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Pizza: Experte verrät das Erfolgsrezept | Geheimnis


"Das ist kriminell"
Experte erklärt: Daran erkennen Sie eine gute Pizza


Aktualisiert am 14.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Pizza Margherita: Die vegetarische Pizza ist eine der beliebtesten Sorten bei den Deutschen.Vergrößern des Bildes
Pizza Margherita: Die vegetarische Pizza ist eine der beliebtesten Sorten der Deutschen. (Quelle: Copyright: xDreamstimexHojox/imago-images-bilder)

Was macht eine gute Pizza aus – Geruch, Aussehen oder nur Geschmack? Und kann sich eine TK-Pizza überhaupt Pizza nennen? t-online hat einen Experten gefragt.

Die Deutschen lieben Pizza. Statista zufolge essen mindestens 26 Millionen Deutsche mindestens einmal im Monat Pizza, bei etwa fünf Millionen kommt der Teigklassiker sogar wöchentlich auf den Tisch.

Dabei steht auch die Pizza aus der Tiefkühltruhe ganz weit oben. Sie gilt als eines der beliebtesten Produkte im TK-Sortiment. Im letzten Jahr lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Tiefkühlpizza bei etwa fünf Kilogramm.

Auch bei den Lieferdiensten steht die Pizza hoch im Kurs. Nach Angaben des Unternehmens Lieferando wird die Pizza Margherita besonders oft bestellt. Sie ist sogar Nummer eins der "trendigsten Gerichte" 2023. Am beliebtesten ist sie laut den Zahlen von Lieferando übrigens in Frankfurt am Main.

Der Teig muss ruhen

Aber woran lässt sich denn nun eine gute Pizza erkennen? Laut dem deutschen Pizzameister 2023 in der Kategorie "Napoletana moderna", Maurizio De Giacomo, kommt es besonders auf die Gärzeit des Teigs an. "Ein guter Teig gärt zwischen 24 und 48 Stunden", sagt er im Gespräch mit t-online. Die richtige Gärzeit hänge von der Mehlsorte und -stärke ab. Lässt man ihn mindestens 24 Stunden stehen, ist man aber auf der sicheren Seite.

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Erzählungen zufolge hat die Pizza ihren Ursprung in Neapel. (Quelle: IMAGO/Emmanuele Contini/imago)

Wussten Sie ...

… dass die Kunst, eine originale neapolitanische Pizza zu backen, 2017 von der Unesco in die Liste des "immateriellen Kulturerbes" aufgenommen wurde?

Denn lässt man den Teig zu kurz ruhen, führt das dazu, dass die Pizza gummiartig wird und nach dem Essen schwer im Magen liegt. Ein Völlegefühl nach dem Essen deutet nach Ansicht De Giacomos auf eine schlecht zubereitete Pizza hin. Was außerdem ein No-Go ist: Gouda, Emmentaler oder Edamer zu verwenden. Für den Pizzameister ist klar: auf eine Pizza gehört einzig Fior di Latte Mozarella – außer es geht um spezielle Sorten wie die Vier-Käse-Pizza.

Nur Tomaten und Salz

Aber nicht nur der Käse ist entscheidend. Mit der Tomatensoße steht und fällt eine Pizza. In eine originale neapolitanische Tomatensoße gehört nichts außer Tomaten und Salz. Dafür brauche es allerdings gute, sonnengereifte Früchte. Hier empfiehlt der Profi, lieber etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen: "Es lohnt sich."

Knoblauch hat laut Maurizio De Giacomo in einer Tomatensoße übrigens nichts zu suchen. "Das ist kriminell. In Italien würde man so was niemals finden". Wer mag, kann die Soße mit einem Schuss Olivenöl und einem Hauch Basilikum verfeinern. Es gilt: wenige, aber dafür qualitativ hochwertige Zutaten.

(Quelle: Maurizio De Giacomo)

Maurizio De Giacomo

Der gebürtige Bayer gewann 2023 den Titel des besten Pizzabäckers in der Kategorie "Pizza Napoletana Moderna". Er ist Mitglied und Koordinator der deutschen Pizza-Nationalmannschaft und COO der Pizza-Schule.de, der ersten Schule für Pizza in Deutschland. Dort gibt er regelmäßig Kurse und Workshops rund um das Thema Pizza backen. Zudem betreibt er sein eigenes Catering und ist Pizzabäcker beim Sportartikelhersteller Puma in Herzogenaurach nahe Nürnberg.

Gegen eine Tiefkühlpizza hat der Profi grundsätzlich nichts einzuwenden. Mittlerweile gebe es immer mehr gute TK-Produkte. Er empfiehlt aber, einfach selbst eine zu machen. Den Teig kurz backen, damit er fest wird, dann belegen und einfrieren. So hat man immer eine leckere Pizza zum Aufbacken zur Hand.

Gehört Ananas auf die Pizza?

Und was sagt ein waschechter Pizzameister zu Ananas auf der Pizza? Die Antwort überrascht: Denn wenn es richtig gemacht wird, sieht De Giacomo darin kein Problem. Dabei komme es aber auf die richtigen Zutaten an. Auf einer weißen Pizza mit einer guten Käsecreme und Fior di Latte gebe eine frische Ananas, etwa gesmoked, gebacken oder mit einem Schuss Cognac flambiert, ein ganz besonderes Geschmackserlebnis. Auch hier gilt: lieber etwas mehr Geld für eine gute Ananas ausgeben.

Von der deutschen Erfindung "Pizza Hawaii" hält er allerdings nichts. Die Kombination aus Tomatensoße, Schinken, einem geschmacksintensiven Käse wie Edamer und Dosenananas passe einfach nicht zusammen.

Ein kleiner Tipp des Experten: Die Ananas erst nach dem Backen auf die Pizza legen. Dann bleibt sie frisch und wird nicht heiß. Auch als Topping bei einer Dessert-Pizza sei frische Ananas gut geeignet.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • pizza-schule.de
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