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Hochwasser in Deutschland: So schützen Sie ihr Haus vor Überschwemmung


Hab und Gut absichern
Drohende Überschwemmung: Das sollten Hausbesitzer jetzt tun


Aktualisiert am 16.09.2024Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Sandsäcke: Die Säcke können Wasser abhalten.Vergrößern des Bildes
Sandsäcke: Sie können Wasser abhalten. (Quelle: Marc Bruxelle/getty-images-bilder)

Dauerregen, aufgeweichte Böden und stark gefüllte Flüsse und Talsperren haben dazu geführt, dass in weiteren Regionen Deutschlands Überschwemmungen drohen. Hausbesitzer sollten jetzt handeln und ihre Immobilie absichern.

Der anhaltende Regen vor allem in Westdeutschland, aber auch in Niedersachsen und Mitteldeutschland hat dazu geführt, dass Flüsse über die Ufer treten und Talsperren stark gefüllt sind. Da zudem die Böden und Deiche aufgeweicht sind und die Erde keine Aufnahmekapazität mehr hat, besteht erhöhte Hochwassergefahr.

Immobilienbesitzer sollten nun schnell handeln, um bei einer möglichen Überschwemmung ihr Haus zumindest etwas vor den Wassermassen zu schützen. Dadurch können schwerere Schäden zwar nicht vermieden, aber zumindest abgemildert werden.

Checkliste: Haus vor Hochwasser und Überschwemmung schützen

Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sollten Sie bei einem drohenden Hochwasser folgende Maßnahmen ergreifen:

Im Haus

  1. Überprüfen Sie die Funktionsfähigkeit der Rückstauklappen in Ihrem Keller. Sind sie intakt? Funktionieren sie einwandfrei oder sollten sie repariert werden? In letzterem Fall sollten Sie diesbezüglich schnellstmöglich einen Fachmann kontaktieren.
  2. Wer zusätzlich oder anstelle von Rückstauverschlüssen eine Hebeanlage installiert hat, sollte deren Funktionsfähigkeit kontrollieren und auch hier gegebenenfalls nachbessern.
  3. Dichten Sie alle Öffnungen, die unterhalb der ersten Etage liegen, ab. Dazu zählen nicht nur Fenster und Türen. Auch Abflussöffnungen und Schächte müssen so verschlossen werden, dass kein Wasser eindringen kann.
    Wichtig: Verwenden Sie zum Abdichten Materialien, die nicht wasserlöslich sind.
  4. Räumen Sie alle wichtigen Gegenstände, die Sie im Keller oder im Erdgeschoss aufbewahren, in höher gelegene Etagen.
  5. Stellen Sie Regale oder andere Möbel, die im Keller stehen, auf Stelzen, um sie zumindest etwas vor eindringendem Wasser zu schützen. Sind die Möbel wertvoll, sollten Sie sie ebenfalls in höher gelegene Räume bringen.
  6. Alle technischen Geräte sollten aus dem Keller entfernt werden, wenn möglich.
  7. Wenn Sie einen Heizöltank im Keller haben, sollten Sie ihn gegen den Auftrieb durch das Wasser sichern. Das bedeutet, dass Sie ihn an der Wand verankern oder mit Sandsäcken beschweren.
  8. Entfernen Sie Problemstoffe (Lacke, Öle und Ähnliches) aus dem Keller.

Wichtig: Wenn sich Wasser im Keller sammelt, müssen Sie sämtliche Geräte, die dort stehen, vom Stromnetz nehmen. Das gilt sowohl für die Heizung als auch Gefriertruhen und Ähnliches.

Überprüfen Sie unbedingt vorab, welche Schäden Ihre Elementarschadenversicherung abdeckt. Kontaktieren Sie im Bedarfsfall Ihre Versicherung.

Außerhalb des Hauses

Neben dem Hab und Gut im Haus sollten Sie auch das schützen, was außerhalb der eigenen vier Wände, aber dennoch auf dem eigenen Grundstück steht. Beispielsweise Fahrzeuge jeglicher Art und Gartengeräte. Bringen Sie Fahrzeuge, die Sie aktuell nicht dringend brauchen, an einen Ort, an dem sie vor Hochwasser geschützt sind.

Was noch zu tun ist

Darüber hinaus kann es sein, dass Sie evakuiert werden müssen. Packen Sie daher entsprechend einen Notfallrucksack. Die Checkliste dazu finden Sie hier. Außerdem sollten Sie sich einen Notvorrat anlegen – für den Fall, dass Sie in Ihrem Haus aufgrund der Wassermassen festsitzen (die Einkaufsliste finden Sie hier). Wichtig: Denken Sie dabei auch an eine Campingtoilette. Denn bei einer Überschwemmung funktionieren die Wasserversorgung und die Abwasserversorgung nicht.

Kontaktieren Sie auch Verwandte oder Freunde und fragen Sie nach, ob Sie dort im Katastrophenfall für ein paar Tage unterkommen können – das ist vor allem bei einer Evakuierung hilfreich.

Wichtig

Informieren Sie sich über das Radio und die Internetseiten Ihrer zuständigen Kommune, wie die Lage bei Ihnen ist. Dadurch können Sie rechtzeitig handeln. Verwenden Sie auch die entsprechenden Warn-Apps, wenn möglich.

Kontrollieren Sie, wenn möglich (mehrmals) täglich den Boden und die Wände sowie die Rückstauklappen beziehungsweise -verschlüsse im Keller. Bei kleinen Anzeichen, dass Wasser durch den Boden oder die Wände in das Haus dringt, sollten Sie entsprechend tätig werden.

Womit sollte ich Fenster und Türen vor drohender Überschwemmung abdichten?

Um zu verhindern, dass Wasser durch Fenster und Türen in Ihr Haus dringt, können Sie neben Sandsäcken auch Magnetschott, Acryl-Schott oder Dammbalken aus Aluminium verwenden. Sie werden vor Fenster und Türen gesetzt. Es gibt aber auch Fenster, die von vorneherein eindringendes Hochwasser abhalten. Sie wurden speziell für Gebäude konzipiert, die in entsprechend gefährdeten Gebieten stehen.

Woher bekomme ich Sandsäcke?

Sandsäcke erhalten Sie beispielsweise im Baumarkt. Teilweise müssen Sie die Säcke selbst befüllen. Es gibt aber auch Anbieter, die gefüllte Sandsäcke zur Verfügung stellen. Zudem gibt es Hilfsorganisationen, die den Betroffenen entsprechende Hilfsmittel zur Verfügung stellen.

Für den Hochwasserschutz sind spezielle Körnungsgrößen beim Sand wichtig. So eignet sich für Sandsäcke am besten Sand mit einer Körnung zwischen 0 und 8 Millimeter. Die Größe hängt dabei von dem Material des Sandsacks ab. Ist er beispielsweise aus Jute, sollte die Körnung größer sein, damit die Körner nicht herausrieseln. Ist der Sack aus PAC oder PP, kann der Sand feinkörniger sein.

Wasser im Keller auspumpen – muss ich das tun?

Ob Sie Ihren Keller selbst auspumpen können oder sich dafür an Fachleute wenden müssen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn sich im Keller Wasser aufgrund einer Überschwemmung sammelt, müssen Sie einen Fachmann kontaktieren. Dann dürfen Sie nicht selbst tätig werden. Sie dürfen ab diesem Zeitpunkt nicht einmal mehr den Keller betreten. Es besteht Lebensgefahr.

Verwendete Quellen
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