Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Unterm Weihnachtsbaum So verschenken Sie ein Stück finanzielle Freiheit
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Aktien zu verschenken? Klingt wenig besinnlich, nicht recht nach Weihnachten? Ist aber vielleicht eine gute Idee.
Natürlich sieht es wunderschön aus, wenn sich unter dem Weihnachtsbaum Dutzende Geschenke stapeln, je größer, desto besser, alle hübsch verpackt. Manchmal stecken aber in den kleinsten Schachteln die schönsten Präsente, mitunter auch die wertvollsten.
Ich hätte eine Geschenkidee für Sie, die man gar nicht wirklich einpacken kann. Es ist auch kein wertvolles Geschenk, für das man Tausende von Euro ausgeben muss. Aber es kann eines Tages Tausende von Euro wert sein. Wenn Sie diese Kolumne regelmäßig lesen, dann ahnen Sie, wovon ich rede: Aktien oder besser noch Aktienfonds und börsengehandelte Indexfonds (ETFs).
Die Finanzexpertin
Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Mitte März 2024 ist ihr siebtes Buch "Erfolgreich investieren mit den besten Börsenstrategien" im Börsenbuchverlag erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.
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Aktien für den Nachwuchs und die Patenkinder
Kein klassisches Weihnachtsgeschenk, das gebe ich zu. Auch kein klassisches Geburtstagsgeschenk. Aber eine ziemlich gute Idee: Warum schenken Sie Ihrem Nachwuchs oder den Patenkindern nicht ein Stück finanzielle Freiheit? Das Kind braucht allerdings ein Depot, und das können nur die Eltern eröffnen. Aber dann kann es losgehen.
Vielleicht starten Sie einmalig mit 100 Euro oder mehr. Das Geld könnten Sie in Aktien eines oder mehrerer Unternehmen investieren. Oder Sie setzen auf mehr Risikostreuung, was grundsätzlich eine sehr gute Idee ist, und geben das Geld in aktiv gemanagte Aktienfonds oder eben ETFs.
Oder aber Sie verschenken sogar einen Sparplan. Das klingt nach einem recht üppigen Geschenk, zugegeben. Sie können aber schon mit ganz kleinen Raten loslegen. Bei den meisten Banken und Onlinebrokern geht es ab 25 oder 50 Euro pro Monat los. Es gibt aber auch Anbieter, die starten schon mit zehn Euro oder weniger. Ganz automatisch wird monatlich in die gewünschten Papiere gespart, die Rate kann jederzeit mit wenigen Klicks angepasst oder auch mal ausgesetzt werden.
Schon aus geringen Summen wird ein kleines Vermögen
Über die Jahre sammelt sich ein kleines Vermögen an, vor allem dann, wenn Eltern, Großeltern und Paten sich zusammentun. Wenn Sie für Ihren Nachwuchs zehn Jahre lang monatlich 100 Euro in einen Aktienfonds mit Schwerpunkt internationale Aktien investiert hätten, wären aus den eingezahlten 12.000 Euro stolze 15.853 Euro geworden. Macht eine Rendite von 5,4 Prozent pro Jahr. Das zeigt die Statistik des Fondsverbands BVI.
Noch besser sieht die Bilanz nach 20 Jahren aus – dem Zinseszins sei Dank. Aus den eingezahlten 24.000 Euro wären zum Stichtag 30. September 2023 immerhin 46.960 Euro geworden. Die jährliche Rendite lag bei durchschnittlich 6,3 Prozent.
Egal, wie hoch die Sparrate gewählt wird, es lohnt sich. Und bei Volljährigkeit hat der Nachwuchs dann eine finanzielle Starthilfe für die Ausbildung oder das Studium – ein Stück finanzielle Freiheit. Um die steuerlichen Vorteile für die Kinder voll auszuschöpfen, müssen die Sparpläne oder Depots auf den Namen des Kindes laufen. Ab 2024 sind nämlich jährliche Erträge bis zu rund 13.000 Euro pro Kind steuerfrei, dank des Sparer-Pauschbetrags und des Grundfreibetrags, der auch für Minderjährige gilt.
Finanzielle Geschenke an sich selbst machen
So ein Sparplan oder auch einfach nur ein paar Aktien oder Fonds- beziehungsweise ETF-Anteile sind eine feine Sache. Aktien bieten bei breiter Risikostreuung langfristig Renditen von sechs bis acht Prozent pro Jahr. So wird aus einem kleinen Geschenk mit der Zeit ein großes. Das ist doch eigentlich viel schöner und vor allem sinnvoller, als Bargeld unter den Weihnachtsbaum zu legen, oder?
Übrigens: Haben Sie schon einmal daran gedacht, sich selbst zu beschenken? Vielleicht nutzen Sie die Adventszeit, um sich auch mal um Ihre eigenen Finanzen zu kümmern. Wie wäre es, das Weihnachtsgeld zu investieren, anstatt es auszugeben? Oder Sie schließen endlich einen Sparplan für sich selbst ab? Das wäre eine ziemlich gute Idee! Ich werde mich zwischen Weihnachten und Neujahr um meine Finanzen kümmern. Das mache ich jedes Jahr so. Und vielleicht schraube ich die Sparraten meiner ETF-Sparpläne hoch.
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