Flexibles Mietmodell Sieben Auto-Abo-Anbieter fallen im Test durch
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Auto-Abos sind mit ihrer Flexibilität eine Alternative zu Kauf oder Leasing. Doch ein Test offenbart, dass nicht alle Anbieter etwas taugen.
Das Geschäft mit den Auto-Abos als Langzeit-Mietmodell boomt: Gab es vor zwei Jahren noch zwölf Anbieter, sind es mittlerweile 30 geworden. Mit dabei sind nach den ersten Start-ups auch die großen Autokonzerne, die das Geschäftsmodell von Handyanbietern und Streamingdiensten auf die Mobilität übertragen haben: Für einen festen Monatspreis bekommen die Kunden ein Auto vor die Tür gestellt und müssen sich nicht um Themen wie Werkstatt oder Versicherung kümmern. Nur den Treibstoff müssen sie selbst zahlen. Abgeschlossen wird das Ganze meist online – mit ein paar Klicks ist das passende Auto ausgewählt.
Das kostet ein Auto-Abo
Die Laufzeiten für ein solches Abo liegen meist zwischen zwölf und 24 Monaten. In der Regel sind mindestens 300, je nach gewähltem Auto aber auch mehr als 2.000 Euro monatlich fällig. Daneben muss nur der Sprit und die Pflege – also eine gelegentliche Reinigung und bei einigen Anbietern der Ölwechsel (etwa alle anderthalb bis zwei Jahre) – bezahlt werden.
Doch bei den Anbietern gibt es massive Qualitätsunterschiede, zeigt ein Test der Beratungsfirma Concertare, über den das Fachmagazin "Auto Motor und Sport" berichtet: Neun der 30 Plattformen können mit einem zufriedenstellenden Urteil überzeugen, sieben fallen durch – der Rest ist durchschnittlich.
So wurde verglichen
In neun Kategorien wurden Punkte vergeben: Wie läuft die Fahrzeugsuche, gibt es Möglichkeiten aus dem Bereich der E-Mobilität, wie ist die Beratung online und telefonisch, ist eine Probefahrt möglich, kann man sein altes Auto in Zahlung geben? Wie ist die Vertragsausgestaltung, welche Vertragsangebote gibt es, wie läuft die Fahrzeugübergabe und wie steht es um die Kündigungsfrist?
Die größten Unterschiede lagen in der Abwicklung via Internet (Stellantis, Nissan, Nio und Toyota zeigten hier Schwächen), bei der Kundenberatung (besonders gut: Audi, Mercedes und Volvo) und bei der Flexibilität der Verträge. Einige Anbieter ließen keine vorzeitige Vertragskündigung oder kurze Kündigungsfristen zu – und erinnerten damit nicht an modernes Abomodell, sondern an klassisches Leasing. Auch Probefahrten sind bei vielen Anbietern vorab nicht möglich, ebenso die Inzahlungnahme eines alten Autos – das dürfte, so schreibt es auch das Fachblatt, allerdings nicht für alle Kunden wichtig sein.
Das sind die besten Anbieter im Test:
- Platz 1: Mercedes (400 von 470 Punkten): Kaum Kritik, das Abo überzeugt.
- Platz 2: Care by Volvo (390 von 470 Punkten): Keine Probefahrt möglich, Punktabzüge auch bei der Fahrzeugübergabe.
- Platz 3: Faaren (380 Punkte): Nur bei Probefahrt und Inzahlungnahme gibt es Abzüge.
Auf den Plätzen dahinter folgen dicht gedrängt Carworld24 Auto Abo (370 Punkte), Hyundai Click & Go (360 Punkte), Nio (360 Punkte), ViveLaCar (350 Punkte), Renault Abo (340 Punkte) und Finn auto (330 Punkte).
Diese Anbieter fallen durch
Weniger überzeugend: Insgesamt sieben Angebote, darunter die Abos von Carship.online (200 Punkte, Abzüge unter anderem bei der E-Mobilität und Inzahlungnahme), Kinto Flex (Toyota, 150 Punkte, Schwächen bei Fahrzeugsuche, Autoübergabe, Beratung und Probefahrt) und das Nissan Flex Auto Abo, das mit 110 Punkten auf dem letzten Platz landet: Besonders bei Letzterem zeigten sich im Vergleich in fast allen Kapiteln Schwächen.
- Auto Motor und Sport, Ausgabe 9/2023: "Auto-Abo im Test": So gut sind die Anbieter wirklich" (kostenpflichtig)
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