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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Begehrte Stücke Weshalb 500-Euro-Scheine bei eBay bis zu 1.000 Euro kosten
Eigentlich ist er längst ausrangiert, doch trotzdem erfreut er sich weiter großer Beliebtheit: der 500-Euro-Schein. Bei eBay zahlen Liebhaber sogar deutlich mehr, als der Schein eigentlich wert ist.
Dass die Deutschen eine besondere Beziehung zu Bargeld haben, ist kein Geheimnis. Gerade in Krisenzeiten halten viele Menschen an ihm fest, heißt es. Das zumindest dürfte einen aktuellen Trend auf der Handelsplattform eBay erklären. Dort werden 500-Euro-Scheine eifrig angeboten und verkauft – und das für teils astronomische Summen.
Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, wurden allein in der zweiten Januarhälfte über zwei Dutzend der Scheine verkauft. Der teuerste soll für 600 Euro den Besitzer gewechselt haben, im Schnitt kosteten sie 529 Euro. Gerade ältere Scheine werden sogar für bis zu 1.000 Euro zum Sofortkauf angeboten. Dabei werben die Verkäufer mit "schöner Zustand", "knickfrei", "druckfrisch" oder "Rarität".
Ganz so rar sind die Banknoten allerdings nicht. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums sind derzeit noch mehr als 300 Millionen 500-Euro-Scheine im Umlauf, die von der Bundesbank ausgegeben wurden. Das sind gerade einmal 50 Millionen weniger als im April 2019, als der Druck der Scheine hierzulande eingestellt wurde. Zwar sind die Geldscheine weiterhin als offizielles Zahlungsmittel zugelassen, doch sollen sie schon bald gänzlich verschwunden sein. Das könnte sich aber noch eine Weile hinziehen: Die Europäische Zentralbank schätzt, dass jede dritte 500er-Note gebunkert wird.
Beliebt bei Sammlern
Die Befürworter erhofften sich seinerzeit, mit der Abschaffung kriminellen Geschäfte, Geldwäsche oder Schwarzarbeit eindämmen zu können. In diesen Bereichen wird häufig Bar gezahlt. Ohne den Fünfhunderter sollte das erschwert werden. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Eine Million in 500-Euro-Scheinen wiegt 2,2 Kilogramm, eine Million in 100-Euro-Scheinen wiegt hingegen mit 10,2 Kilogramm schon fast das Fünffache. Ob das Zusatzgewicht Kriminelle wirklich abschreckt, ist zumindest fraglich.
Fest steht: Die ausgemusterten Scheine rufen immer wieder Sammler auf den Plan. Denn verboten ist der Handel mit Geld laut der Bundesbank nicht. Seitdem der Druck der Fünfhunderter eingestellt wurde, finden sich bei eBay immer wieder Angebote. Dabei liegen die Preise zumeist höher als der Nennwert des Scheins. So dürften es vor allem Liebhaber oder Euro-Nostalgiker sein, die es auf die Scheine abgesehen haben. Experten bezweifeln allerdings, dass die lilafarbenen Banknoten bald wirklich an Wert zunehmen. Dafür seien sie schlicht zu jung und nicht selten genug.
- Tagesschau.de: "Noch viele 500-Euro-Scheine im Umlauf"
- FAZ.net: "530 Euro für einen 500-Euro-Schein"