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Schmerzen beim Sex: Was dahinter steckt


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Gestörtes Liebesspiel
Die häufigsten Ursachen für Schmerzen beim Sex

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 05.06.2016Lesedauer: 3 Min.
Die schönste Sache der Welt: Manchmal macht's auch keinen Spaß.Vergrößern des Bildes
Die schönste Sache der Welt: Manchmal macht's auch keinen Spaß. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Schmerzen beim Sex sind für Frauen ein Tabuthema. Nur selten trauen sie sich, offen mit ihrem Partner oder ihrem Arzt darüber zu sprechen. Doch etwas Mut lohnt sich: Die meisten Auslöser lassen sich mit der richtigen Therapie gut behandeln.

„Schmerzen beim Sex betreffen vor allem Frauen“, sagt Prof. Birgit Seelbach-Göbel, Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). "Da allerdings die wenigsten Frauen offen darüber sprechen, muss von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. Es gibt Schätzungen, dass fast jede zweite Frau das Phänomen kennt."

Endometriose verursacht häufig Schmerzen beim Sex

Zu den körperlichen Ursachen zählen vor allem Entzündungen, Scheidentrockenheit sowie Infektionen, darunter beispielsweise Scheidenpilz, und selten gutartige Tumore. "Auch ist es möglich, dass eine Endometriose die Beschwerden verursacht", sagt Seelbach-Göbel. Dabei handelt es sich um eine chronische Erkrankung, bei der sich Schleimhautgewebe, ähnlich dem der Gebärmutterschleimhaut, im Unterleib ansiedelt.

"Ein Hinweis auf eine Endometriose ist, wenn die Schmerzen beim Sex mit Fortschreiten des Zyklus zunehmen und kurz vor der Periode ihren Höhepunkt erreichen. Denn dann nimmt auch die Schmerzempfindlichkeit der Schleimhautinseln zu, welche sich beispielsweise hinter der Scheide befinden können", erklärt die Ärztin. "Stößt der Penis dagegen, ist das für die Frau sehr unangenehm." Eine Therapie mit dem Geschlechtshormon Gestagen sowie weiteren Medikamenten kann die Beschwerden oft lindern. Abhängig vom Beschwerdebild raten Ärzte manchmal auch zu einem operativen Eingriff.

Verhütungsmittel: Spirale macht manchen Frauen zu schaffen

Auch die Spirale kann bei Frauen zu Schmerzen führen. Das Verhütungsmittel, das optisch an einen kleinen Anker erinnert, wird in die Gebärmutter eingesetzt. Durch die Stöße beim Sex ist es laut der Expertin vorstellbar, dass die Frau das Verhütungsmittel spürt. "Der Schmerz tritt in den meisten Fällen allerdings nicht alleine beim Geschlechtsverkehr auf. Die Spirale bereitet der Frau dann meist auch im Alltag Probleme", erklärt Seelbach-Göbel.

Psychische Auslöser oft unterschätzt

Laut der Expertin sind vor allem psychische Ursachen nicht zu unterschätzen. Dazu zählen Gewalterfahrungen und andere stark belastende Erlebnisse ebenso wie Krisen in der Partnerschaft und Alltagssorgen. "Viele Frauen glauben zudem, dem Frauenbild gerecht werden zu müssen, das in Medien und Pornos häufig propagiert wird. Sie denken, dass sie für ihren Partner nur dann attraktiv sind, wenn sie leidenschaftliche Liebhaberinnen sind", weiß Seelbach-Göbel aus ihrer Sprechstunde zu berichten. "Durch den Leistungsdruck und die hohen Erwartungen an ihre Sexualität können sie dann oft nicht mehr ausreichend entspannen. Es kommt zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr."

Schmerzen beim Sex? Immer zum Arzt

Generell rät die Expertin, bei Schmerzen im Intimbereich immer einen Arzt aufzusuchen. Das gilt übrigens auch für Männer. Dringend wird es vor allem dann, wenn Symptome wie Brennen, Juckreiz oder Ausfluss hinzukommen. Dann kann es sich um eine ernste Erkrankung handeln, die einer Therapie bedarf.

"Beschwerden in der Intimzone müssen immer ernst genommen werden", betont Seelbach-Göbel. "Wird eine Entzündung beispielsweise nicht behandelt, kann diese zu den Eierstöcken hinauf wandern. Im schlimmsten Fall drohen Verklebungen bis hin zur Unfruchtbarkeit. Auch kann eine sexuell übertragbare Krankheit der Auslöser der Schmerzen sein, zum Beispiel eine Trichomonaden-Infektion. Dabei handelt es sich um einen Parasitenbefall im Intimbereich."

Partner muss Rücksicht nehmen

In den meisten Fällen lassen sich die Ursachen laut der Ärztin gut behandeln. Bei einer trockenen Scheide etwa, unter der sehr viele Frauen leiden, empfiehlt sie unter anderem Gleitmittel, Zäpfchen und Gele mit Hyaluronsäure. Sie befeuchten die Schleimhaut, helfen bei der Regeneration und minimieren die Reibung beim Sex. "Und oft hilft es bereits, wenn der Partner mehr Rücksicht nimmt und vorsichtiger ist."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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