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Veränderungen an der Brustwarze: Was sie bedeuten und welche bedenklich sind


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Nicht immer gutartig
Veränderungen an der Brustwarze: Was dahinterstecken kann


Aktualisiert am 23.11.2023Lesedauer: 4 Min.
Veränderungen der Brustwarzen in Bezug auf Form und Farbe können auf ernste Erkrankungen hinweisen.Vergrößern des Bildes
Wenn die Brustwarzen ihre Form, ihre Farbe oder ihre Struktur verändern, kann das ein Hinweis auf ernste Erkrankungen sein. (Quelle: Photoboyko/getty-images-bilder)

Austritt von Flüssigkeit, schmerzhafte Schwellung und Rötung oder eingezogene Brustwarzen: Viele Frauen bemerken im Laufe ihres Lebens Veränderungen an ihrer Brustwarze.

In den meisten Fällen sind solche Veränderungen harmlos und beispielsweise auf eine Entzündung zurückzuführen, etwa in der Stillzeit. Sie können manchmal aber auch ein Hinweis auf gutartige Tumoren oder gar Brustkrebs sein

Berührungsempfindlichkeit und Spanungsgefühl der Brust

Ein häufiges Symptom, das viele Frauen kennen, sind Spannungsgefühle und Berührungsempfindlichkeit der Brustwarzen kurz vor und während der Periode. Zurückzuführen ist die Veränderung der Brust auf die zyklusbedingten hormonellen Schwankungen. Manchmal können die Brüste sogar schmerzen und knotige Veränderungen aufweisen.

Nach der Regelblutung lassen die Beschwerden meist nach und auch das Brustgewebe wird wieder weicher. "Treten diese Beschwerden kurz vor und während der Regelblutung auf, müssen sich Frauen keine Sorgen machen. Dies ist auf natürliche Hormonschwankungen zurückzuführen. Aufmerksam werden sollten Frauen, wenn Schmerzen, Spannungsgefühle, Berührungsempfindlichkeit und knotige Gewebeveränderungen auch nach der Periode andauern", sagt Dr. Frank Thieme, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Landesvorsitzender Sachsen-Anhalt des Berufsverbandes der Frauenärzte e. V. (BVF).

(Quelle: privat)

Dr. med. Frank Thieme

ist Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Landesvorsitzender Sachsen-Anhalt des Berufsverbandes der Frauenärzte e. V. (BVF).

In diesen Fällen sollten Frauen einen Arzt aufsuchen und abklären lassen, ob möglicherweise eine Entzündung der Brust (Mastitis), eine Mastopathie, Zysten oder Brustkrebs die Ursache sind.

Veränderungen an der Brustwarze durch Mastopathie

Die fibrozystische Mastopathie tritt bei Frauen recht häufig auf. Dabei bilden sich aufgrund einer gutartigen Gewebevermehrung in der Brust Schwellungen sowie Knoten und Zysten.

Die verschiebbaren und gut abgrenzbaren Knoten sind meist in beiden Brüsten ertastbar. Es kann zu Sekretabsonderungen aus den Brustwarzen kommen. Zudem ist das Brustgewebe oft sehr berührungsempfindlich bis schmerzhaft. "Die fibrozystische Mastopathie tritt vor allem im gebärfähigen Alter auf. Etwa 50 Prozent der Frauen ab 30 Jahren sind betroffen", sagt Thieme.

Austritt von Flüssigkeit aus einer oder beiden Brustwarzen

Der Austritt von Flüssigkeit aus einer oder beiden Brustwarzen kann nicht nur eine Mastopathie, sondern auch verschiedene andere Brustveränderungen begleiten. In den meisten Fällen ist dies harmlos. Nicht nur während einer Schwangerschaft und nach der Geburt sowie in der Stillzeit kann die Brust milchige Flüssigkeit absondern. Auch zyklusbedingt kann es sein, dass Sekret austritt.

Manchmal sind es bestimmte Medikamente, etwa Hormonpräparate zur Empfängnisverhütung, die Veränderungen der Brustwarze hervorrufen. Auch Schilddrüsenerkrankungen können mit dem Austritt von Brustsekret im Zusammenhang stehen.

"Sondern beide Brüste Sekret ab, kann davon ausgegangen werden, dass dies zyklusbedingt ist oder eine andere harmlose Ursache zugrunde liegt", sagt Thieme. Ein Arztbesuch sei dringend anzuraten, wenn nur aus einer Brustwarze Sekret austritt und dieses bräunlich oder blutig ist. "Möglicherweise ist eine Entzündung ursächlich oder ein gutartiger Tumor. Manchmal kann auch Brustkrebs der Auslöser sein."

Flüssigkeitsabsonderung durch Milchdrüsenpapillome

Milchgangspapillome können ebenfalls zu Sekretabsonderungen aus der Brustwarze führen. Dabei handelt es sich um gutartige, knotige Veränderungen in den Milchgängen. Da Milchgangspapillome gemeinsam mit Brustkrebs auftreten können und auch bei Brustkrebs Flüssigkeitsabsonderungen aus der Brust möglich sind, ist eine Brustuntersuchung bei Sekretbildung aus der Brustwarze in jedem Fall anzuraten.

