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Nokia 3210 kehrt zurück: t-online-Redakteure erinnern sich an erste Handys


Mobiltelefon-Nostalgie
Erinnern Sie sich noch an diese Handys von früher?


Aktualisiert am 02.05.2024Lesedauer: 4 Min.
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Kleines Display, dafür viele Tasten: So sahen Handys in den späten Neunzigerjahren aus. (Quelle: IMAGO/mix1/imago)

25 Jahre nach seinem Start bringt Nokia eine Neuauflage des legendären Handys 3210 heraus. t-online-Redakteure erinnern sich an ihre ersten Mobiltelefone.

Es waren die Zeiten, als Mobiltelefone noch Tasten hatten und die Klingeltöne aus wilden Pieptönen bestanden: 1999 brachte Nokia das 3210 auf den Markt und revolutionierte damit die Branche. Es war klein, bezahlbar, hatte eine integrierte Antenne und das Kultspiel "Snake" installiert.

25 Jahre später ist ein Nachfolger für das Kult-Telefon auf dem Weg. Mehr dazu lesen Sie hier.

Diese Meldung weckte in der Redaktion nostalgische Gefühle. Wir haben für Sie in unseren Erinnerungen und Altgeräteschätzen gekramt und stellen Ihnen unsere ersten Mobiltelefone vor, die meist noch ohne Internet auskamen und deren Displays teilweise winzig klein waren.

"Viel cooler als Nokia"

Christopher Clausen (37), Mobilitätsredakteur: "Als ich 1999 mein erstes Handy kaufte, war das Nokia 3210 extrem angesagt. Für mich als 13-Jährigen war es zu teuer. Stattdessen lockte mich ein japanisches Gerät mit spacigem Namen: das Trium Astral. Weniger kantig, mit wechselbarem Cover (wie beim Nokia) und ausziehbarer Antenne. Zwar hatte es nicht das Spiel 'Snake', aber dafür andere Vorzüge: Die Menübildchen (natürlich monochrom) fand ich viel hübscher als die bei Nokia, die Klingeltöne waren zwischen dem ganzen Nokia-Einheitsbrei erkennbar und das T9-System zum schnellen SMS-Schreiben hatte es genauso wie das 3210. Das wurde allerdings auch zu einem Problem für mich: Mit Preisen von 39 Pfennig pro Textnachricht war die Prepaid-Karte mit 25 D-Mark ruckzuck leer.

Sowohl den Mobilfunkbetreiber als auch den Handyhersteller gibt es mittlerweile nicht mehr: Aus Viag Interkom und ihrer Prepaid-Marke Loop wurde irgendwann O2, und Trium-Hersteller Mitsubishi Electric hat irgendwann die Herstellung von Handys aufgegeben. Das alte Telefon liegt jedoch immer noch in einer Kiste bei meiner Mutter, neben dem C35 von Siemens und anderen Geräten aus der Mobilfunk-Urzeit."

"Unheimlich stylisch beim Telefonieren – dachte ich damals"

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Steve Haak (46), Digitalredakteur: "Mein erstes Handy war ein Philips Diga TCD308. Das Gerät hatte eine aufschiebbare Abdeckung für die Telefontasten. Beim Telefonieren sah es unheimlich stylisch aus, wenn die Abdeckung herausgeschoben war – dachte ich damals. Ich kann mich noch gut an die Tasten erinnern, die sich beim Tippen ziemlich schwammig angefühlt haben.

Mein Vertrag war ein Prepaid-Angebot von Vodafone, bei dem ich 2 D-Mark pro Minute Gesprächszeit zahlen musste. Unglaublich teuer aus heutiger Sicht. Aber das Handy war hundertmal besser als der Scall-Pager, den ich davor hatte und der mir nur anzeigte, wenn mich jemand erreichen wollte."

"Endlich ein Weg, an der Schwiegermutter vorbeizukommen"

Sara Zinnecker (39), Finanzredakteurin: "Den Namen meines ersten Handys habe ich vergessen. Aber ich weiß noch genau, wie es aussah und was für schnuckelige Geräusche es machte. Es hatte abgerundete Ecken und war so klein, dass ich beim SMS-Schreiben immer Angst hatte, dass es mir aus der Hand rutschen würde. Eine kurze Internetrecherche zeigt: Es kommt im Aussehen dem Trium Astral des Kollegen Clausen sehr nahe.

