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E-Bike-Tuning: So hoch sind die Strafen – und das sind die Gefahren


Das ist erlaubt
So teuer ist illegales Tuning von E-Bikes

Von t-online, ccn

Aktualisiert am 05.06.2024Lesedauer: 3 Min.
Pedelecs: Bis 25 km/h gilt das umgangssprachlich als E-Bike bezeichnetes Zweirad als normales Fahrrad.Vergrößern des Bildes
Pedelecs: Bis 25 km/h gilt das umgangssprachlich als E-Bike bezeichnete Zweirad als normales Fahrrad. (Quelle: AndreyPopov/getty-images-bilder)

Pedelecs unterstützen ihre Fahrer bis 25 km/h mit einem E-Motor – einige wären damit allerdings gerne noch schneller unterwegs. Doch die Strafen können drastisch sein.

Beim sogenannten Pedelec unterstützt ein Elektromotor bis 25 km/h beim Treten. Rein rechtlich gilt so ein umgangssprachlich auch E-Bike genanntes Zweirad dann noch als normales Fahrrad. Doch was, wenn man mehr will? In manchen Foren sind Tipps zu lesen, wie Sie den Geschwindigkeitssensor austricksen und damit eine höhere Geschwindigkeit mit E-Motor-Antrieb erreichen können. Auch manche Anbieter und Fahrradläden bieten ein Tuning an.

Legal ist so etwas jedoch nicht: Wer sein Pedelec durch Tuning schneller oder stärker macht, baut es zum Kraftfahrzeug um, warnt der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV). Den Status als Fahrrad hat es dann verloren – mit bösen Folgen.

Tuning von E-Bikes: Rechtlicher Status verändert sich

Fährt ein Fahrrad mit Tretunterstützung per E-Motor schneller als 25 km/h, gilt es rechtlich als sogenanntes S-Pedelec (lesen Sie hier mehr dazu) – mit speziellen gesetzlichen Anforderungen: Für diese Räder benötigen Sie eine Betriebserlaubnis samt Versicherungskennzeichen, müssen einen Helm tragen und dürfen nicht auf Fahrradwegen fahren. Zudem brauchen Sie einen Führerschein der Klasse AM.

Diese Strafen und Konsequenzen drohen

Wenn Sie mit einem getunten Pedelec erwischt werden, können je nach Fall verschiedene Strafen auf Sie zukommen: Vorschriftswidrige Bremsen werden laut Bußgeldkatalog mit 10 Euro Geldstrafe geahndet, der Verstoß gegen die Helmpflicht mit 15, die unerlaubte Nutzung des Radwegs mit 20 bis 35 Euro. Schwerer wiegen das Fahren ohne Betriebserlaubnis (70 Euro plus ein Punkt in Flensburg), das Fahren ohne Versicherungsschutz oder das Fahren ohne Fahrerlaubnis (je eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr).

Außerdem kommt keine Versicherung für Schäden auf. Denn der Schutz einer privaten Haftpflichtversicherung erlischt dann. Normalerweise übernimmt diese die Schäden Dritter bei mit Fahrrädern verursachten Unfällen. Zudem erlöschen durch das Tuning sämtliche Ansprüche auf Garantie, Gewährleistung und Produkthaftung. Bei Schäden an Ihrem E-Bike bleiben Sie als Fahrer selbst auf den Kosten sitzen.

Auch wer als Werkstatt seinen Kunden das Pedelec illegal tuned, muss mit gravierenden Folgen rechnen, so der ZIV. Unter anderem können die Beteiligung an einer Ordnungswidrigkeit und eine Beihilfe zu einer Straftat zur Last gelegt werden. Zudem könnte die Tunerwerkstatt auch für entstandene Sach- und Personenschäden haften müssen, was besonders bei letzteren existenzbedrohende Ausmaße annehmen kann.

Tuning kann auch am E-Bike Schäden verursachen

Bei der Konstruktion von E-Bikes wird darauf geachtet, dass alle Komponenten (Rahmen, Bremsen, Akku) miteinander harmonieren und den Belastungen durch Gewicht oder Geschwindigkeit standhalten. Eine erhöhte Leistung führt dazu, dass Motor oder Akku durch die stärkere Leistung Schaden nehmen, die Bremsen nicht mit den erhöhten Geschwindigkeiten klarkommen oder dass die Radaufhängung die stärkere Belastung nicht verträgt. Die Konsequenz: Teile gehen kaputt oder versagen – und Sie bringen sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr.

In der Theorie könnte man getunte Pedelecs ganz offiziell als Fahrzeug zulassen. Aber in der Praxis dürfte das auch wegen der enormen Kosten für alle Prüfungen und Legitimationen nichts sein, was für Privatpersonen infrage kommt, erläutert der ZIV.

Um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten, müssen Sie deshalb vor allem akzeptieren, dass die Motorunterstützung bei 25 km/h endet. Wenn Sie schneller fahren wollen, müssen Sie stärker in die Pedale treten. Leichter kann das werden, wenn Sie auf den richtigen Reifendruck achten, die Bremsen reibungsfrei einstellen und sicherstellen, dass es bei anderen beweglichen Teilen keine unnötige Reibung gibt. Lassen Sie im Zweifelsfall einen Mechaniker überprüfen, ob Ihr Pedelec optimal eingestellt ist.

Verwendete Quellen
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