Energiekrise Diese klimafreundliche Lösung wird noch kaum genutzt
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wegen hoher Heizkosten und zur Minderung der Umweltbelastung: Deutschland braucht auch bei der Wärmeerzeugung einen höheren Anteil an erneuerbaren Energien.
Fast die Hälfte des eingespeisten Stroms stammte im ersten Halbjahr 2022 aus regenerativen Energiequellen. 2021 lag der Anteil der Erneuerbaren am Energieverbrauch für Wärme und Kälte erst bei 16,5 %. Zweidrittel der Energie stammten dabei in diesem Jahr aus fester Biomasse wie Holz, rund 10 % aus Biogas und Methan. Erst auf Rang drei folgt die sogenannte oberflächennahe Geothermie und Umweltwärme.
Geothermie beschreibt die Nutzung von Wärme im Boden der Erde. In anderen Ländern wird diese Energiequelle schon umfassend genutzt. In Deutschland besteht dagegen noch viel Potenzial. Während die oberflächennahe Wärme bereits bei vielen Neubauten genutzt wird (über 40 % setzen auf Umgebungswärme), spielt die Gewinnung von tieferliegenden Wärmequellen noch eine untergeordnete Rolle.
Ein Grund dafür: Wo sich lohnenswerte Reservoirs mit heißem Wasser im Boden finden, ist noch nicht ausreichend bekannt. Die nötigen Innovationen sind kostspielig. Und auch die Genehmigungsverfahren sind noch umständlich.
Wie die Nutzung von Erdwärme funktioniert, welches Land 90 Prozent der Wärme für Haushalte aus der Erde nimmt und welche deutschen Städte auf Geothermie setzen, erfahren Sie im Video hier oder oben im Text.
- destatis.de: Informationen zur Stromerzeugung im 1. Halbjahr 2022 des Statistischen Bundesamts (Stand: 4.11.2022)
- Statista: Bericht zum Wärmemarkt in Deutschland
- deutschlandfunk.de: Entwicklungspotenzial der Geothermie in Deutschland (Stand: 4.11.2022)
- umweltbundesamt.de: Informationen zu Geothermie (Stand: 08.10.2021)