Mit oder ohne Spikes? Diese Winterreifen für das Fahrrad sorgen für eine sichere Fahrt bei Glätte und Schnee
Bei winterlichen Straßenverhältnissen benötigt man Reifen mit grobem Profil. Was für Autofahrer verpflichtend ist, kann auch für Radfahrer sinnvoll sein. Wir haben empfehlenswerte Fahrradwinterreifen und Ganzjahresreifen für Sie recherchiert.
Radfahren macht nicht nur im Sommer Spaß, sondern auch bei Schnee und Eis – vorausgesetzt, die Ausrüstung stimmt. Um bei winterlichen Bedingungen zurechtzukommen, braucht es den passenden Reifen. Gerade jetzt, wo viele aufgrund der aktuellen Lage die Fahrt in vollen Bahnen und Bussen zu vermeiden versuchen, spart ein Schwung auf den Fahrradsattel mehr Zeit als der Weg zu Fuß. Wir zeigen fünf solide Winterreifen für Fahrräder, die auch in der kalten Jahreszeit gute Dienste leisten.
Der Preis-Leistungs-Sieger: Schwalbe Winter
Dieser Winterreifen von Schwalbe ist wegen seines günstigen Preises für diejenigen interessant, die im Winter nur manchmal Fahrrad fahren. Ausgestattet mit den wesentlichen Funktionen und Spikes bleibt der Reifen auch auf Glatteis sicher in der Spur. Mit dem Schwalbe Mindeststandard von 50 EPI (Dichte des Karkassengewebes), K-Guard (verstärkte Naturkautschukeinlage) und Reflexstreifen bietet er eine überzeugende Ausstattung zum Einstiegspreis. Nur in extremen Kurvenlagen kann ihn sein großer Bruder, das Modell Schwalbe Marathon Winter Plus, übertreffen: Mit bis zu 240 Spikes und einer speziellen Smart-Guard-Einlage sorgen die Reifen für viel Grip und einen hohen Pannenschutz.
Für schneereiche Regionen: Continental Top Contact Winter II Premium
Entwickelt auf der Basis langjähriger Erfahrung bei der Herstellung von PKW-Winterreifen, verkauft Continental den Top Contact Winter II Premium. Wo Ganzjahresreifen keinen Grip mehr haben, verzahnt sich das Lamellenprofil im Schnee und auf nasskalten Oberflächen. Der Reifen fühlt sich bei Temperaturen bis -25°C wohl und kann auf Schnee und schlecht geräumten Straßen selbst Spike-Reifen überlegen sein. Die verwendete Vectran-Einlage verbindet hohen Pannenschutz mit geringem Rollwiderstand. Dabei bleibt der Reifen relativ leicht und flexibel. Für Radler in schneereichen Regionen eine gute Investition.
Noch mehr Spikes für mehr Grip: Schwalbe Ice Spiker Pro
Glatteis war gestern: Für Winterradsportler oder Pendler, die sich das Mountainbike für die Wintertage bereitstellen, sind Voll-Spikes wie Schwalbes Ice Spiker Pro gemacht. Die Körper der bis zu 402 Spikes sind zum Teil aus Aluminium, was die Reifen noch leichter macht. Zusammen mit dem extrem groben Profil haben Blitzeis und überfrierende Nässe keine Chance mehr. Für Stadträder sind die Reifen aufgrund der Größe jedoch weniger geeignet.
Der klassische Allrounder: Kenda Klondike
Der Klondike des Herstellers Kenda wurde eigentlich für den Cross Country Sport entwickelt, doch er wird auch gerne an Trekking- und Commuter-Bikes verbaut. Ein griffiges Profil und bis zu 252 Stahlspikes geben bei fast allen denkbaren Winterbedingungen noch ordentlichen Grip. Wenn Sie die Spikes nicht benötigen, können Sie den Reifen mit höherem Druck aufpumpen, sodass die Spikes aufgrund der mittigen, freien Lauffläche den Boden nicht mehr erreichen.
Für das ganze Jahr: Schwalbe Marathon GT 365
Mit dem Marathon GT 365 präsentierte der Reifenhersteller Schwalbe seinen ersten Ganzjahresreifen. Eine speziell entwickelte Four-Season-Compound-Gummimischung sowie ein wintertaugliches Lamellenprofil sollen den richtigen Grip auch auf Schnee gewährleisten. Die Stärken des Reifens liegen in seiner langen Haltbarkeit sowie in seinem hohen Schutz vor Platten durch die DualGuard Pannenschutztechnik. Dabei werden jeweils eine Schutzschicht aus Nylongewebe und hochelastischem Spezialkautschuk in den Reifen eingearbeitet. Für Fahrten auf vereistem Untergrund empfiehlt der Hersteller allerdings Reifen mit Spikes.
