Sparkurs des Finanzministers Lindner weist Scholz' Forderung zurück
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für eine Erhöhung des Mindestlohns ausgesprochen. Sein Finanzminister weist seine Forderung jedoch zurück.
Bundesfinanzminister Christian Lindner hat den Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro zurückgewiesen. Der FDP-Vorsitzende sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Mittwoch, es sei legitim, dass sich auch der Bundeskanzler als Wahlkämpfer betätige.
"Der Koalitionsvertrag für diese Legislaturperiode regelt aber klar, dass die Lohnfindung keine Sache der Parteien ist." Auf Dauer werde es für Arbeitsplätze gefährlich, wenn sich die Politik hier einmische.
15 Euro Mindestlohn ab 2025
Die SPD mache fortwährend Vorschläge, die nicht zum Koalitionsvertrag für diese Legislaturperiode passten, sagte Lindner. "Das einzig Neue ist, dass sich daran nun auch der Kanzler beteiligt. Ich hoffe, dass damit nun auch die gespielte Empörung der SPD endet, wenn die FDP eigenständig Ideen vorträgt."
Scholz hatte sich dafür ausgesprochen, den Mindestlohn zunächst auf 14 Euro und dann auf 15 Euro zu erhöhen. Mehr dazu lesen Sie hier. Die Lohnuntergrenze liegt seit Anfang 2024 bei 12,41 Euro, für Anfang 2025 ist gemäß der Festlegung der Mindestlohnkommission von Arbeitgebern und Gewerkschaften aus dem vergangenen Jahr eine weitere Anhebung um 41 Cent geplant. In den vergangenen Wochen häuften sich aus den Reihen von SPD, Grünen und Gewerkschaften die Forderungen nach einem Mindestlohn von 15 Euro.
- Nachrichtenagentur dpa