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Kopfschmerzen nach dem Sex sind ein wichtiges Warnsignal: Darauf könnten Sie hindeuten


Symptome ernst nehmen
Kopfweh nach dem Sex kann ein Warnsignal sein


Aktualisiert am 22.07.2024Lesedauer: 4 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Die Ursachen von Sexualkopfschmerzen sind noch unklar. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Die Ursachen von Sexualkopfschmerzen sind noch unklar. (Symbolbild) (Quelle: KatarzynaBialasiewicz/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Kopfschmerzen vor dem Sex gelten als typische Ausrede. Doch treten Sie währenddessen oder danach auf, kann dies ein Hinweis auf eine Erkrankung sein.

Sie treten meist während der sexuellen Aktivitäten oder während des Orgasmus auf: Sexualkopfschmerzen. Teilweise bemerken die Betroffenen auch erst kurz nach dem Sex die stechenden Schmerzen, die im Nacken beginnen und sich von dort aus über die Stirn und die Schläfen über den gesamten Kopf ausbreiten. Da nach wenigen Minuten die Symptome wieder schwinden, nehmen viele die Beschwerden nicht ernst. Doch hinter den Kopfschmerzen während oder kurz nach dem Sex können gesundheitliche Störungen liegen.

Welche Symptome gibt es?

Der Sexualkopfschmerz tritt – wie der Name vermuten lässt – nur im Zusammenhang mit sexuellen Aktivitäten auf. Dabei werden zwei Arten unterschieden:

  • Präorgasmuskopfschmerz
    Tritt während des Liebesspiels auf, nimmt an Schmerzintensität zu.
  • Orgasmuskopfschmerz
    Plötzlich auftretende, explosionsartige Schmerzen während des Orgasmus spürbar.

Folgende Symptome treten zusätzlich zu den stechenden Schmerzen im Nacken und Kopf auf:

  • Sehstörung
  • Lichtüberempfindlichkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen

Die Schmerzen können zwischen drei Minuten und drei Stunden anhalten. Teilweise bleibt nach dem Abklingen des stechenden Schmerzes noch ein dumpfes Gefühl im Kopf über mehrere Stunden bestehen.

Zwar kommt der Sexualkopfschmerz lediglich bei einem Prozent (1 %) der Männer und Frauen vor, dennoch sind die Beschwerden ernst zu nehmen.

Wer gehört zur Risikogruppe?

Der Sexualkopfschmerz tritt vor allem bei Patienten zwischen 25 und 50 Jahren auf. Überraschend ist auch, dass Männer viermal häufiger an dieser Art von Kopfweh als Frauen leiden. Weiterhin begünstigen

  • Migräne,
  • Stress,
  • Bluthochdruck,
  • Müdigkeit und
  • häufiger Sex innerhalb kurzer Zeit

Sexualkopfschmerzen. Auch Migränepatienten haben ein erhöhtes Risiko, während des Geschlechtsverkehrs starke Kopfschmerzen zu bekommen.

Sind die Ursachen bekannt?

Wodurch Sexualkopfschmerzen verursacht werden, ist zurzeit noch relativ unerforscht. Die Wissenschaftler haben hierzu mehrere Theorien:

  • Theorie 1: Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass durch den erhöhten Blutdrucks während des Geschlechtsverkehrs die Gefäße stärker belastet werden. Besonders für die Orgasmuskopfschmerzen könnte diese Vermutung eine Erklärung sein.
  • Theorie 2: Während des Geschlechtsverkehrs spannen sich verschiedene Muskelgruppen unterschiedlich stark an. Besonders die Nackenmuskulatur wird während des Liebesakts stark angespannt und somit belastet – es kann zu Verspannungen kommen. Diese Verspannungen drücken, wie bei den Verspannungskopfschmerzen, auf bestimmte Nervenstränge. Ein Stechen in den Schläfen und anderen Regionen des Kopfes sind die Folge.
  • Theorie 3: Andere Forscher vermuten ähnliche Ursachen wie bei einer Migräne: Für den Körper bedeutet der Geschlechtsverkehr (positiven) Stress – der Blutdruck steigt, die Herzfrequenz erhöht sich und das Herz-Kreislauf-System wird belastet. Einige Männer und Frauen haben einen anderen gehirninternen Stressregulationsmechanismus, weshalb der Körper auf diesen Stress mit Kopfschmerzen reagiert.

