Bisher nur Theorie Astronomen entdecken womöglich neue Art von Neutronensternen
Sie sind extrem dicht, rotieren enorm schnell und senden tödliche Strahlung aus: Neutronensterne gehören zu den seltsamsten Objekten im All. Und es gibt offenbar mehr von ihnen als bislang angenommen.
Australische Forscher haben womöglich eine neue Art von Neutronenstern entdeckt. Mit einem Radioteleskop empfing das Team um die Astronomin Manisha Caleb ein Signal, das sich keiner der bisher bekannten Arten dieser Objekte zuordnen ließ. Dem Forschungsteam zufolge bestätigen die Messung die Existenz sogenannter Magnetare mit ultralanger Dauer, die bislang nur in der Theorie vorhergesagt wurden.
Alle 75,8 Sekunden registrierte das Teleskop den von PSR J0901-4046 ausgehenden Radioimpuls – viel zu langsam für einen klassischen Radiopulsar, die normalerweise nur 1,4 Millisekunden bis 23,5 Sekunden für eine Drehung um die eigene Achse brauchen. Magnetare, eine andere Art von Neutronenstern, können sich im Laufe ihrer Lebenszeit zwar so weit verlangsamen, dass eine Rotationsperiode von knapp 76 Sekunden möglich wäre. Ein Magnetar würde aber auch Röntgenstrahlung aussenden, was bei PSR J0901-4046 nicht der Fall ist.
Neutronenstern entstehen beim Kollaps massereicher Sterne und bestehen aus extrem verdichteter Materie. Hinweise auf die Existenz von Magnetaren mit ultralanger Dauer meldete Anfang des Jahres auch ein anderes Team australischer Astronomen.