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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sichtbare Anzeichen So wirkt sich Bulimie auf das Gesicht und die Zähne aus
Die Bulimie ist eine psychische Erkrankung. Ihre Folgen betreffen aber auch den Körper. Typische Anzeichen zeigen sich etwa im Gesicht und an den Zähnen.
Menschen mit Bulimie leiden unter seelischen Problemen, die sich in ihrem Verhältnis zu ihrem Körpergewicht und ihrem Essverhalten niederschlagen. Immer wieder kommt es zu Essanfällen, bei denen die Betroffenen große Mengen an Nahrung zu sich nehmen und das Gefühl haben, die Kontrolle über sich zu verlieren.
Um davon nicht zuzunehmen, versuchen sie im Anschluss, sich von den ungewollt aufgenommenen Kalorien zu befreien – durch Sport, durch Abführmittel, durch Fasten oder auch durch absichtlich herbeigeführtes Erbrechen. All diese Maßnahmen können auf Dauer verheerende Folgen für den Körper haben, welche sich durch eine Reihe von spürbaren und sichtbaren Anzeichen äußern.
Das Erbrechen, die häufigste der genannten Maßnahmen, kann unter anderem bestimmte Veränderungen im Gesicht und an den Zähnen hervorrufen. Bei vielen Betroffenen vergrößern sich durch das ständige Erbrechen die Speicheldrüsen vor und unter dem Ohr sowie unter der Zunge. Dadurch schwellen ihre Wangen in diesem Bereich an, ein Phänomen, das – in Ermangelung an Feingefühl – mitunter als "Hamsterbacken" bezeichnet wird.
Darüber hinaus kann die Essstörung der Haut schaden, sowohl im Gesicht als auch am restlichen Körper. Diese wird unter Umständen trockener, zudem führt die Anstrengung beim Erbrechen möglicherweise zu punktförmigen Hauteinblutungen, auch Petechien genannt.
Wie wirkt sich eine Bulimie auf die Zähne aus?
Jedes Mal, wenn sich die Betroffenen übergeben, kommen ihre Zähne und ihr Zahnfleisch mit Magensaft in Berührung. Dieser besteht unter anderem aus Salzsäure, welche den Zahnschmelz und die Schleimhäute angreift.
Am Zahnfleisch und an der restlichen Mundschleimhaut können sich dadurch schmerzhafte Entzündungen entwickeln. Und an den Zähnen hinterlässt das Erbrechen mit der Zeit – meist innerhalb von ein bis zwei Jahren – bleibende Schäden. Zudem werden sie anfälliger für Karies.
Mitunter versuchen Betroffene, dem vorzubeugen oder entgegenzuwirken, indem sie sich nach dem Erbrechen die Zähne putzen. Das kann das Problem allerdings verschlimmern, weil dabei der durch die Magensäure erweichte Zahnschmelz abgetragen wird.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 7.9.2022)
- Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 7.9.2022)
- Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.bzga-essstoerungen.de (Abrufdatum: 7.9.2022)
- Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM): "S3-Leitlinie Diagnostik und Behandlung der Essstörungen". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 051/026 (Stand: 31.5.2018)