Holz- oder Metallrad? Das sollten Sie beim Kauf eines Laufrads für Ihr Kind beachten
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mit dem Frühling startet die Laufrad-Saison. Viele Eltern und Großeltern fragen sich, welches Lauflernrad für ihr Kind das passende ist und was sie beim Kauf eines Laufrads beachten müssen. t-online.de stellt Ihnen verschiedene Modelle vor und gibt Tipps, wie Sie das richtige Lauflernrad für Ihre Kinder finden.
Kaum können kleine Kinder laufen, sitzen sie schon auf dem Laufrad. Die Fortbewegung auf diesen sogenannten Lauflernrädern ist für sie intuitiv, dazu zählt auch das Bremsen mit den Fußsohlen. Im Alter von ein bis vier Jahren lernen Kinder auf einem Laufrad, die Balance zu halten, und haben es damit später einfacher beim Erlernen des richtigen Fahrradfahrens. Laufradfahren bedeutet eine große Erweiterung der Mobilität. Die Kleinen gewinnen mehr Selbstvertrauen und können sich nebenbei perfekt auspowern.
Bevor Sie ein Kinderlaufrad kaufen, beachten Sie folgende Tipps: Schauen Sie auf die Größe. Wie groß ist Ihr Kind? Wie muss die Sattelhöhe sein, und ist diese verstellbar? Die Sitzhöhe muss zur Schrittlänge Ihres Kindes passen. Im Zweifel einfach ausprobieren. Wenn Ihr Kind mit beiden Beinen dabei fest auf dem Boden steht, können die ersten Fahrstunden beginnen.
Holz-Laufrad oder Metall-Laufrad – welches Material ist besser?
Vor mehr als 200 Jahren durch Karl von Drais erfunden, ist das Holzlaufrad der Klassiker unter den Laufrädern. Mit dem Erfolg kamen in den letzten Jahrzehnten auch immer mehr Lauflernräder aus Metall auf den Markt. Beide Materialien haben Vor-und Nachteile.
Beim Kauf eines Laufrads kommt es auf Ihre persönlichen Ansprüche an. Das Laufrad aus Holz besteht aus einem nachwachsenden Rohstoff, was zum Beispiel auch die Entsorgung erleichtert. Das Lauflernrad des Herstellers Puky hingegen, eines der meistverkauften Laufräder, besteht aus Stahl und Plastik.
Vielen Menschen gefällt das Design eines Lauflernrads aus Holz besser. Es ist auf das Nötigste reduziert (keine Bremse, kein Schutzblech etc.) und zumeist einfacher im Aufbau. Beim individuellen Einstellen jedoch sind Metall-Laufräder praktischer, da sie zumeist stufenlos in Lenkrad und Sattel verstellbar sind. Bei Holzlaufrädern ist oft nur die Sattelhöhe verstellbar.
Aufgrund ihrer Konstruktion haben fast alle Laufradmodelle aus Holz eine Begrenzung des Lenkeinschlags. Das Verdrehen des Lenkers wird so verhindert und das Umkipp-Risiko minimiert.
Lauflernräder: Wie wichtig ist das Gewicht?
Je leichter ein Laufrad, desto müheloser lässt es sich beherrschen. Vor allem für die kleinsten Fahranfänger sind leichtere Räder daher zu empfehlen. Oft sind Holzlaufräder für kleine Größen schwerer im Gewicht als Metallräder, während bei den größeren Modellen kaum ein Unterschied besteht.
Die leichtesten Modelle sind die Aluminium-Räder. Diese gehören damit aber auch zu den teureren Laufrädern.
Wie auch bei Fahrrädern für Erwachsene ist das Gewicht des Laufrads am Ende eine individuelle Entscheidung. Höchste Priorität sollte immer noch die optimale Größe des Rads und die damit verbundene Sicherheit haben.
Wie wichtig ist beim Laufrad eine Bremse?
Eltern, die wegen einer fehlenden Bremse am Lauflernrad besorgt sind, können beruhigt sein. Kleine Kinder können eine Bremse häufig noch gar nicht richtig koordinieren oder haben noch nicht ausrechend Kraft in den Fingern. Sie behelfen sich mit dem intuitiven Bremsen per Fuß. Sobald die Kinder etwas älter sind, etwa ab drei Jahren, ist eine Bremse am Laufrad allerdings ein klarer Sicherheitsgewinn, insbesondere in Gegenden mit starkem Gefälle.
Die besten Laufräder im Vergleich
Alle Modelle können wir – je nach den individuellen Bedürfnissen Ihres Kindes – empfehlen.
Das Beliebte: Puky 4053 Laufrad Medium
Die Laufräder des deutschen Herstellers Puky sind sehr beliebt und eignen sich mit einem Gewicht von 3,5 kg für Kinder ab 2 Jahren gut als Einsteigermodell. Dieses Laufrad zeichnet sich durch einen tiefen Einstieg aus, so dass die Kleinsten keine Probleme beim Aufstieg und Schwung holen haben. Lenker und Sattel sind problemlos höhenverstellbar und ermöglichen so eine individuelle Anpassung.
