Europa vs. USA Mehr als ein Golf-Duell: So funktioniert der legendäre Ryder Cup
Am Freitag startet das Golf-Ereignis des Jahres: der Ryder Cup. In Wisconsin empfängt das US-Team die Auswahl Europas. Mit dabei ist auch ein deutscher Star – diesmal allerdings in ungewohnter Rolle. t-online beantwortet die wichtigsten Fragen zum Megaevent.
Der legendäre Ryder Cup. Nach der Verschiebung kommt es mit einem Jahr Verspätung wieder zum prestigeträchtigen Duell zwischen den besten Golfern aus Europa und den USA. Gespielt wird auf dem Straits Course von Whistling Straits in Haven/Wisconsin nahe des Lake Michigan. t-online beantwortet die wichtigsten Fragen:
Sind Deutsche dabei?
Ja, Martin Kaymer wird das europäische Team als Vizekapitän begleiten. Der 36-Jährige aus Mettmann gilt mit drei Siegen bei vier Teilnahmen als ausgemachter Ryder-Cup-Spezialist. Er ist aber schon seit geraumer Zeit außer Form und deshalb in diesem Jahr nicht als Spieler dabei.
Warum eigentlich Ryder Cup?
Eigentlich hatte Samuel Ryder keinerlei Sorgen. Als Saatguthändler machte der Brite im 19. Jahrhundert ein Vermögen, hin und wieder spielte er zur gesundheitlichen Erholung auch mal Golf. Dabei faszinierten ihn seit jeher die Duelle zwischen den USA und Europa, einzig das damalige Format gefiel ihm nicht. Also trieb er die Veränderung der Spielform voran und stiftete 1927 die nach ihm benannte Trophäe - den Ryder Cup.
Und wie läuft das Turnier nun ab?
Insgesamt werden 28 Partien ausgetragen – jeweils vier Foursomes und Fourballs am Freitag und Samstag sowie zwölf Einzel am Sonntag. Dem Team aus Europa reichen als Titelverteidiger 14 der zu vergebenden 28 Punkte. Die Herausforderer aus den USA benötigen hingegen 14,5 Punkte, um den Cup zurückzuerobern.
Wie wird gespielt?
Im klassischen Matchplay-Format. Gewertet werden bei allen Duellen daher nur die gewonnenen Löcher. Eine Runde ist beendet, sobald der Gegner auf den verbleibenden Löchern einen Rückstand nicht mehr aufholen kann. Die Schlusswertung einer Partie lautet dann beispielsweise "3&2" ("3 und 2"): drei Löcher Vorsprung bei noch zwei ausstehenden Löchern. Fällt erst am letzten Loch die Entscheidung durch einen Lochgewinn, heißt da Ergebnis "1 up" (1 auf).
Wer sind die Stars in den beiden Teams?
Angeführt werden die Teams von ihren Kapitänen Steve Stricker (USA) und Padraig Harrington (Europa), die aber nicht selbst spielen. Bei den Europäern dürften sich die Blicke vor allem auf den Weltranglistenersten und US-Open-Champion Jon Rahm (Spanien) richten. Die US-Amerikaner treten in hochkarätiger Besetzung an: British-Open-Gewinner Collin Morikawa, Kraftpaket Bryson DeChambeau, der zweimalige Major-Sieger Dustin Johnson und FedExCup-Champion Patrick Cantlay sind unter anderem dabei. Für beide Teams spielen jeweils zwölf Golfer.
Und wer gewinnt diesmal?
Vom Papier her die Amerikaner, weil sie über die besseren Einzelspieler verfügen. Aber das genügt eben nicht – vielmehr kommt es auf Teamgeist, Zusammenhalt, Emotionen an. Und da haben die Europäer zuletzt häufig besser ausgesehen – bei der Austragung 2018 vor den Toren von Paris setzten sich die Golfer aus Europa durch.
- Nachrichtenagentur SID