Unser Fazit
Fahrradreifen für den Winter sind sinnvoll, wenn Sie bei kalten Temperaturen unterwegs sind. Durch ihr grobes Profil sorgen sie auch bei Nässe, Eis und Schnee für einen sicheren Halt. Als Preis-Leistungs-Sieger punktet der Winterreifen Winter von Schwalbe, der eine gute Ausstattung zum Einstiegspreis bietet. Wer nicht so häufig Fahrrad fährt und nach einem wetterfesten Reifenmodell für das ganze Jahr sucht, empfehlen wir den klassischen Allrounder und Ganzjahresreifen Marathon GT 365 von Schwalbe.
Fragen rund ums Thema Winterreifen für das Fahrrad
Was zeichnet einen Fahrradreifen für den Winter aus?
- Ein klassischer Winterreifen für das Fahrrad besitzt meist ein sehr grobes Profil, was für mehr Traktion auf Eis und Schnee sorgt. Die Lamellen verzahnen sich im Schnee und Eis und sorgen damit nicht nur für eine sicherere Haftung auf dem Boden, sondern können das Rad auch vor Aquaplanning bewahren.
- In der Regel besteht der Reifen auch aus einer speziellen Gummimischung, damit er den kalten Temperaturen gut standhält. Der höhere Anteil an Naturkautschuk führt dazu, dass die Winterreifen auch bei Kälte weich bleiben und sich dadurch besser an die Oberfläche anpassen können. Während Sommerreifen bei niedrigen Temperaturen schnell verhärten, was zu Traktionsverlust und Bruchkanten führen kann, ist die Mischung der Winterreifen so abgestimmt, dass sie auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch gute Haftung auf der Straße bietet.
- Auch Spikes gehören häufig zur Ausstattung eines Winterreifens dazu und können an einem (meist der Vorderreifen) oder beiden Reifen montiert werden. Die Anzahl der Nagelstifte hängt jedoch auch davon ab, wie viel und wo Sie tatsächlich unterwegs sind. Für weitere Infos siehe unten.
Unser Tipp: Fahren Sie Reifen im Winter mit Minimaldruck, das erhöht die Fahrsicherheit bei Nässe und Glätte. Wählen Sie außerdem im Winter dünnere Reifen! Kling vielleicht komisch, hilft aber beim Fahren durch Dreck und Schnee und verhindert Verstopfung unter dem Schutzblech.
Natürlich hängt die Wahl der passenden Winterreifen unter anderem von regionalen Bedingungen ab. Strenge Winter in den Bergen erfordern andere Reifen als mildes Wetter im Flachland. Auch ist ein Reifenwechsel beim Fahrrad, anders als beim Auto, freiwillig – für Allwetter- und Vielfahrer aber anzuraten. Das Wechseln selbst ist nicht teuer und kann problemlos selbst durchgeführt werden. Schlau ist, wer sich einen Laufradsatz mit Winterreifen bereithält und diesen bei den ersten Schneeflocken schnell austauschen kann.
Was sind Spike-Reifen?
Spike-Reifen werden bei vereisten Strecken eingesetzt. Im Gegensatz zum Auto sind Spike-Reifen am Fahrrad erlaubt. Ihr Vorteil: Die Nägel aus Wolframcarbid krallen sich am Boden fest und verhindern ein Wegrutschen des Reifens selbst auf Glatteis. Bei Mindestluftdruck funktioniert das am besten, da so die meisten Spikes gleichzeitig Bodenkontakt haben.
Auf Asphalt zeigen sie zwar keinen größeren Verschleiß, allerdings sollte man bedenken, dass die Radgeräusche und der Rollwiderstand auf eisfreier Strecke deutlich erhöht werden. Spike-Reifen sind deshalb nur etwas für vereiste, windig-kalte Tage.
Generell ist bei der Auswahl die Anzahl der Nagelstifte zu beachten: Mehr Spikes sorgen für bessere Traktion auf Eis, rollen aber schlechter. Darum finden sich bei Alltagsreifen die Spikes vor allem in der Reifenschulter, um normalen Rollwiderstand, gleichzeitig aber auch Halt in Kurven zu bieten.
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