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Herzinfarkt bei der Frau: Deshalb wird er oft erst spät erkannt


Schlechtere Prognose als beim Mann
Darum werden Herzinfarkte bei Frauen oft spät erkannt


Aktualisiert am 22.10.2024Lesedauer: 2 Min.
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Frau liegt auf dem Sofa: Übelkeit zählt zu den unspezifischen Anzeichen eines Herzinfarkts.Vergrößern des Bildes
Frau liegt auf dem Sofa: Übelkeit zählt zu den unspezifischen Anzeichen eines Herzinfarkts. (Quelle: Panthermedia/imago-images-bilder)

Ein Herzinfarkt geht bei Frauen oft mit weniger typischen Symptomen einher als bei Männern. Bis zur Behandlung vergeht dann unter Umständen wertvolle Zeit.

Frauen bekommen zwar seltener einen Herzinfarkt als Männer – wenn sie erkranken, haben sie jedoch eine schlechtere Prognose.

Das liegt unter anderem daran, dass bei Frauen durchschnittlich mehr Zeit verstreicht, bis der Infarkt erkannt und behandelt wird. Die Symptome sind beim weiblichen Geschlecht häufig weniger stark ausgeprägt oder weniger spezifisch als bei Männern. Vermeintlich typische Beschwerden wie etwa starke Brustschmerzen können fehlen. Die Folge: Viele betroffene Frauen nehmen mögliche Anzeichen nicht oder nicht frühzeitig ernst – und holen sich erst relativ spät Hilfe.

Hinzu kommt, dass ein Herzinfarkt mitunter als Männerkrankheit gilt. Entsprechende Symptome bei Frauen werden daher möglicherweise selbst vom ärztlichen Fachpersonal nicht sofort mit der Erkrankung in Verbindung gebracht. Im Vergleich zu männlichen Betroffenen werden Frauen im Durchschnitt später in eine Klinik eingeliefert.

Ohne rasches Handeln kann ein Herzinfarkt jedoch weitreichende Folgen haben. Je früher er behandelt wird, desto besser sind die Chancen auf eine folgenlose Genesung.

Schon gewusst?

Der Herzinfarkt zählt bei Männern und Frauen zu den häufigsten Todesursachen.

Klassische Anzeichen eines Herzinfarkts

Zu den allgemeinen Anzeichen eines Herzinfarkts zählen:

  • starke Schmerzen im Bereich des Brustkorbs
  • ein Druck- oder Engegefühl im Brustbereich
  • ein heftiges Brennen im Brustbereich
  • starke Angst, Unruhe
  • kalter Schweiß
  • ein blasses Gesicht

Besonders charakteristisch ist der starke Schmerz im Bereich des Brustkorbs. Er kann in andere Körperbereiche ausstrahlen, zum Beispiel in Arme, Rücken, Oberbauch, Hals, Kiefer oder Schulterblätter. Während dieses Symptom bei Männern typisch ist, ist der Schmerz bei Frauen häufig nur leicht ausgeprägt oder fehlt sogar ganz. Insbesondere bei älteren Frauen ist das der Fall.

Im Gegensatz zu Männern macht sich ein Herzinfarkt bei Frauen eher durch unspezifische oder schwächere Beschwerden bemerkbar. Welche das sein können, lesen Sie im nächsten Kapitel.

Frauen haben oft weniger typische Symptome

Nur ein Drittel der betroffenen Frauen bemerkt starke Schmerzen. Die Betroffenen spüren möglicherweise eher ein Druck- oder ein Engegefühl im Brustbereich.

Häufiger bemerken Frauen im Vorfeld zudem Anzeichen wie

  • Atemnot, Kurzatmigkeit
  • Schweißausbrüche
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Rückenschmerzen
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Ziehen in den Armen
  • starke Müdigkeit
  • Depressionen.

Solche Beschwerden können schon Tage, Wochen oder gar Monate vor dem eigentlichen Herzinfarkt auftreten und sollten ernst genommen werden.

Im Zweifel den Notarzt alarmieren

Bei Beschwerden sollten Betroffene nicht zögern, sondern schon beim kleinsten Verdacht auf einen Herzinfarkt den Notarzt alarmieren. Das gilt insbesondere bei Symptomen, die in einem noch nie zuvor gekannten Ausmaß auftreten.

Erhöhte Gefahr nach den Wechseljahren

Ein Unterschied zwischen den Geschlechtern besteht nicht nur in den Symptomen: Frauen bekommen einen Herzinfarkt im Durchschnitt später als Männer.

Bis zu den Wechseljahren sind sie relativ gut vor einem Herzinfarkt geschützt, denn die weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) mindern das Risiko für Arterienverkalkung und deren Folgen. In den Wechseljahren nimmt die Hormonproduktion ab – und parallel dazu lässt der Schutz nach, sodass das Herzinfarktrisiko steigt.

Im Durchschnitt tritt ein Herzinfarkt bei Frauen rund zehn Jahre nach der letzten Regelblutung auf.

Wichtig ist, frühzeitig durch eine gesunde Lebensweise vorzubeugen. Wer auf eine ausgewogene Ernährung achtet und auf Nikotin und Alkohol verzichtet, verringert zum Beispiel das Risiko für Bluthochdruck deutlich. Auch viel Bewegung und Sport können das Risiko für einen Herzinfarkt minimieren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Herzinfarkt". Online-Informationen des Deutschen Herzzentrums der Charité: www.dhzc.charite.de/ (Abrufdatum: 18.9.2024)
  • Deutsche Herzstiftung: "35. Deutscher Herzbericht. Update 2024". Online-Publikation: epaper.herzstiftung.de (Stand: September 2024)
  • "Akutes Koronarsyndrom (ACS), Herzinfarkt". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 19.8.2024)
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