Nach schwerem Erdbeben Türkische Lira fällt auf Rekordtief
Die türkische Landeswährung ist so schwach wie nie. Das liegt nicht nur an der schweren Erschütterung im Süden des Landes.
Die bereits seit Monaten geschwächte türkische Landeswährung ist nach dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion erneut auf ein Rekordtief gefallen. Im Gegenzug ist der Dollar gestiegen und war am Montag mit 18,85 Lira zeitweise so teuer wie nie.
Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen legte 8 Basispunkte auf 10,8 Prozent zu und erreichte damit den höchsten Stand seit zwei Monaten. Der türkische Leitindex lag derweil 4,5 tiefer, wobei der Bankensektor mit einem Minus von bis zu 5,4 Prozent zu den größten Verlierern gehörte.
"Die tragischen Ereignisse, bei denen der südliche Teil der Türkei von einem starken Erdbeben erschüttert wurde, haben die bereits unsichere Lage verstärkt", sagte Piotr Matys, Devisenanalyst bei In Touch Capital Markets, mit Blick auf den Rückgang der Lira.
Befeuert Inflation weiter
Zudem spielten die nach wie vor überraschend hohe Inflation von mehr als 57 Prozent im Januar, die Stärkung des Dollars und die unsichere politische Lage vor den Wahlen im Mai eine entscheidende Rolle.
Die Lira hat allein im vergangenen Jahr rund 30 Prozent an Wert verloren. Das kurbelt zwar die Exporte an, weil türkische Waren auf den Weltmärkten preislich wettbewerbsfähiger werden. Gleichzeitig wird damit die Inflation weiter befeuert, da Importe dadurch teurer werden.
- Nachrichtenagentur Reuters