Verrückt, wenn man daran zurückdenkt, wie schnell man dieselbe Taste mehrfach drücken lernte, um ganze Wörter zu erzeugen. Allein für das Wort "schön" zum Beispiel brauchte es viermal die 7, dreimal die 2, zweimal die 4, fünfmal die 6, zweimal die 6. Das war Routine, ging irgendwann blitzschnell. Das Billig-Handy gab es zum Schülertarif bei der damaligen Viag-Interkom umsonst dazu.

Auch wenn mir der Name des Geräts entfallen ist, so wird die Erinnerung immer bleiben: Ich glaube, es war auf dem Pausenhof, wo ich meinem damaligen Schwarm die erste SMS schrieb. Und innerlich so was von erleichtert war – weil ich endlich nicht mehr fürchten musste, auf dem Festnetz die potenzielle Schwiegermutter zu erwischen."

"Wieso Handys 'von früher'?"

A. S., Schlussredakteur: "Was andere Kollegen als 'Handy von früher' bezeichnen, ist meine aktuelle Realität. Und das ganz bewusst. Denn meine Horrorvorstellung ist: Smombie werden. Ein Beispiel, neulich im Zug: Eine junge Frau spricht eine andere an. Beide um die 20. Die Chemie stimmt und sie beschließen, Freundinnen zu werden. Sofort werden die Smartphones gezückt, Profile verglichen, Status upgedatet, Videos abgecheckt, die besten Channels gelikt, die besten Seiten gepinnt. 'Bist Du schon auf xyz, kennst Du schon Blablabla und Pipapo?' Natürlich wird auch gleich über gespeicherte Chat-Nachrichten des jeweiligen Verflossenen gelästert. Die Blicke richten sich weit häufiger aufs Handy als auf das Gegenüber. Digitaler Stress pur.

Für mich ist das alles irgendwie gruselig, nicht meine Welt. Mal aus dem Fenster schauen und die Seele baumeln lassen? Haben die beiden nicht auf dem Schirm.

Ich weiß, irgendwann wird es nicht mehr ohne Smartphone gehen, aber ich versuche, den Zeitpunkt hinauszuzögern. Bis dahin kann ich mit meinem 'aktuellen' Nokia 105 genau das tun, was ich auch mit meinem ersten Handy konnte – einem spektakulären Sagem-Klappgerät MC939 mit 'Antennenbürzel', das ich 2002 bereits gebraucht übernommen hatte: telefonieren und Nachrichten schreiben. Und ansonsten meine Ruhe haben."

"Das Ding hatte den Dreh raus"

Leonie Lang (33), SEO-Content-Managerin: "Mein erstes Handy war der Klassiker 3310. Die Hülle ließ sich nach Belieben austauschen und bot alles von floralem Muster bis Schlangenhautoptik. Das erste 'Handy meines Herzens' kam allerdings einige Jahre später raus: Nokia 5700 XpressMusic. Wow, was ist das, staunt man zu Recht. Multifunktional, cool, knallig. Die drei Modi Kamera, Telefon und Musik konnte man durch Drehen des Tastaturteils wechseln. Ich fühle immer noch den leichten Widerstand und das dumpfe Einrasten pro Drehung zwischen den Fingern. An das in Testberichten häufig angesprochene 'Verhaken' kann ich mich nicht erinnern – aber das mag auch mit der rosaroten Brille für die frühen 2000er-Jahre zusammenhängen.

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90 Grad nach links aktivierte den Kameramodus, die Drehung um 180 Grad nach rechts machte das Handy zum Musik-Player. In dem Modus bescherte uns der kleine orangefarbene Plastikklopper die ein oder andere Party nach der Party. Einfach auf den Boden abgelegt, konnte man jederzeit und überall prima drum herumtanzen. Da man 'nur' von Handylautsprechern beschallt wurde, war der Tanzradius etwas kleiner – aber das störte uns nicht.

Wo und wann sich unsere Wege getrennt haben, kann ich nicht mehr sagen und ganz vielleicht liegt es noch in einem Karton im Keller und wartet auf seinen nächsten großen Auftritt. In meinem Herzen hat das Nokia 5700 XpressMusic in Knallorange dank vieler guter Erinnerungen auf jeden Fall heute noch ein Plätzchen."

Verwendete Quellen
  • Eigene Erinnerungen
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