Dubiose Immobiliengeschäfte Trump muss offenbar 100 Millionen Dollar Steuern nachzahlen
Donald Trump geriert sich gern als erfolgreicher Geschäftsmann. Mit den Steuern hat er es offenbar jedoch nicht ganz genau genommen – es droht eine saftige Nachzahlung.
Dem früheren US-Präsidenten Donald Trump droht laut einem Medienbericht möglicherweise eine Steuernachzahlung in Höhe von 100 Millionen Dollar (umgerechnet rund 93 Millionen Euro).
Wie die "New York Times" in Zusammenarbeit mit der Investigativ-Plattform "ProPublica" berichtete, soll er einen Verlust bei einem Bauprojekt in Chicago doppelt geltend gemacht haben, um auf diese Weise Steuern zu sparen. Die beiden Medienhäuser beziehen sich dabei auf eine Untersuchung der US-Bundessteuerbehörde Internal Revenue Service (IRS).
Bei der Immobilie handelt es sich um einen 92-geschossigen Glas-Wolkenkratzer am Chicago River, laut "New York Times" das höchste und bisher auch letzte größere Bauprojekt Trumps. Dort sollten unter anderem Eigentumswohnungen entstehen.
Zweimal die gleichen Verluste abgeschrieben
Durch eine Kombination aus Kostenüberschreitungen und der schweren Rezession 2009 als Folge der Finanzkrise habe der damalige Immobilienunternehmer und heutige Politiker aber hohe Verluste eingefahren. Laut dem Zeitungsbericht machte er für denselben Wolkenkratzer in Chicago gleich zwei Abschreibungen von Verlusten steuerlich geltend.
Das erste Mal soll im Jahr 2008 geschehen sein. Damals meldete Trump Verluste von rund 658 Millionen US-Dollar. Die tatsächlichen Verkäufe lagen laut dem Bericht damals deutlich hinter den Erwartungen. Seine Investition würden der IRS-Definition von "wertlos" entsprechen. Die IRS nahm die Argumentation offenbar an.
Im Jahr 2010 übertrug Trump dann das Eigentum an eine Holdinggesellschaft, die jedoch auch ihm selbst gehörte. Den vorgeblichen Eigentümerwechsel soll Trump dann genutzt haben, um weitere 168 Millionen US-Dollar an Verlusten zu deklarieren.
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Trump-Sohn: "Wir sind zuversichtlich in unserer Haltung"
Trumps Sohn Eric als Vizepräsident der Trump Organization sagte der Zeitung in einer Stellungnahme, dass die Angelegenheit vor Jahren abgeschlossen worden sei. "Wir sind zuversichtlich in unserer Haltung", sagte Trump Jr. Ein Sprecher der IRS sagte, dass es der Behörde gesetzlich untersagt sei, sich zu Angelegenheiten privater Steuerzahler zu äußern.
- Nachrichtenagentur dpa
- nytimes.com: "Trump May Owe $100 Million From Double-Dip Tax Breaks, Audit Shows" (englisch)