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Hummel-Experiment: Patzer bringt Forschern erstaunliche Erkenntnis


Hummel-Experiment
Forscher patzen – und gelangen zu erstaunlicher Erkenntnis

Von t-online, dom

18.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine Hummel saugt Nektar aus einer Butterblume: Die Insekten sind erstaunliche Überlebenskünstler.Vergrößern des Bildes
Eine Hummel saugt Nektar aus einer Butterblume: Die Insekten sind erstaunliche Überlebenskünstler. (Quelle: IMAGO/Daniel Scharinger)

Ein Unglück passiert und das Experiment mit Hummeln scheint gescheitert zu sein. Doch dann passiert etwas Verblüffendes.

Bei vielen wissenschaftlichen Erkenntnissen hat der Zufall seine Hand im Spiel. Manchmal kommt es sogar erst durch Unfälle oder Unglücke dazu, dass Forscher ihren Heureka-Moment erleben. So auch bei zwei kanadischen Insektenforschern, für die sich ein Patzer als lehrreich herausstellte.

Sabrina Rondeau und Nigel Rainer, Insektenforscher an der University of Guelph in Ontario, beschäftigten sich in einem Experiment mit der Winterruhe von Hummeln. Als sie ihre Versuchsobjekte durch ein Missgeschick im Labor unter Wasser setzten, befürchteten die beiden das Schlimmste.

Doch dann die Überraschung, als sie die Tiere aus der künstlichen Winterruhe weckten. Keine der Hummeln war "ertrunken". Die Insekten hatten das unfreiwillige Bad ohne Schäden überlebt.

Hummeln sind höchst resilient

Rondeau und Rainer wiederholten das Experiment später unter kontrollierten Bedingungen. Sie versetzten insgesamt 143 Hummelköniginnen der Art Bombus impatiens eine Woche lang bei vier Grad Celsius in Winterruhe.

Einige der Tiere wurden zusätzlich bis zu eine Woche unter Wasser gesetzt – manche drückten die Forscher unter Wasser, andere schwammen obenauf. Nach der künstlichen Winterruhe erwachten trotz der Strapazen zwischen 80 und 90 Prozent der Hummelköniginnen wieder – eine Quote, die der nach einer normalen Winterruhe ähnelt. Es ist wahrscheinlich, dass die Hummeln auch länger als sieben Tage unter Wasser überleben können, schrieben die Forscher anschließend im Fachmagazin "Biology Letters".

Gute Nachricht für den Artenschutz

In freier Wildbahn graben sich die befruchteten Königinnen vieler Hummelarten im Spätherbst in den Boden ein und begründen nach dem Winter ein neues Volk. Bislang war bekannt, dass Hummeln über eine Art körpereigenes Frostschutzmittel verfügen, das sie bei Minustemperaturen am Leben erhält. Nun ist nachgewiesen, dass sie in ihren Erdlöchern auch Überschwemmungen gut überstehen.

Ihre Resilienz gegen Wasser könnte in der Zukunft überlebenswichtig sein, werden aufgrund der Klimakatastrophe doch deutlich längere Hochwasserperioden zum Normalfall werden.

Verwendete Quellen
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