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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ungewöhnliche Erfahrung Urin schäumt: Daran kann es liegen
Dass der Urin mal dunkler aussieht oder streng riecht, kennt fast jeder. Doch was ist, wenn der Harn schaumig wirkt? Wir sagen Ihnen, wann das ein Grund zur Sorge ist.
Gesunder Urin ist hellgelb bis farblos und riecht kaum nach etwas. Haben Sie zu wenig getrunken, können Farbe und Geruch kurzfristig intensiver sein. Schäumen sollte Urin aber nicht. Wann das dennoch harmlos sein kann und wann Sie besser zum Arzt gehen sollten, erfahren Sie hier.
Schäumender Urin: Die Ursache liegt in der Toilette
Wenn Urin schäumt, ist das nicht automatisch krankhaft. Ein harmloser Grund kann zum Beispiel ein Rest Reinigungsmittel in der Toilette sein. Haben Sie also kurz zuvor die Toilette gesäubert und kommt der schäumende Urin nur einmal vor, ist Reinigungsmittel als Ursache sehr wahrscheinlich.
Eiweiß macht den Urin schaumig
Allerdings kann schaumiger Urin auch darauf hindeuten, dass er viel Eiweiß enthält. Fachleute sprechen dann von einer Proteinurie. Und das wiederum ist meist ein Hinweis auf bestimmte Erkrankungen.
Allerdings gibt es Ausnahmen. Eine vorübergehende leichte Proteinurie kann harmlos sein und auftreten bei:
- starker körperlicher Aktivität
- Schwangerschaft
In diesem Fall besteht zunächst kein Grund zur Sorge – solange keine weiteren Symptome auftreten. Bei vielen Schwangeren etwa scheiden die Nieren eine Zeit lang mehr Proteine aus. Dennoch sollten die Werte regelmäßig kontrolliert werden, denn stark erhöhte Werte können auch Anzeichen einer Erkrankung sein. Welche Proteinwerte im Urin während der Schwangerschaft normal sind, können Sie hier nachlesen.
Urin schäumt: Krankheiten als Auslöser
Bemerken Sie den schäumenden Urin über einen längeren Zeitraum – besteht die Proteinurie also dauerhaft –, kann das unterschiedliche Gründe haben. Zu den häufigsten Ursachen gehören:
- Harnwegsinfekte
- Nierenbeckenentzündung
- Bluthochdruck
- Diabetes
Im Fall einer Harnwegsinfektion verspüren Sie neben schaumigem Urin meist noch weitere Symptome. Dazu gehören Brennen beim Wasserlassen sowie häufiger Harndrang. Bei einer Nierenbeckenentzündung können zudem Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl auftreten. Zudem ist die Nierengegend schmerzempfindlich.
Bluthochdruck oder ein Diabetes sind oft weniger eindeutig zu erkennen, da die Symptome meist unspezifischer sind. Kopfschmerzen und Schwindel können auf Bluthochdruck hinweisen, starker Durst und häufiger Harndrang auf Diabetes.
Wer sich also regelmäßig über ungewöhnlich schäumenden Urin wundert oder weitere Krankheitssymptome zeigt, sollte seinen Hausarzt aufsuchen. Dieser kann mit einfachen Teststreifen herausfinden, ob die Niere vermehrt Eiweiß ausscheidet. Ist das der Fall, werden Sie in der Regel zum Facharzt überwiesen, der dann die Ursache für die hohe Eiweißausscheidung klärt.
Urin-Teststreifen aus der Apotheke
Teststreifen für den Selbstcheck, zum Beispiel zur Bestimmung von Zucker, Eiweiß oder Blut im Urin, gibt es frei verkäuflich in der Apotheke. Sie können erste Hinweise über die Zusammensetzung des Harns geben. Für eine genaue Diagnose sollten solche Tests aber beim Arzt durchgeführt werden.
Fazit
Schäumender Urin muss nicht immer auf eine Erkrankung hinweisen. Harmlose Ursachen können zum Beispiel Putzmittelreste in der Toilette oder starke körperliche Belastung sein. Ist der Urin regelmäßig schaumig, kann sich dahinter aber auch eine Erkrankung der Nieren oder Harnwege verbergen. Bluthochdruck, Diabetes oder eine Schwangerschaft kommen ebenfalls als Auslöser infrage. Bei regelmäßig schämendem Urin oder wenn weitere Symptome auftreten, sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- deximed.de: "Proteinurie (Eiweiß im Urin)". (Stand: November 2021)
- dialysecentrum.de: "Erhöhte Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie) – Was bedeutet das?". (Stand: August 2019)
- pschyrembel.de: "Bluthochdruck". (Stand: August 2018)
- gesundheitsinformation.de: "Diabetes Typ 2". (Stand: Oktober 2020)