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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Paarexperte erklärt Was Frauen in eine Affäre treibt
Untreue passiert nicht einfach so. Es es gibt Dinge, die eine Affäre begünstigen und kein Paar ist davor gefeit. Wir haben mit zwei Frauen und einem Paarexperten darüber gesprochen, was Frauen in eine Affäre treibt. Er hat uns auch erzählt, wie sich Untreue vermeiden lässt.
Neben sexuellen Sehnsüchten zählen bei Frauen besonders fehlende Aufmerksamkeit und Zuwendung im Alltag zu den häufigsten Gründen. "Das Gefühl, allein in einer Beziehung zu sein und aneinander vorbeizuleben, führt häufig dazu, Bestätigung und Nähe bei einer anderen Person zu suchen", erklärt Beziehungsexperte und Paar-Coach Eric Hegmann.
"Man sollte niemals 'Nie' sagen"
Auch die 39-jährige Claudia* sieht in mangelnder Zuwendung die größten Risikofaktoren für einen möglichen Seitensprung. "Eigentlich bin ich ganz klar gegen Fremdgehen. Allerdings sollte man nie 'Nie' sagen, weil vielleicht doch irgendwann bestimmte Umstände dazu führen", sagt sie. Zeige der Partner kein Interesse mehr, könne sie nicht ausschließen, vielleicht doch den einen oder anderen Gedanken an einen anderen Mann zu haben. "Und dann wahrscheinlich nur, um mir die Bestätigung zu holen, dass ich noch attraktiv bin."
Seitensprung passiert meist spontan
Einen Seitensprung oder gar eine Affäre gezielt planen? Das kann sich Claudia nicht vorstellen. "Ich denke, ich würde nicht losziehen mit dem Gedanken 'Heute mache ich es‘. Es würde wahrscheinlich eher spontan passieren." Gezielt darüber nachgedacht habe sie in ihren Beziehungen bisher aber noch nicht. Bevor sie untreu werde, würde sie sich doch eher trennen, sagt Claudia. "Denn dann stimmt in der Beziehung sowieso etwas nicht."
Kritische Kombination macht Affäre wahrscheinlich
Doch es gibt Frauen, denen ein kurzes Abenteuer nicht reicht und die sich ganz gezielt auf die Suche nach einer Affäre machen. "Der Wunsch nach sexueller Bestätigung sowie fehlende Wertschätzung und Fürsorglichkeit – das ist eine Kombination, aus der immer wieder Affären geplant werden", sagt Hegmann.
Eine Affäre droht auch, wenn die Frau nicht ausleben kann, wonach sie sich sehnt. Das ist beispielsweise der Wunsch nach mehr Sex oder die Neugier auf andere Männer. Auch wenn der Partner bestimmte Neigungen nicht teilt, kann der Wunsch nach einem Abenteuer entstehen.
"Ich war unglücklich, er rief mich an, und es war klar, worauf es hinausläuft"
Bei Janette* war es die Mischung aus Unzufriedenheit in der Partnerschaft und sexuellem Begehren, die sie in ein Abenteuer trieb. "Ich habe meinen damaligen Partner betrogen", gibt die 48-Jährige zu. "Das war, als ich mich innerlich bereits gegen die Beziehung entschieden hatte. Ich war nicht mehr glücklich."
Zu diesem Zeitpunkt meldete sich Fabian. Ihn kannte Janette schon lange. Als er anrief und sie zu sich einlud, "war klar, auf was es hinausläuft". "Ich wusste einfach, dass der Sex mit ihm gut ist und ich wusste auch, dass er mich toll findet und ich Bestätigung von ihm bekomme und er mir das Gefühl gibt, begehrenswert zu sein."
Frauen wünschen sich Bestätigung
Laut Hegmann ist Janette kein Einzelfall: "Fehlt es an zärtlichem Umgang und hat man wenig Zeit füreinander, lässt sich Umfragen zufolge fast jede dritte Frau zu einem sexuellen Abenteuer hinreißen."
Doch wie kann man als Paar am besten vorbeugen? "Leben Sie Ihre sexuellen Fantasien gemeinsam aus. Dazu gehört, dass Sie über diese sprechen", rät der Paar- und Singleexperte. "Seien Sie aufmerksam, pflegen Sie liebevolle Rituale für Ihre Bindung und leben Sie eine Partnerschaft, die auf Bewährtes und Neues setzt, damit Ihr Wir-Gefühl sowohl durch Vertrautheit als auch durch neue, gemeinsame Erfahrungen wächst."
"Es braucht keinen neuen Partner, sondern neue Ideen"
Dazu muss man bereit sein, aus der eigenen Komfortzone herauszutreten, wie Hegmann erklärt. Gerade wenn Sex zu einer Routine wird, besteht die Gefahr, dass der Wunsch nach einem Abenteuer wächst. "Das Überraschende und Neue ist sexuell anziehend. Dazu braucht es aber keinen neuen Partner, sondern neue Ideen", sagt der Experte.
*Namen von der Redaktion geändert.
- Eigene Recherche