Männer, aufgepasst Welche beliebten Getränke Haarausfall fördern können
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Viele Männer verlieren bereits in jungen Jahren ihre Haare. Daran sind meist die Gene schuld. Laut einer Studie könnten jedoch auch die Trinkvorlieben eine Rolle spielen.
In der Regel beginnt Haarausfall bei Männern mit Geheimratsecken und Ausdünnungen im Scheitelbereich. Schreitet der Prozess weiter voran, bildet sich am Hinterkopf meist ein Haarkranz oder es kommt zur Vollglatze.
Der mit Abstand häufigste Grund für Haarausfall bei Männern ist eine erbliche Veranlagung. Doch neben den Genen gibt es weitere Faktoren, die eine Rolle spielen. Einen davon haben chinesische Forscher der Tsinghua University in Peking untersucht. Demnach schadet auch der häufige Konsum zuckerhaltiger Getränke der Haarpracht.
Ein zuckriges Getränk pro Tag hat laut Studie Folgen
Die Grundlage der Studie basiert auf Daten von 1.028 Männern zwischen 18 und 45 Jahren, wobei das Durchschnittsalter bei 27,8 Jahren lag. Mithilfe von Fragebögen mussten die Probanden Auskunft zum Zustand ihrer Haare sowie zu Ernährung und Trinkgewohnheiten geben.
Das Ergebnis: Bei Männern, die im Durchschnitt ein süßes Getränk pro Tag konsumierten, stellte sich der Haarausfall 30 Prozent häufiger ein als bei jenen, die darauf verzichteten. Zu den zuckerhaltigen Getränken gehörten Säfte, Soft- oder Energydrinks, aber auch gesüßter Kaffee und Tee.
Mit der Menge steigt das Risiko für Haarausfall
Die Auswertung der Daten weist auch auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der Menge an süßen Getränken und dem Risiko für Haarverlust hin: Wer täglich mehr als ein zuckerhaltiges Getränk zu sich nahm und wöchentlich auf mehr als drei Liter kam, hatte im Vergleich zu Männern, die keine süßen Drinks tranken, sogar ein um 42 Prozent höheres Risiko für Haarausfall.
Die Forscher vermuten, dass der zunehmende Konsum süßer Getränke in der männlichen Bevölkerung und frühzeitiger Haarverlust in einem Zusammenhang stehen könnten. Statistisch gesehen stieg die Häufigkeit von Haarausfall bei Männern zwischen 2010 und 2021 von 21,3 Prozent auf 27,5 Prozent. In diesem Zeitraum nahm auch der Konsum von süßen Getränken zu, insbesondere bei jungen Männern zwischen 13 und 29 Jahren.
Einordnung: die Schwächen der Studie
Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, die auf Befragungen basiert, ist ihre Aussagekraft eingeschränkt. Die Studie zeigt zwar, dass ein Zusammenhang zwischen dem erhöhten Konsum zuckerhaltiger Getränke und dem Risiko für Haarausfall besteht. Trotzdem können die Ergebnisse nicht eindeutig interpretiert werden.
Dass besonders jüngere Männer mit häufigem Konsum zuckerhaltiger Getränke von Haarausfall betroffen sind, ist zwar auffällig. Ob jedoch die Trinkgewohnheiten hierbei entscheidend sind oder ob sie nur eine Ursache von vielen sind, lässt sich daraus nicht sicher ableiten. Schließlich könnten bei Haarausfall auch andere Faktoren eine Rolle spielen, wie zum Beispiel die Ernährungsgewohnheiten oder Stress.
Darüber hinaus beschränkt sich die Studie auf eine bestimmte ethnische Gruppe, nämlich chinesische Männer. Ob ihre Haare aufgrund der genetischen Disposition anfälliger für süße Getränke sind, wurde nicht untersucht. Um jedoch allgemeine Rückschlüsse zu ziehen und Männern konkrete Empfehlungen auszusprechen, bedarf es daher weiterer Forschungsdaten und klinischer Studien.
Ein hoher Zuckerkonsum wirkt jedoch in vielerlei Hinsicht negativ auf den Körper: Das Hautbild verschlechtert sich, der Stoffwechsel ist gestört und darüber hinaus steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Daher ist es in jedem Fall sinnvoll, den Konsum zuckerhaltiger Getränke zu beschränken.
Welche Ernährung Männerhaar stärkt
Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung ist eine wesentliche Voraussetzung für gesunden Haarwuchs. Da die Haare zum Großteil aus dem Protein Keratin bestehen, kann eine proteinreiche Ernährung das Haar stärken und Haarausfall vorbeugen. Eiweißreiche Lebensmittel wie Huhn, Fisch, Eier, Linsen und Käse sollten bei Männern, die mit dünner werdendem Haar oder lichten Stellen zu kämpfen haben, also nicht fehlen. Lachs ist reich an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien, die ebenfalls gut für die Kopfhaut und das Haarwachstum sind.
Bestimmte Vitamine und Mineralstoffe stärken ebenfalls die Haare. B-Vitamine sind bekannt dafür, Haut, Haare und Nägel zu kräftigen. Sie finden sich in Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkornprodukten. Mineralien wie Zink und Eisen unterstützen die Haarwurzeln und fördern die Zellbildung. Deshalb geht ein Eisen- oder Zinkmangel häufig mit Haarverlust einher.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Xiaojin Shi,Hsiaohan Tuan u.a.: "The Association between Sugar-Sweetened Beverages and Male Pattern Hair Loss in Young Men", in: "Nutrients", Issue 1, 2023
- Haarausfall – hat die Ernährung darauf Einfluss? Online-Information des Verbraucherfensters Hessen. (Stand: Januar 2020)
- Wie sind Haare aufgebaut und wie wachsen sie? Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 24. April 2019)