"IS" in Kassel verboten Diese Autokennzeichen sind in Hessen verboten
Persönliches Wunschkennzeichen für das neue Auto: Manche Buchstabenkombinationen sind tabu. Diese sind in Hessen verboten.
Ein neues Auto und am besten noch mit einem Wunschkennzeichen. Das ist in der Regel möglich, doch gibt es einige Kombinationen, die verboten sind. Die Verbote unterscheiden sich dabei örtlich. Verboten sind sie nämlich dann, wenn sie als "sittenwidrig" gelten. Dabei gilt die Kennzeichenkombination dann als sittenwidrig, wenn sie gegen das "Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden" verstößt, heißt es nach § 8 Abs. 1 Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV).
Bundesweit sind sämtliche Kfz-Kennzeichen verboten, die sich mit dem Nationalsozialismus assoziieren lassen. Bundesweit haben sich die Verwaltungsbehörden dabei auf die Buchstabenkombinationen "SA" (Sturmabteilung), "HJ" (Hitlerjugend), "SS" (Schutzstaffel), "KZ" (Konzentrationslager) und "NS" (Nationalsozialismus) verständigt.
Diese Kombinationen sind zusätzlich in Hessen verboten
In Hessen ist zudem eine weitere Kombination verboten – dabei handelt es sich um "SD" (für den Sicherheitsdienst des nationalsozialistischen Reichssicherheitshauptamts). Der Landkreis Gießen in Hessen etwa hat seine Verbotsliste um Buchstaben- und Zahlenkombinationen erweitert: So sind auch "BH" (Blood & Honour), "WP" (White Power oder White Pride) oder auch die Zahlenkombinationen 88, 18 und 444 (für „Deutschland den Deutschen“) betroffen.
Eine solche Erweiterung der Listen sehen die Behörden in Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt jedoch nicht vor. Wie die Stadt Frankfurt auf Anfrage der Frankfurter Rundschau mitteilte, habe es bisher keine Auffälligkeiten bei der Verwendung bestimmter Buchstabenkombinationen, die auf eine Rechtsgesinnung hindeuten, gegeben. In Darmstadt sei jedoch die Kombination "IS" (Islamischer Staat) verboten, in Frankfurt bleibt sie erlaubt.
- verkehrsrecht-fuer-alle.de
- fr.de: "Hessen: Nazi-Kennzeichen sind tabu – doch es kommen neue hinzu" vom 21.03.2022