Der Klassiker: Holzlaufrad Jojo von Pinolino
Das deutsche Familienunternehmen Pinolino stellt klassische, hochwertige Holzlaufräder aus massiver Birke her. Mit einem Gewicht von 4 kg sind diese nicht viel schwerer als das Puky-Rad. Der Sattel ist 8-fach höhenverstellbar, so dass das Laufrad Zwei-bis Fünfjährigen perfekt angepasst werden kann. Das farblich neutrale Design gefällt Jungen wie Mädchen und kann mit mitgelieferten Aufklebern individuell gestaltet werden. Die Reifen sind robust (unplattbare EVA-Softbereifung), bei Mängeln greift die 10-Jahres-Pinolino-Plus-Garantie.
Das Leichte: LIKEaBike Jumper Rot Koralle von Kokua
Das leichteste Laufrad unserer Auswahl ist das LIKEaBike Jumper von Kokua (3,4 kg). Bei diesem Laufrad sind Rahmen, Gabel und gefederte Schwinge aus Aluminium gefertigt. Das hat zwar seinen Preis, aber dafür wurde auch an vieles gedacht: Der serienmäßige Lenkungsdämpfer erleichtert das Laufradfahren am Anfang. Später kann dieser einfach abmontiert werden. Eine Hinterradfederung schont den Rücken ebenso wie die BIG APPLE Balloon-Reifen.
Für kleine Rennfahrer: Holzlaufrad im Motorcross-Design von Small Foot
Ein besonders rasanter Hingucker ist das Motocross-Holzlaufrad von Small Foot. Mit 4,8 kg ist es das schwerste Rad unserer Auswahl, daher ist das empfohlene Alter erst ab 3 Jahren. Der Sattel ist dreifach höhenverstellbar bei einer Sitzhöhe von 37 bis 40 cm. Das Holzlaufrad lässt sich in wenigen Minuten zusammenbauen. Dieses außergewöhnliche Laufrad ist ein perfektes Geschenk für kleine Motorrad-Fans und in knalligem Gelb auch entsprechend auffällig im Straßenverkehr.
Der Preis-Sieger: Laufrad von Bandits & Angels
Der holländische Hersteller Bandits & Angels stellt sowohl Holz- als auch Metall-Laufräder her. Dieses Modell ist eine limitierte Version in stylischem Mintgrün. Es stehen 7 weitere Farben zur Auswahl. Dieses Laufrad ist das günstigste unserer Auswahl und damit ein perfektes Einsteigermodell für kleine Fahranfänger. Sattel und Lenker lassen sich einfach verstellen, so dass die Größe individuell angepasst werden kann. Ein tiefer Eintritt mit Trittbett hilft kleinen Laufradfahrern beim Aufsteigen und Anfahren. Das Rad wiegt 3,5 kg und wird Kindern ab 2 Jahren empfohlen.
Die Stiftung Warentest Testsieger unter den Laufrädern
Die Stiftung Warentest hat im Dezember 2018 15 Laufräder getestet – elf Laufräder aus Metall, drei aus Holz sowie ein Laufrad aus Kunststoff. Elf der getesteten Räder bekamen ein mangelhaft, eins ein befriedigend, nur drei waren gut. Wir stellen zwei der mit "Gut" bewerteten Räder vor.
Puky Laufrad LR-1
Testsieger ist das Puky Laufrad LR1 mit der Note "Gut (2,2)". Das bekannte Laufrad kommt mit 12,5 Zoll Luftbereifung und ist damit für eine Körpergröße zwischen 90 und 130 Zentimetern geeignet und für Kinder ab dem dritten Lebensjahr empfohlen. Die Sattelhöhe vom Boden aus gemessen liegt bei 34 Zentimetern. Der Sitz ist stufenlos verstellbar und der tiefe Einstieg macht es den Kleinen leichter, anfangs gut ins Laufrad einsteigen zu können.
Mit seinen leichten 5,2 kg kann es von den Eltern auch schnell mal unter den Arm geklemmt werden, wenn der Nachwuchs nicht mehr selbst fahren möchte.
Kettler Laufrad Speeedy 2.0
Ebenfalls mit "Gut (2,5)" schneidet das "Kettler Speedy 10"" ein, das mit seiner 10 Zoll-Bereifung noch ein Stücken niedriger ist und somit sogar schon für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr geeignet ist. Der Sattel ist höhenverstellbar von 33 bis 43 Zentimetern.
Das Lauflernrad ist mit eine Kunststoffbereifung ausgestattet und der Hersteller verspricht, dass der hochwerte Stahlrahmen mit Acrylbeschichtung kratz- und lichtbeständig ist. Mit 6,5 kg ist das Rad zwar etwas schwerer als die Puky-Variante, aber immer noch gut tragbar.
Wichtig: Wenn Sie vorhaben, Ihrem Kind ein Laufrad zu kaufen, sollte die entsprechende Schutzkleidung nicht fehlen. Ein Fahrradhelm schützt bei kleinen und größeren Stürzen. Ihr Kind gewöhnt sich schnell daran und wird auch beim Fahrradfahren später den Helm ganz selbstverständlich aufsetzen.
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