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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Versteckte Gefahr Kann eine Pilzinfektion tödlich sein?
Pilzinfektionen am Fuß, am Nagel oder an der Kopfhaut kennt fast jeder. Sie kommen häufig vor und sind lästig, aber harmlos – glauben viele. Das stimmt leider nicht immer: Einige Formen können schwere Schäden anrichten und sogar zum Tod führen.
Pilzinfektionen jucken, nässen und sehen hässlich aus. Auf den betroffenen Körperteilen bilden sich Rötungen, Pusteln, Quaddeln oder Entzündungen, auch Schuppen, Risse oder Verhornungen können entstehen. Diagnose: Pilze sind lästig, unangenehm und meistens harmlos bei entsprechender Behandlung.
Fast jeder hat schon einmal unter einer Mykose gelitten. Fuß-, Haut- und Nagelpilz, Soor und Genitalpilz zählen zu den häufigen Pilzinfektionen in Deutschland. In der Regel verschwinden die lästigen Erreger durch Cremes oder Tropfen, die der Arzt verschreibt.
Pilze können sich fast überall ansiedeln
Was viele nicht wissen: Pilzinfektionen können sich an fast allen Stellen des Körpers ansiedeln. Dort bleiben sie häufig zunächst unentdeckt und können schwere Schäden anrichten. Wie viele Menschen betroffen sind, ist nicht bekannt, doch es kommt durchaus vor, dass Menschen an Mykosen sterben.
Die US-amerikanische Schauspielerin Denise DuBarry etwa erlag einem "tödlichen Pilz", wie die südkalifornische Lokalzeitung "Desert Sun" am 25. März 2019 berichtete. Welche Infektion für den Tod der 63-Jährigen verantwortlich war, meldete das Blatt nicht.
Gefährlicher Hefepilz breitet sich aus
Erst seit einigen Jahren bekannt ist Candida auris: Er machte im vergangenen Jahr als "besonders heimtückischer Hefepilz" Schlagzeilen. Krankheitsfälle hatten sich in den USA, Indien und Großbritannien gehäuft, auch in Deutschland waren 2017 fünf Patienten mit der Pilzerkrankung auffällig geworden.
Der Hefepilz führt zu einer Sepsis von Wunden sowie des Bluts, der Ohren oder der Harnwege. Zwischen 30 und 60 Prozent aller Infektionen mit Candida auris enden tödlich, schätzt die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Das Amt warnt vor dem Pilz, bezeichnet ihn als "ernsthafte globale Gesundheitsgefahr" und stellt umfangreiche Informationen und Zahlen zur Verfügung – 560 Fälle seien bis 31. Januar 2019 in den Vereinigten Staaten gemeldet worden, heißt es.
Pilze sind resistent gegen Medikamente
Die Experten rufen zu erhöhter Wachsamkeit auf, denn Candida auris ist nicht nur gefährlich, sondern auch gegen viele gängige Mittel resistent. Zudem ist er noch so wenig bekannt, dass er bei den meisten Labortests nicht entdeckt wird. Somit bleibt er verborgen und kann sich ungehindert im Körper ausbreiten. Risikofaktoren sind nach CDC-Angaben wahrscheinlich jene, die auch für andere Pilzinfektionen gelten: kürzlich durchgeführte Operationen, Diabetes mellitus, Breitbandantibiotika und ein schwaches Immunsystem.
Hefepilze gelangen hauptsächlich über Kunststoffoberflächen in den menschlichen Organismus. Dementsprechend sind Menschen gefährdet, die im Krankenhaus mit Kathetern versorgt werden. Hefepilze werden oft erst spät erkannt und können so lebensbedrohlich werden, denn sie greifen menschliche Zellen an.
Schimmelpilze im Darm und anderswo
Das tun auch Schimmelpilze: Menschen atmen ihre Sporen ein, sodass sie sich in Lunge, Nasennebenhöhlen oder den Ohren ansiedeln können. In seltenen Fällen dringen sie vor bis in die Organe – dennoch ist es möglich, dass die Leber, der Darm, die Nieren oder auch das Herz von Schimmelpilzen befallen werden.
Eine Besonderheit sind Pilzinfektionen der Hornhaut am Auge. Sie können über weiche Kontaktlinsen in die Hornhaut gelangen, möglicherweise dann, wenn sich Pilze aus dem Abfluss oder dem Wasserhahn beim Reinigen mit Leitungswasser auf den Kontaktlinsen ablagern. Die Folgen: Bei rund zwei Drittel der Patienten muss die befallene Hornhaut entfernt werden.
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Um sich vor einer Pilzinfektion am Auge zu schützen, raten Mediziner, die Hygienevorschriften für Kontaktlinsen zu beachten, die Flüssigkeit immer kühl zu lagern und die Kontaktlinsen in der Nacht herauszunehmen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- CDC: Candida auris
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