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Unreine Haut: Anzeichen, Ursachen, Pflege


Mitesser und Pickel
Was unreine Haut verursacht und welche Pflege hilft


Aktualisiert am 29.07.2024Lesedauer: 5 Min.
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Tee hilft gegen PickelVergrößern des Bildes
Pickel im Gesicht: Unreine Haut kommt nicht nur bei Jugendlichen vor. (Quelle: CHROMORANGE/imago-images-bilder)

Bei unreiner Haut denken viele an die Pubertät. Aber auch Erwachsene leiden oft darunter. Was unreine Haut verursacht und was bei der Pflege wichtig ist.

Unreine Haut ist oft hartnäckig und kann belasten. Bis sie sich sichtbar bessert, benötigen Betroffene vor allem die richtige Hautpflege – und Geduld.

Was ist unreine Haut?

Weist die Haut bestimmte Hautprobleme auf, durch die das Hautbild optisch nicht ebenmäßig wirkt, gilt sie als "unreine Haut". Darunter fallen hauptsächlich Hautveränderungen wie Pickel, Mitesser, Pusteln und Papeln.

Fettige Haut und Mischhaut neigt zu Unreinheiten

Vor allem Menschen mit fettiger Haut oder Mischhaut haben häufiger mit unreiner Haut zu kämpfen. Bei fettiger Haut lassen sich vom Erscheinungsbild her grundsätzlich zwei Formen unterscheiden:

  • die ölig glänzende unreine Haut, die oft mit größeren Poren einhergeht, sowie
  • die eher trockene beziehungsweise feuchtigkeitsarme unreine Haut, die mit rauer, schuppiger Haut einhergeht, rasch spannt sowie zu Juckreiz und Hautrötungen neigt.

Mischhaut hingegen weist sowohl fettige als auch trockene Hautbereiche auf: Fettig ist vor allem die sogenannte T-Zone, also Stirn, Nase und Kinn, während die Wangenpartien meist trockener sind. Prinzipiell können Hautunreinheiten jedoch bei allen Hauttypen gelegentlich auftreten.

Unreine Haut durch zu viel Talg

Zu unreiner Haut kommt es, wenn die Talgdrüsen zu viel Talg (Sebum) produzieren. Im Gesicht und am Oberkörper sind Talgdrüsen größer und aktiver als in anderen Körperbereichen. Deswegen zeigen sich Hautunreinheiten vor allem im Gesicht, aber auch am Hals, am Rücken oder im Brustbereich.

Talgdrüsen liegen in der Haut bis auf wenige Ausnahmen immer als seitliche Säckchen an einem Haarfollikel (Haarbalg). Sie leiten den Talg über denselben Ausführungsgang ab, aus dem sich auch das Haar aus dem Follikel herausschiebt. Auf diese Weise fettet das ölige Sekret aus den Talgdrüsen sowohl die Haut als auch die Haare ein.

Der dünne Fettfilm schützt die Haut vor äußeren Einflüssen, hält sie geschmeidig und pflegt sie gleichzeitig. In den Haaren verteilt sich das fettige Sekret beim Bürsten und lässt sie glänzen. Ist die Talgproduktion zu niedrig, macht sich das durch trockene Haut und trockenes Haar bemerkbar. Zu viel Talg führt hingegen zu fettiger Haut und kann unreine Haut begünstigen.

Produziert die Haut übermäßig viel Talg, sprechen Fachleute von einer Seborrhö. Häufig liegt gleichzeitig eine Verhornungsstörung der Haarfollikel vor. Das führt dazu, dass Hornzellen im Ausführungsgang den Talgabfluss zusätzlich behindern.

Der übermäßig produzierte Talg kann nicht mehr ausreichend abfließen, sammelt sich an und weitet die Talgdrüsen. Diese werden auf der Hautoberfläche schließlich als Mitesser (Komedo) sichtbar. Entzünden sie sich, entstehen Pickel, Pusteln oder Hautknötchen (Papeln). Bleibt es nicht bei gelegentlichen, vereinzelten Pickeln, sondern treten diese in größerer Zahl und über längere Zeit oder immer wieder auf, handelt es sich um eine Akne.

Unreine Haut meist hormonell bedingt

Vor allem hormonelle Veränderungen rufen unreine Haut hervor: Während weibliche Geschlechtshormone (Östrogene) die Talgproduktion bremsen, kurbeln männliche Geschlechtshormone (Androgene) die Talgdrüsen eher an. Deswegen tritt unreine Haut bei Jungen und Männern insgesamt etwas häufiger auf als bei Mädchen oder Frauen.

Eine Lebensphase, die mit starken hormonellen Veränderungen einhergeht, ist die Pubertät. In dieser Zeit haben viele Jungen und Mädchen mit unreiner Haut zu kämpfen. Denn im Verlauf der Pubertät beginnt der Körper, Geschlechtshormone zu bilden. Das ruft zahlreiche körperliche Veränderungen hervor und kann auch mit Hautproblemen einhergehen. Da nicht nur der männliche, sondern auch der weibliche Körper in diesem Lebensabschnitt vermehrt Androgene produziert, regen diese sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen die Talgproduktion an.

Selbst im Erwachsenenalter kann es noch zu hormonellen Schwankungen kommen, die eine unreine Haut begünstigen. Von solchen Schwankungen sind Frauen häufiger betroffen, etwa in der Schwangerschaft, während der Periode (Menstruation), nach dem Absetzen der Pille oder in den Wechseljahren.