Weshalb sollten Sexualkopfschmerzen untersucht werden?

Zwar klingen die Beschwerden bei den Betroffenen kurz nach dem Sex wieder ab und verschwinden nach einigen Monaten vollkommen, dennoch können Sexualkopfschmerzen auf Komplikationen im Körper hinweisen:

  • Gefäße im Gehirn können sich nicht richtig regulieren. Ein Aneurysma könnte die Folge sein.
  • Das Gehirn ist mit Reizen überflutet und überlastet, das kann Erschöpfung und Burn-out zur Folge haben.
  • Eine intaktes Herz-Kreislauf-System sowie Bluthochdruck könnte ein Grund sein. Der Sexualkopfschmerz ist hier ebenfalls nur ein Hinweis auf eine anderweitige Erkrankung der Organe.
  • Der Sexualkopfschmerz könnte auch auf eine Hirnblutung oder einen Schlaganfall hindeuten – dies ist allerdings eher selten der Fall.

Ist eine Heilung möglich?

Eine kurzzeitige Besserung dieser Beschwerden erfolgt oftmals nur, wenn sich Betroffene hinlegen. Stehen und Sitzen sollen die Schmerzen noch verschlimmern.

Zwar können nach einigen Wochen oder Monaten die Beschwerden abklingen oder vollständig verschwinden, allerdings bedeutet dies keine Heilung. Nach einiger Zeit können die Symptome erneut auftreten.

Am besten ist es, wenn Betroffene sich für eine genauere Untersuchung an einen Arzt wenden. Hierbei ist vor allem die genaue Schilderung der Symptome sowie der zeitliche Ablauf wichtig. Für eine bessere Diagnose ist zudem ein Tagebuch sinnvoll, in dem folgende Fragen beantwortet werden:

  • Wann tritt der Schmerz auf?
  • Wie lange hält der Schmerz an?
  • Wo beginnt der Schmerz?
  • Welche Maßnahmen helfen?

Auch können zusätzliche Notizen über das Wetter, die Belastung auf der Arbeit oder im Privaten sowie die Ernährung weitere Anhaltspunkte bieten und wichtig für die Diagnose sein.

Müssen Betroffene auf Sex verzichten?

Nein. Ein enthaltsames Leben ist trotz Sexualkopfschmerzen nicht nötig. Die Beschwerden verschwinden nach einiger Zeit von selbst wieder. Zusätzlich können Sie während des Geschlechtsverkehrs Pausen für Entspannungsübungen einlegen. Diese kurze Auszeit hilft bei bis zu 40 Prozent der Betroffenen. Auch ein langes, ausgedientes Vorspiel kann dazu dienen, dass die Kopfweh gar nicht erst auftreten. Wichtig ist, das Liebesspiel erst fortzusetzen, wenn alle Schmerzen oder starken Verspannungen verschwunden sind, da sonst der Sexualkopfschmerz umgehend wieder auftreten kann.

Verschaffen diese Möglichkeiten keine Linderung oder wollen Sie keine Pausen einlegen, so können Schmerzmittel kurzfristig Abhilfe verschaffen. Acetylsalicylsäure oder Paracetamol sollten dann etwa 30 Minuten vor dem Vorspiel eingenommen werden. Auch Koffein soll helfen, da es die Gefäße erweitert und somit die Durchblutung verbessert. Denken Sie allerdings daran, dass es sich hierbei nur um eine Zwischenlösung handelt und keine dauerhafte Handlungsoption ist. Eine Behandlung durch einen fachkundigen Arzt kann nicht nur eine angemessene Therapie ermöglichen, sondern auch schlimmere Erkrankungen ausschließen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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