Die Brustwarze ist nach innen gezogen

Ist die Brustwarze nach innen gezogen, sollten Frauen dies ebenfalls ärztlich untersuchen lassen. Die Ursache kann harmlos, aber auch eine ernste Erkrankung sein. Neben knotigen Veränderungen gehören Veränderungen der Brustwarzen wie Einziehungen und Einsenkungen, Sekretabsonderungen, Entzündungen, ein neu auftretender Brustgrößenunterschied, Hautauffälligkeiten wie Großporigkeit oder Rötungen sowie Schwellungen in der Achselhöhle zu den Warnsymptomen für Brustkrebs.

"Um Brustkrebs frühzeitig erkennen und behandeln zu können, wird Frauen empfohlen, ergänzend zu den gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen regelmäßig ihre Brust abzutasten. Frauen, die regelmäßig ihre Brüste abtasten, haben ein gutes Gefühl dafür, wie sich ihr Brustgewebe im Verlauf des Zyklus anfühlt, und bemerken oft rasch, wenn Veränderungen nicht mehr weggehen", so der Facharzt für Frauenheilkunde.

Der geeignete Zeitpunkt zum Abtasten ist eine Woche nach Beginn der letzten Periode. Dann ist das Brustgewebe besonders weich und Veränderungen lassen sich gut erfühlen. Unter der Dusche klappt das Abtasten besonders gut. Wasser und Duschgel erleichtern das Gleiten über die Haut. Die Wärme entspannt das Gewebe zusätzlich.

Gerötete und schuppige Haut an der Brust

Auch ist es möglich, dass die Brustwarze Hautveränderungen aufweist. So kann sie gerötet sein, schuppen, jucken und brennen. Oftmals ist diese Veränderung auf eine Entzündung der Brust zurückzuführen. Möglich ist auch eine allergische Reaktion, etwa auf ein Waschmittel, eine Creme, ein Duschgel oder eine Hautreizung durch Spitze oder einen anderen synthetischen Stoff. Bleiben die Beschwerden trotz Verzichts auf diese Substanzen weiter bestehen, sollte sich ein Gynäkologe die Brust anschauen.

Das gilt auch, wenn die Haut vergrößerte Poren aufweist, eine sogenannte Orangenhaut. "Verschwinden die Hautveränderungen nach wenigen Tagen nicht von selbst, ist eine gynäkologische Untersuchung anzuraten", betont Thieme. "Auch hier kommen verschiedene Auslöser in Betracht – von Entzündungen über Zysten bis hin zu bösartigen Veränderungen der Brust."

Gutartige Tumoren in der Brust

Eine knotige Veränderung in der Brust beim Selbstabtasten oder ein auffälliger Befund bei der Ultraschalluntersuchung oder Mammografie beunruhigt die meisten Frauen. Doch häufig sind die Gewebeveränderungen in der Brust gutartig. Einen Tumor in der Brust zu haben, bedeutet nicht zwangsläufig, Brustkrebs zu haben. Neben bösartigen Veränderungen gibt es eine Reihe gutartiger knotiger Befunde, darunter Fibroadenome, Lipome und flüssigkeitsgefüllte Zysten.

Fibroadenome sind die häufigsten gutartigen Tumoren der Brust. Sie bilden sich aus Drüsen- und Bindegewebe. Bei Lipomen handelt es sich um gutartige Fettgeschwülste. Zysten sind gutartige Gewebekapseln, welche mit Flüssigkeit gefüllt sind. Alle diese gutartigen Veränderungen können sich von selbst wieder zurückbilden.

"Oftmals kann ein Gynäkologe bereits bei der Ultraschalluntersuchung erkennen, um welche Gewebeveränderung es sich handelt, und die betroffene Frau beruhigen", sagt Thieme. "Ist unklar, woher die Beschwerden kommen oder ob das veränderte Gewebe bösartig ist, sind weitere Untersuchungen in Abhängigkeit vom Beschwerdebild notwendig."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • frauenaerzte-im-netz.de: "Gutartige Neubildungen der Brustdrüse: Fibroadenome, Milchgangspapillome". Online-Information des Berufsverbands der Frauenärzte e. V. (Stand: 28. September 2023)
  • frauenaerzte-im-netz.de: "Mastopathie – Schwellungen, Knoten, Zysten". Online-Information des Berufsverbands der Frauenärzte e. V. (Stand: 28. September 2023)
  • gesundheit.gv.at: "Veränderungen der Brust". Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich. (Stand: 2. Juni 2023)
  • krebsinformationsdienst.de: "Brustkrebs (Mammakarzinom)". Online-Information des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). (Stand: 15. Juni 2023)
  • krebsinformationsdienst.de: "Gutartige Veränderungen in der Brust". Online-Information des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). (Stand: 2017)
  • krebsinformationsdienst.de: "Was ist Brustkrebs?": Online-Information des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). (Stand: 15. Juni 2023)
  • gesundheitsinformation.de: "Brustkrebs". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 9. März 2022)
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