Wie Medikamente, Stress und Ernährung unreine Haut beeinflussen

Medikamente, die den Hormonhaushalt beeinflussen, können unreine Haut und Pickel unter Umständen fördern. Dazu zählen beispielsweise Kortison, Anabolika oder manche Epilepsiemittel.

Bei manchen Menschen schlägt sich Stress im Hautbild nieder und kann Hautunreinheiten fördern. Warum genau sich bei ihnen Phasen mit mehr Belastung in Form von unreiner Haut äußern, ist wissenschaftlich unklar.

Dass eine ungünstige Ernährung zu unreiner Haut beitragen kann, wird zwar immer wieder vermutet – in Studien lässt sich das bislang nicht sicher belegen.

Bei bereits bestehender Akne wirken sich bestimmte Kosmetikprodukte eher ungünstig aus und können diese verstärken, wenn dadurch Poren verschlossen werden. Das gilt insbesondere für sehr fetthaltige Cremes oder Öle.

Unreine Haut ist kein Hygieneproblem

Die Bezeichnung "unreine Haut" könnte vermuten lassen, dass Hautprobleme wie Mitesser und Pickel eine Folge mangelnder Hygiene und Reinigung sind. Aus wissenschaftlicher Sicht lässt sich das jedoch nicht bestätigen. Entsprechend bessert sich unreine Haut auch nicht, wenn Betroffene sie häufiger waschen. Dies kann vielmehr zusätzliche Reizungen hervorrufen.

Die richtige Pflege bei unreiner Haut

Wer zu unreiner Haut neigt, sollte bei der Hautpflege Produkte wählen, die die Poren nicht zusätzlich verstopfen.

Um die Haut zu reinigen, eignen sich pH-neutrale, seifenfreie Waschlotionen (sogenannte Syndets) oder Waschstücke am besten: Ihr pH-Wert liegt in der Regel bei 5,5 und entspricht damit etwa dem der Haut. Der pH-Wert von normalen Seifen liegt hingegen deutlich höher bei pH 8 bis 10, was die Haut reizen kann.

In puncto Hautpflege sind leichtere Pflegeprodukte zu empfehlen, wie etwa Hydrogele, die Feuchtigkeit speichern, oder Lotionen (Öl-in-Wasser-Emulsionen). Fetthaltige Cremes und Salben können die Poren hingegen verstopfen und sind deshalb nicht ratsam.

Nicht komedogene Pflegeprodukte bevorzugen

Menschen, die zu Hautunreinheiten neigen, sollten bei der Wahl von Hautpflegemitteln und Kosmetikprodukten zudem darauf achten, dass diese "nicht komedogen" sind – also keine Mitesser fördern. Manche Hersteller weisen ihre Produkte als solche aus. Allerdings ist gesetzlich nicht geregelt, ab wann ein Produkt als "nicht komedogen" gilt. Deshalb lässt sich nicht sicher ausschließen, dass nicht dennoch komedogene Inhaltsstoffe enthalten sind.

Wer sichergehen will, sollte die Inhaltsstoffe genauer unter die Lupe nehmen. Als komedogen können sich bei unreiner Haut unter anderem die folgenden Substanzen erweisen:

  • tierische Fette wie Wollfett (Lanolin) oder Wollwachsalkohol (Lanolin Alcohol)
  • bestimmte pflanzliche Öle, wie Kakaobutter, Kokosöl, Olivenöl, Erdnussöl, Maiskeimöl
  • Lösungsmittel und -vermittler wie Butyl Stearate, Hexylen Glycol, PEG-6, Stearic Acid

Wichtig zu wissen
Eine unreine Haut, bei der es zu Mitessern und gelegentlich zu kleineren Pickeln kommt, bessert sich häufig mithilfe von passenden kosmetischen Mitteln und einer geduldigen, regelmäßigen Hautpflege. Ist das jedoch nicht der Fall oder verschlimmert sich der Hautzustand sogar, sollte Betroffene Rat in einer hautärztlichen Praxis suchen. Das gilt auch für Menschen mit einer schweren Akne – diese gehört immer in ärztliche Behandlung.

Pickel und Mitesser abdecken

Viele fühlen sich nicht wohl dabei, mit Pickeln oder anderen Hautunreinheiten vor die Tür zu gehen. Schnelle Abhilfe bieten Abdeckstifte oder abdeckender Puder und Make-up. Diese können die Unreinheiten rasch verbergen. Hierbei gilt es jedoch ebenfalls darauf zu achten, dass die Kosmetikprodukte möglichst nicht zu fetthaltig sind und die Poren nicht verstopfen.

Wie gut oder schlecht eine zu Akne neigende Haut im Einzelfall auf bestimmte Abdeckprodukte oder Make-up reagiert, müssen Betroffene allerdings oft austesten – sicher vorhersagen lässt sich das nicht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 8.3.2022)
  • Online-Informationen von haut.de: www.haut.de (Abrufdatum: 8.3.2022)
  • Akne. Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 22.9.2021)
  • Akne: Was ist das? Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 2.5.2019)
  • Hautveränderungen in der Schwangerschaft. Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 19.2.2018)
  • Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2016
  • Elsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2008
  • Schiebler, T. H., Korf, H.-W.: Anatomie. Steinkopff-Verlag, Heidelberg 2007
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