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Riesenvirus rettet Leben und zerstört tödliche Parasiten


Fund in Kläranlage
Ein Riesenvirus, das Leben rettet

Von t-online, saz

27.04.2024Lesedauer: 2 Min.
1758937540Vergrößern des BildesRiesenvirus: Dank seiner speziellen Struktur kann es Parasiten zerstören. (Quelle: Love Employee/getty-images-bilder)
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Ein tödlicher Parasit tummelt sich in warmen Gewässern und Swimmingpools. Wiener Forscher fanden nun heraus: Ein neues Riesenvirus kann ihn zerstören.

Forscher aus Wien entdeckten ein Riesenvirus in einer Kläranlage. Nun zeigen Untersuchungen: Es ist nicht etwa schädlich für den Menschen – sondern es kann Leben retten. Denn es befällt und zerstört einen für den Menschen tödlichen Parasiten "Naegleria fowleri", der besonders gern in warmen Gewässern vorkommt.

Ein Riesenvirus ist ein Virus mit ungewöhnlich großen infektiösen Partikeln und einer komplexen genetischen Struktur. Diese Struktur nutzt es, um seine Erbinformation in die feindliche Zelle einzuschleusen. Dort vermehrt es sich schnell, kann in kurzer Zeit hunderte neue Viruspartikel bilden – und die Zelle töten.

Riesenvirus begeistert die Forscher

Im Fall der Kläranlage bei Wien, traf das Riesenvirus auf den gefährlichen Parasiten, der sich dort im Wasser tummelte. Der Parasit nahm das Riesenvirus "versehentlich" als Futter auf, sodass das Virus den Parasiten zerstören konnte. Wissenschaftler tauften das Riesenvirus "Naegleriavirus".

Forscher Matthias Horn sagte der österreichischen Nachrichtenagentur APA, die Gruppe der entdeckten Riesenviren seien besonders interessant. Sie besäßen viele Gene, die man sonst nur von zellulären Organismen wie Tieren, Pflanzen, Pilzen oder Bakterien kenne. Vor ihrer Entdeckung hätte man sie niemals mit Viren in Verbindung gebracht.

Parasit kann Hirnhautentzündung auslösen

Der Parasit "Naegleria fowleri" vermehrt sich weltweit in warmem Süßwasser über 30 Grad Celsius und kann durch die Nase in den Organismus gelangen. Das komme selten vor, so die Forscher. Doch wenn, könne es eine schwere Hirn- und Hirnhautentzündung auslösen. Und die sei in den meisten Fällen tödlich.

Für die Forscher ist der Fund des Riesenvirus auch deshalb wichtig: Sie hoffen, das Virus einmal gezielt gegen den Wasserparasiten einsetzen zu können. Die Entdeckung eröffne die Möglichkeit, gefährdete Gewässern vorbeugend zu behandeln, etwa das Wasser in Swimmingpools, so Wissenschaftler Matthias Horn.

Insgesamt zeigt die Studie, die vergangene Woche in der Fachzeitschrift "Nature Communications" erschien, dass Riesenviren eine bisher unterschätzte Rolle in der Natur spielen und noch viel zu erforschen bleibt, wenn es um ihr Zusammenspiel mit anderen Mikroorganismen geht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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