Eisige Temperaturen Kältetherapie bei Rheuma verspricht Besserung
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die Kältetherapie bei Rheuma ist eine sinnvolle Alternative zu den herkömmlichen Behandlungsmethoden der Gelenkerkrankung. Auch wenn die Wirksamkeit bislang noch nicht ausreichend durch Studien belegt ist, schwören immer mehr Patienten auf den heilsamen Kälteschock.
Mit eisigen Temperaturen gegen Beschwerden
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Kryotherapie, also dem Einsatz von Kälte zu therapeutischen Zwecken, die bei zahlreichen Beschwerden angewendet werden wie etwa mit kaltem Wasser oder auch in einer Kältekammer. So können Schmerzpatienten, aber auch Menschen mit Schlafstörungen, Depressionen oder Hauterkrankungen auf Besserung hoffen.
Der Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) vertritt die Ansicht, dass die Kältetherapie bei Rheuma geeignet ist und große Erfolge verzeichnen kann. "Besonders wirksam ist es, die Behandlung in der Kältekammer ein- bis zweimal pro Tag bei - 67 Grad Celsius an zehn aufeinanderfolgenden Tagen durchzuführen", erklärt BDRh-Vorstandsmitglied Ludwig Kalthoff laut dem Gesundheitsportal "apotheken.de".
Von Kältekammer zu Kältekammer
Doch wie läuft eine Behandlung in der Kältekammer ab? Sie tragen lediglich eine Basehose oder einen Badeanzug, Handschuhe und einen Mundschutz, wenn Sie sich auf den Weg in das Innere machen. Sie befinden sich allerdings nicht nur in einer einzelnen Kammer: Sie gelangen durch mehrere Kammern mit unterschiedlichen Temperaturen, die von Raum zu Raum immer weiter sinken. Auf diese Weise gewöhnt sich Ihr Körper an die Kälte, die in der letzten Kammer bis zu minus 110 Grad Celsius beträgt. Dort bleiben Sie ein bis fünf Minuten. Wichtig bei der Behandlung ist, dass Haare und Haut komplett trocken sind, auch dürfen Sie nichts anfassen und müssen Gegenstände wie etwa Pflaster, Kontaktlinsen oder Piercings zuvor entfernen. Zudem sollten Sie von einer Kältetherapie bei Rheuma absehen, wenn Sie unter Bluthochdruck leiden. (Fingerübungen bei Rheuma gegen steife Gelenke)
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Kältetherapie bei Rheuma: So wirkt sie
"Die Methode kommt ursprünglich aus Japan, sie wurde dann für Rheumapatienten mit Schmerzen in den Gelenken entwickelt", erklärt der Mediziner Markus de Marées von der Deutschen Sporthochschule in Köln den Ursprung der Behandlungsmethode der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Doch auch wenn sich bei vielen Patienten Erfolge zeigen, ist die positive Wirkung nicht eindeutig durch Studien belegt. Die trockene Kälte wirkt allerdings als ein physikalischer Reiz auf den gesamten Körper, wodurch sich entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte einstellen – denn die extreme Kälte regt den Stoffwechsel und die Durchblutung der Haut an, zudem entspannt sich die Muskulatur und das Immunsystem wird unterstützt.
Sogar eine Verbesserung der Beweglichkeit wird dadurch ermöglicht, weshalb die Kältetherapie bei Rheuma eine sinnvolle Alternative zu einer Behandlung mit Medikamenten sein kann, auch wenn die Wirkung mehrere Sitzungen in Folge nur auf einige Monate begrenzt ist. Im Anschluss an eine Kältetherapie bei Rheuma kann oftmals auch eine Physio- und Ergotherapie bessere Erfolge verzeichnen. (Radon-Therapie hilft bei Rheuma-Schmerzen)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.