Kräuterlexikon Leinsamen helfen bei Verstopfung
Leinsamen werden vor allem bei Verdauungsproblemen angewendet. Viele Menschen wissen dabei nicht, dass es sich um die Samen des Leins handelt, aus dem auch Leinenstoffe hergestellt werden.
Pflanze
Leinsamen gehören zur Gruppe der Hülsenfrüchte und werden vom Lein (Linum) gebildet – einer sehr alten Pflanze, die aus dem Mittelmeerraum und aus Vorderasien stammt. Die Pflanze wird zwischen 30 und 150 Zentimeter hoch, hat schmale Blätter und weiß-blaue Blüten. Die Samen entwickeln sich innerhalb der Blüten in Kapseln und können von August bis Oktober gesammelt werden. Im Volksmund ist Lein auch als Flachs bekannt.
Verwendete Pflanzenteile
Vor allem die Samen werden verwendet. Aus ihnen wird außerdem Leinöl gepresst.
Inhaltsstoffe
- Aminosäuren
- Ballaststoffe
- Linolsäure
- Schleimstoffe
- Proteine
- ungesättigte Fettsäuren
Anwendung und Wirkung
Leinsamen sind eine wichtige Ballaststoffquelle. Sie helfen deshalb eine gesunde Verdauung zu fördern und können gegen Beschwerden helfen. Es gibt sie entweder als ganzes Korn oder geschrotet. Der Körper kann in der aufgespaltenen Form die enthaltenen Öle und Vitamine gut aufnehmen. So wirken die Kerne besser gegen Verstopfungen oder andere Verdauungsbeschwerden.
Aber der geschrotete Leinsamen ist nicht so lange haltbar, wie der heilgebliebene. Die beste Variante ist deshalb, ganze Leinsamen zu kaufen und diese direkt vor dem Verzehr in einem Mörser zu zerkleinern. Beim Zerquetschen der Körner tritt Leinöl aus, das verbessert die Darmpassage. Das Öl enthält außerdem wichtige Omega-3-Fettsäuren.
Man kann aus Leinsamen auch einen Tee machen. Dazu weicht man ihn ein, denn so nimmt er eine schleimige Konsistenz an. So wirkt er ebenfalls gut gegen Verstopfung.
Aber auch äußerlich können Leinsamen angewendet werden: Mit einem Umschlag aus gemahlenen Samen kann man Bronchitis behandeln. Leinöl hilft ebenfalls bei Hautproblemen und kann innerlich gegen Gallensteine eingesetzt werden.
Nebenwirkungen
Mehr als zwei Esslöffel am Tag sollte man nicht essen, denn Leinsamen enthalten viel Cadmium, was ab einer gewissen Menge toxisch wirkt. Cadmium ist ein Übergangsmetall.
Solange auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet wird, sind bei Leinsamen keine Nebenwirkungen bekannt, insofern man sich an die empfohlende Verzehrmenge hält. Wegen des enthaltenen Cadmiums ist die Einnahme für Kinder unter zwölf Jahren nicht empfehlenswert. Falls Unverträglichkeiten gegenüber Leinsamen bestehen, sollten sie ebenfalls nicht eingenommen werden
Interessantes
Auch die bekannte Heilerin Hildegard von Bingen nutzte Leinsamen. Die Pflanze wurde bereits in der Steinzeit verwendet, um Stoffe und Seile herzustellen. Noch heute ist Leinen ein beliebter Stoff.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.