Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main Anklage: Entführung von Karl Lauterbach geplant
In einem Fall politisch motivierter Kriminalität steht ein 61-Jähriger im Fokus der Justiz. Die Entführung eines Bundesministers und einen Anschlag auf die Demokratie soll der Mann geplant haben.
Ein 61-jähriger Mann soll als Mitglied einer mutmaßlichen Terrorgruppe den Umsturz der Deutschen Regierung und die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplant haben. Nun hat die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt Anklage gegen den Deutschen erhoben, teilte die Behörde am heutigen Mittwoch mit. Ihm werde die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und die Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens vorgeworfen.
Der Mann aus dem Kreis Bergstraße soll Mitglied in der Gruppe namens "Vereinte Patrioten" gewesen sein. Fünf mutmaßliche Mitglieder der Gruppe sind bereits seit knapp einem Jahr vor dem Oberlandesgericht Koblenz angeklagt. Sie sollen unter anderem einen großflächigen Stromausfall, die Entführung Lauterbachs und die Durchführung einer konstituierenden Sitzung für eine neue Regierung geplant haben.
Angeklagter wollte an der Entführung Lauterbachs mitwirken
Das Ziel der Gruppe war laut Ermittlungsbehörden, die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Deutschland zu beseitigen und eine Verfassung nach dem Vorbild des Deutschen Reiches 1871 einzuführen. Der 61-jährige Angeklagte soll nach Ansicht der Generalstaatsanwaltschaft an Treffen der Gruppe teilgenommen und sich dazu bereit erklärt haben, an der geplanten Entführung Lauterbachs mitzuwirken.
Laut Mitteilung soll der Mann zugesagt haben, dass seine Garage für die Lagerung von Waffen genutzt werden könne. Zudem habe er sich bereit erklärt, als Teil einer Delegation mit einem Schiff über die Ostsee nach Russland zu fahren, um dort "über einen ‚Schulterschluss‘ zu verhandeln sowie militärische Ausrüstung zu beschaffen", heißt es.
Laut Behörde sitzt der 61-Jährige seit Oktober 2023 in Untersuchungshaft. Das Oberlandesgericht Frankfurt muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa