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Trauerbewältigung – Was nach dem Tod eines geliebten Menschen hilft


Trauerbewältigung
Was nach dem Tod eines geliebten Menschen hilft

t-online, Jeanne Plaumann

Aktualisiert am 22.02.2024Lesedauer: 3 Min.
Person spendet Trost: Stirbt ein geliebter Mensch, ist die Trauerbewältigung nicht einfach.Vergrößern des BildesPerson spendet Trost: Stirbt ein geliebter Mensch, ist die Trauerbewältigung nicht einfach. (Quelle: PeopleImages/getty-images-bilder)

Nach dem Tod einer nahestehenden Person ist die Trauerbewältigung oft schwer. Viele Menschen durchlaufen bestimmte Phasen nach dem Verlust eines Menschen. Bei der Bewältigung können auch kleine Dinge helfen.

Stirbt ein geliebter Mensch, kann das sehr belastend sein. Neben Tipps, die der Trauernde selber ausprobieren kann, gibt es in vielen Städten auch Anlaufstellen für Betroffene, die sich mit Trauerbewältigung auseinandersetzen.

Phasen der Trauerbewältigung

Trauer verläuft meist in vier Phasen. Die erste Phase zeichnet sich dadurch aus, dass der Trauernde den Verlust leugnet. Er steht unter Schock und kann nicht wahrhaben, was wirklich passiert ist. Es braucht eine Weile, bis er das Geschehene akzeptieren kann.

Die zweite Phase der Trauerbewältigung wird von Gefühlen bestimmt. Hier können Emotionen wie Wut oder Verzweiflung ganz plötzlich ausbrechen und Überhand gewinnen. Es fällt vielen schwer, diese Gefühle zu kontrollieren.

Vier Phasen der Trauer
1. Leugnen
2. Emotionalität
3. Rückkehr ins Alltagsleben
4. Akzeptanz

Nach und nach kommen viele Hinterbliebene wieder zurück ins Alltagsleben, und obwohl die Trauer über den Tod noch immer allgegenwärtig ist, können Betroffene in dieser dritten Phase auch wieder Freude an kleinen Dingen haben.

In der letzten Phase akzeptieren Trauernde den Tod eines nahen Angehörigen und sind wieder im Gleichgewicht mit sich selbst, sodass sie ihren Alltag weitgehend unbelastet angehen können.

Krankhafte Trauer über Jahre möglich

Nach etwa einem halben Jahr lassen sich in manchen Fällen Symptome einer verlängerten Trauer ausmachen. Diese Trauer kann von krankhafter Natur sein. Betroffene reagieren empfindlich, schnell brechen Sie unter Tränen zusammen oder schreien. Es kann bis zu fünf Jahre dauern, bis Menschen alle Phasen der Trauer durchlaufen haben.

Besuch des Grabs
Ob Hinterbliebene das Grab des Verstorbenen häufig oder eher selten besuchen, ist eine sehr individuelle Sache. Hier gibt es kein richtiges oder falsches Verhalten.

Was Ihnen bei der Trauerbewältigung helfen kann

In den meisten Fällen kommt es nicht zu einer verlängerten oder krankhaften Trauer, welche Betroffene über Jahre hinweg belastet. Merken Sie aber, dass Sie Schwierigkeiten bei der Trauerbewältigung haben, können einige Tipps helfen, mit denen Sie dieses Problem selbst angehen können.

Oft reichen dabei kleine Dinge, mit denen Sie den Tod besser verarbeiten können. Führen Sie zum Beispiel ein Tage- oder Trauerbuch, in das Sie Fotos des Verstorbenen kleben. Sie können es mit Anekdoten versehen oder all das hineinschreiben, was Sie anderen Personen vielleicht nicht mitteilen möchten.

Es ist dennoch sinnvoll, mit anderen Menschen in Kontakt zu bleiben, um sich auszutauschen. Im besten Fall finden Sie Gesprächspartner im Bekanntenkreis. Finden Sie hier keine Worte, können Sie auch eine Selbsthilfegruppe aufsuchen. Den meisten Menschen hilft es, wenn sie wissen, dass sie mit ihrer Erfahrung nicht allein sind.

Geben Sie sich ausreichend Zeit

Gehen Sie hinaus und verschanzen Sie sich nicht zu Hause. So sind Sie an der frischen Luft und können versuchen, die Natur zu genießen – dies kann Ihre Stimmung ebenfalls heben. Leiden Sie unter Appetitlosigkeit, sollten Sie trotzdem nicht auf Essen verzichten. Gerade in einer solch schweren Zeit braucht Ihr Körper Nährstoffe.

Wichtig ist, dass Sie sich für Ihre Trauer Zeit nehmen – auch wenn Ihr gesellschaftliches Umfeld dies vielleicht nicht zulassen will. Sie können die Trauerbewältigung nicht zwanghaft beschleunigen. Lassen Sie sich nicht von außen unter Druck setzen, nehmen Sie aber auch Hilfestellungen an.

Trauerbewältigung bei Kindern

Verliert ein Kind ein Elternteil oder ein Geschwisterkind, ist es nicht einfach, mit dem Kind über das Geschehene zu reden. Besonders wichtig ist in diesen Situationen, aufkommende Fragen ehrlich zu beantworten. Kinder verstehen eventuell nicht direkt, was genau passiert ist. Dennoch ist auch ihnen klar, dass etwas nicht stimmt.

Dem Kind sollte signalisiert werden, dass jede Vorstellung vom Tod, oder wo der Verstorbene dann ist, in Ordnung ist. Die Endgültigkeit des Todes sollte aber vermittelt werden. Selbsthilfegruppen oder Gruppen zur Bewältigung von Trauer für Kinder können zusätzlich helfen, das Erlebte zu verarbeiten.

Anlaufstellen in jeder Stadt

Hilfe zur Trauerbewältigung gibt es bundesweit bei der Deutschen Telefonseelsorge. Außerdem stehen in fast jedem Wohnort sowohl kirchliche, als auch städtische Anlaufstellen zur Verfügung. Handelt es sich um einen Trauerfall, der entweder ein Kind oder ein Elternteil betrifft, gibt es hierfür häufig spezielle Angebote. Sowohl für Kinder, die jemanden verloren haben, als auch für Eltern, die ein Kind verloren haben.

  • Deutsche Telefonseelsorge:
    Per Telefon: 0800/111 0 111 – 0800/111 0 222
    Online: https://online.telefonseelsorge.de/onlineberatung
    Vor Ort: Eine persönliche Beratung ist an 25 Standorten möglich.
  • Weitere Anlaufstellen:
    Diakonie
    Malteser Hilfsdienst
    Kirchliche Stellen
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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