelle: aloha_17/getty-images-bilder)

Das Wetter hat Hecken und frei stehende Laubgehölze sprießen lassen. Da sind einige Gewächse aus der Form geraten. Also wird es Zeit, die Heckenschere anzusetzen.

Auch wenn die Hecken und Sträucher im Sommer etwas unordentlich aussehen: Mehr als in Form schneiden darf man sie im Sommer nicht. Dennoch gibt es einige Bäume und Sträucher, die jetzt einen Rückschnitt vertragen könnten, und die man jetzt unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen zurückschneiden sollte.

Wann sollte ich meine Hecken im Sommer schneiden?

Der Frühsommer ist ideal, um frei stehende Laubgehölze und Hecken in Form zu bringen (Pflegeschnitt). Als Startschuss für den Schnitt gilt der 24. Juni, der Johannistag. Der Schnitt ist wichtig. Denn unterhalb der Schnittstelle bilden sich anschließend neue Triebe – und zwar dort, wo sie Licht bekommen. Dadurch können entstandene Kahlstellen gefüllt werden und die Hecke wird insgesamt dichter.

Das Wichtigste am Heckenschnitt ist die richtige Form. Oben sollten Heckenpflanzen schmaler sein als unten, damit genügend Licht auf die unteren Triebe fällt. Auch die Reihenfolge ist beim Schneiden wichtig: Zuerst werden die Seiten geschnitten, dann erst die Krone. Wer Mühe mit geraden Schnitten hat, kann als Hilfe Schnüre spannen, an denen man entlang arbeitet.

Der beste Tag für den Baumschnitt

Zum Schneiden der Heckenpflanzen und Gehölzer sollte man sich einen Tag aussuchen, der nicht zu heiß ist. Der Himmel darf dabei gerne bedeckt sein. Ist die Sonneneinstrahlung zu stark, sollten Heckenpflanzen, Sträucher und Gehölze nicht geschnitten werden. Es kann sonst leicht zu einem Sonnenbrand an den Blättern kommen.

Im Frühsommer verkraften die Gehölze den Schönheitsschnitt besser. Dann haben die Pflanzen eine deutlich bessere Heilungschance als im Herbst. Sie verschließen ihre Wunden an den Zweigen und Ästen schnell und selbst. Außerdem sind die frischen Triebe bis zum Winter so kräftig, dass sie nicht mehr vom Frost geschädigt werden.

Diese Gehölze dürfen im Sommer geschnitten werden

Ein behutsamer Formschnitt ist bei nahezu allen Laubgehölzen problemlos möglich. Auch für alle, die bereits die Blüte hinter sich haben wie Forsythien oder Flieder, ist es dafür nun noch nicht zu spät. Bei Pflanzen, die noch nicht geblüht haben, ist aber Fingerspitzengefühl gefordert. Bei Pflanzen und Gehölz, die einen starken Saftdruck haben, sollten Sie lieber bis August warten – das gilt beispielsweise für Walnuss oder Birke. Größere Eingriffe und Rückschnitte sollten aber ins kommende Frühjahr vertagt werden.

Ein guter Zeitpunkt für den Schnitt ist bei vielen Obstgehölzen nach der Ernte im Sommer. Bei Himbeeren beispielsweise werden die abgeernteten Ruten direkt über dem Boden abgeschnitten. Neutriebe, die beschädigt oder schwach sind, können ebenfalls gekürzt werden. Bei Brombeeren sollten die Geiztriebe, die aus den Blattachseln wachsen, zurückgeschnitten werden.

Info

Wenn Äste, Zweige oder gar die gesamte Heckenpflanze die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer oder der Anwohner beziehungsweise Nachbarn gefährdet, können Gehölze, Heckenpflanzen und Sträucher natürlich schon vor dem Ende des Heckenschnittverbotszeitraums geschnitten werden. Auch, wenn die Hecke an der Grundstücksgrenze zu hoch ist, und Nachbarn sich beschweren, kann sie unter bestimmten Voraussetzungen leicht gestutzt werden. Dabei ist jedoch zwingend zu beachten, dass Tiere die Gebüsche weder zum Schlafen noch zum Brüten nutzen.

Sommerschnitt vereinfacht die Ernte

Auch Süß- und Sauerkirschenbäume dürfen nach der Ernte beschnitten werden. Jetzt kann man beispielsweise die Krone etwas auslichten. Dabei kann man sich auch das Pflücken vereinfachen. Man schneidet die zum Ausdünnen vorgesehenen Äste einfach samt Früchten ab. Pfirsich und Aprikose vertragen nach der Ernte ebenfalls einen Verjüngungsschnitt.

Heckensträucher wie etwa Thuja, Kirschlorbeer, Liguster werden geschnitten, wenn die Triebe voll ausgebildet sind. Das ist gewöhnlich ab Juli der Fall. Besonders in den ersten Jahren muss sorgfältig geschnitten werden, damit die Hecke dicht wächst. Dann sind mitunter auch zwei Schnitte im Sommer ratsam.

Kein Radikalschnitt bis Oktober

Ganz fällen und radikal stutzen dürfen Sie Gehölze bis zum Herbst gar nicht: Denn das ist zwischen dem 1. März und dem 30. September bundesweit verboten. Lediglich ein Pflegeschnitt, bei dem der Zuwachs entfernt wird, ist erlaubt. Dabei muss jedoch stets das Bundesnaturschutzgesetz eingehalten werden. Andernfalls drohen hohe Bußgelder.

Das Bundesnaturschutzgesetz sieht vor, dass brütende Vögel, Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge oder andere Tiere in diesem Zeitraum nicht gestört werden dürfen. Es betrifft allerdings nicht nur die Nist- und Brutstätte der Tiere. Auch die Schlafplätze müssen erhalten bleiben und geschützt werden.

Wie hoch die Bußgelder bei einem Verstoß ausfallen, ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. In einigen kann die Geldstrafe bis zu 100.000 Euro betragen. Mehr dazu können Sie in diesem Artikel nachlesen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • eigene Recherche
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